Der Grundstein für das Denkmal wurde am 18.
Oktober 1898 im Südosten der Stadt gelegt. Das 42 500
Quadratmeter große Denkmalgelände wurde
dem Deutschen Patriotenbund geschenksweise von der Stadt Leipzig
überlassen. Errichtet wurde es nach Entwürfen von
Bruno Schmitz. Bauherr war Clemens Thieme, auf den der Einbau der
Krypta, der Wegfall des großen Steinkreuzes auf der Spitze, die
Anbringung der 12 großen Ritterfiguren anstelle von glatten
Pfeilern mit kleinen Ornamenten, Entwässerungsanlagen
in den Pfeilern, ein Übergang über den Hauptsims in den runden Oberteil,
die Ausführung einer dritten Sockelschicht, eine schlichtere
Portalgestaltung in dem Rundbogen und die Gestaltung des Hauptsimses
zurückzuführen ist. Finanziert wurde der Bau durch 26 speziell
eingerichtete Lotterien und durch Spenden – u. a.
auch von Bauherr Thieme. Eine vom Bauleiter Otto Rudolph durchgeführte
Untersuchung des Baugrundes mit Probebohrungen zwischen 10,5 und 19,2 m
Tiefe und Probebelastungen ergab eine sehr diverse Lage und Stärke
verschiedener Bodenschichten und führte zu der Entscheidung, die
verfüllte Sandgrube für die Fundamente des Denkmals bis auf ihren Grund,
4,75 m
unter Straßenniveau, komplett wieder auszuschachten. Diese Arbeiten nahmen
fast zwei Jahre in Anspruch;
über 82 000
Kubikmeter Erdreich wurden bewegt. Nach der Fertigstellung der
Fundamente wurden die Stützmauern aufgestellt und die hinter den Stützmauern liegende Treppe entgegen den Ausführungen von Schmitz in einem
„gefälligeren Steigungsverhältnis“ ausgeführt. Erste Reliefs und Figuren wurden
angebracht. Das erste Gerüst wurde nach dem Abschluss der
Unterbauarbeiten mit den drei großen Sockelschichten errichtet; es war
54 m hoch und benötigte 700
Kubikmeter Holz. Eine größtenteils elektrische Anlage diente
zum Betrieb von vier Steinwinden, zwei Steinaufzügen, zwei
Pumpen, einer Betonmischmaschine und der Drahtseilbahn. Die Zwickel des
Kugelgewölbes und die vier großen Rundbögen wurden gleichzeitig hochgezogen.
Jeder Stein war dabei besonders errechnet und konstruiert, so dass alles
ineinanderpasste. So waren danach an dem Kugelgewölbe keinerlei
Nachbearbeitungen erforderlich. Die Wendeltreppen sollten auch über den
Hauptsims hinauf mit hochgeführt werden. Schmitz hielt dies für nicht
mehr möglich und wollte eiserne Leitern verwenden. Daraufhin hat Otto
Rudolph anhand eines Gipsmodells die Treppenführung durch die Figuren
bis zur obersten Plattform berechnet. Das Richtfest wurde am 18. Oktober
1911 gefeiert. Am 13. Mai 1912 wurde der Schlussstein eingefügt. Bis zur
Einweihungsfeier wurden noch zahlreiche Bildhauerarbeiten im Inneren
ausgeführt sowie die Rundbögen nachträglich geschlossen. Am 18. Oktober
1913 wurde das Völkerschlachtdenkmal eingeweiht. Hauptgast der
Einweihungszeremonie war Kaiser Wilhelm II.; alle Bundesfürsten des
Deutschen Reiches sowie zahlreiche weitere Honoratioren kamen ebenfalls.
Sie fuhren in einem Autokorso vom Hauptbahnhof zum Denkmal am Stadtrand;
tausende Menschen säumten den Weg.
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