NETTELNBURGER SCHLEUSE (28. BIS 30. MAI 1813)

Allgemeines

Das Gefecht an der Nettelnburger Schleuse fand während der Befreiungskriege am 28./30. Mai 1813 in den Hamburger Vororten Nettelnburg und Ochsenwerder statt, als ein preußisches Bataillon den Angriff der Franzosen am Durchstich der Bille zur Doven Elbe auf die aus Bergedorf abrückenden preußisch-russischen Truppen vereitelte.


Schlachtverlauf

Die Franzosen waren am 28. Mai mit Vorauseinheiten aus ihrem Stützpunkt bei Wilhelmsburg auf Nettelnburg vorgerückt, um die auf Bergedorf vorgestoßenen preußisch-russischen Truppen unter General Tettenborn in der Flanke und im Rücken zu bedrohen und zu umfassen.

Während Tettenborn, der bereits mit den gegnerischen Dänen über einen kampflosen Rückzug aus Hamburg verhandelte, nichts gegen die Bedrohung unternahm, eilte jedoch das bei Lüneburg liegende preußische Grenadierregiment König Friedrich-Wilhelm IV. (1. Pommersches) Nr. 2 unter dem Kommando von Oberstleutnant Johann Ferdinand von Borke heran und ging bei Nettelnburg in Stellung.

Als Tettenborns Truppen am 30. Mai 1813 aus Bergedorf über den Billerdeich auf Lauenburg abrückten, setzten nachrückende französische Truppen unter General Davout zum Angriff an, wobei diese über die Dove Elbe, einen etwas 10 Meter breiten Nebenarm der Elbe, übersetzen mussten.

Oberstleutnant von Borke, der sich befehlsmäßig ebenfalls mit seinen Truppen absetzte, erkannte jedoch rechtzeitig die Angriffsabsichten, bezog mit einer starken Nachhut versteckte Stellungen, überraschte mit einem Bajonettangriff die in dem unwegsamen und teilweise überfluteten Marschland noch nicht gefechtsbereiten französischen Einheiten, zerschlug durch die so verursachte Panik deren Angriff und sicherte damit den Rückmarsch der russisch-preußischen Verbände.


Verluste

Die Franzosen verloren an 400 Mann, die Preußen nur fünf.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (03.2023)