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Markt

Der Markt in Schwerin ist ein rechteckiger historischer Marktplatz in der Altstadt, dessen Geschichte bis auf die Stadtgründung im Jahr 1160 zurückgeht. Zur Abgrenzung gegenüber dem Schelfmarkt der bis 1832 eigenständigen Neustadt (Schelfe) wird er auch als Altstädtischer Markt bezeichnet. Er befindet sich südlich des Doms. Vier der den Platz umrahmenden Gebäude befinden sich auf der Denkmalliste des Landes Mecklenburg-Vorpommern. Der Altstädtische Markt erhielt seine Grundfläche nach dem großen Stadtbrand des Jahres 1651.Diese Fläche wurde 1783–85 noch einige Meter nach Norden ausgedehnt und misst heute 60×52 Meter. Der Markt wird im Norden vom Neuen Gebäude (Säulengebäude), im Osten vom Rathaus, vom Bürgerhaus mit 1975 nach historischem Vorbild rekonstruierter Fassade, drei 1975 neu errichteten Giebelhäusern, im Süden von Wohnhäusern mit spätklassizistischer Fassade aus den Jahren nach 1840 und im Westen von weiteren Bürgerhäusern, von denen ein Fachwerkhaus teilweise erhalten blieb, begrenzt.Vor dem Neuen Gebäude steht das Löwendenkmal. Zum Markt führen zumeist als Fußgängerzone die Schmiedestraße, die Schuster- und die Puschkinstraße (früher Königsstraße) sowie zwei Durchgänge vom Schlachtermarkt. Nördlich des Marktplatzes befindet sich der Schweriner Dom. Unter Denkmalschutz stehen das Neue Gebäude (Am Markt 1), zwei Wohn- und Geschäftshäuser (Am Markt 3, Am Markt 7) und das Altstädtische Rathaus (Am Markt 14).

     
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Rathaus

Ein Rathaus an gleicher Stelle wurde 1338 erstmals urkundlich erwähnt. Vielfach, unter anderem im Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler von Dehio, wird auch das Jahr 1351 genannt.Es wird davon ausgegangen, dass zu dieser Zeit ein gotisches Giebelhaus mit zwei Schaugiebeln nach Westen und Osten sowie offenen Arkaden zur Südseite existierte. Dieses wurde bei Stadtbränden in den Jahren 1531 und 1558 weitgehend zerstört. In der Folge entstand 1567 ein Bau im Stil der Renaissance, dessen Turm bis 1575 fertiggestellt wurde.Dieses wurde, mit Ausnahme einiger massiver Wände, 1651 bei einem Feuer zerstört, das in einer Schmiede hinter dem Rathaus ausbrach und mit ihm etwa 150 Häuser der Stadt zerstörte.Durch die Finanznöte der Stadt zog sich ein Wiederaufbau bis 1654 und es entstand ein bescheideneres Gebäude mit einfachen, beidseitigen Fachwerkgiebeln und zwei niedrigen Satteldächern. Der Neubau wurde aus im Reich gesammelten Spenden finanziert.

Aufgrund der durch das Bevölkerungswachstum umfangreicheren Aufgaben der Verwaltung wurde 1744 ein erneuter Umbau notwendig. Ein hinterher auf der Westseite durchgehendes Satteldach erhielt drei spitzgiebelige Fachwerkaufbauten, von denen die beiden äußeren vergoldete Kugeln trugen. 1744 wurde auch der das Schweriner Stadtwappen symbolisierende goldene Reiter vom Kupferschmied Albert Paltzoss auf die mittlere Zinne gesetzt und vom Maler Johann Christian Busch vergoldet. Da der Platz für die Verwaltung auch weiterhin nicht reichte, erfolgten 1834 bis 1836 erneut Umbaumaßnahmen. Neben Anpassungen an den Räumen wurde 1835 nach Plänen Georg Adolph Demmlers an der Marktseite eine repräsentative Fassade im historisierenden Tudorstil vorgeblendet. Das ehemalige Stadthaus in der heutigen Puschkinstraße, das sich direkt nördlich des Rathauses befindet, sorgte in der Folge zusätzlich für Entlastung. Seine eigentliche Funktion als Rathaus verlor das Gebäude am Markt Ende des 19. Jahrhunderts. Pläne zur Errichtung eines neuen monumentalen Rathauses aus den 1920er Jahren und von 1936, hier im Zusammenhang mit Plänen eines Umbaus Schwerins zur repräsentativen Gauhauptstadt, wurden nicht verwirklicht.

Die neuen, modernen rückseitigen Giebelfassaden zum Schlachtermarkt wurden in den 1980er Jahren nach Entwürfen von Dieter Zander gebaut. In dieser Zeit entstand auch der Bogengang zum ehemaligen Stadthaus. Anlässlich des 825-jährigen Stadtjubiläums bezog der Oberbürgermeister 1985 seine Diensträume im restaurierten Gebäude. Eine weitere Modernisierung des Rathauses - vor allem im Inneren - wurde nach der Wende im Jahr 2001 abgeschlossen. Die Stadtverwaltung und der Oberbürgermeister nutzen heute das in den 1990ern neu errichtete Stadthaus in der Straße Am Packhof in der Nähe des Hauptbahnhofes als Hauptsitz. Im alten Schweriner Rathaus hat heute die Stadtmarketing Gesellschaft Schwerin GmbH mit der von ihr betriebenen Touristeninformation ihren Sitz. Im Demmlersaal (ehemals Modellsaal) des Gebäudes finden unter anderem Stadtvertretersitzungen statt.


Neues Gebäude

Dieses Gebäude wird im Volksmund auch Säulengebäude oder Krambudengebäude genannt. Der Bau entstand 1783 bis 1785 nach Entwürfen Johann Joachim Buschs als Markthalle, an die die Reliefs mit Rad und geflügeltem Merkurstab als Symbole des Handels erinnern. Das Gebäude weist Merkmale des Barocks und des Klassizismus auf und besitzt eine Attika sowie längs der Vorderfront eine Säulenvorhalle mit 14 dorischen Säulen, zwei Stützen und ein Triglyphenfries. Das barocke Mansarddach ist über dem Mittelrisaliten des Gebäudes mit einem pavillonartigen Dachaufbau ausgestattet, an dessen Spitze sich ein kunstvoll gestalteter, zentraler Schornstein befindet. Man errichtete das Neue Gebäude bewusst nur zweigeschossig, um den Blick auf den Dom nicht zu versperren.Die Halle löste offene Marktstände mit schlechten hygienischen Verhältnissen auf der Freifläche zwischen vier alten, unregelmäßigen Anwesen ab.Dem Herzog Friedrich, dessen Residenz sich in Ludwigslust befand, waren bei seinen Besuchen in Schwerin der Gestank des Marktes und das Gekreische der Marktfrauen zuwider. Auf seinen Befehl sollte eine Markthalle entstehen, die am Tagesende nicht zu einem Tanzsaal umfunktioniert werden konnte.Dazu kaufte man die vier Grundstücke auf der Nordseite des Marktes und errichtete das Neue Gebäude mit schmalem Grundriss auf der dem Dom zugewandten Seite. Die Vergrößerung der unbebauten Fläche und der repräsentative nördliche Abschluss werteten den Marktplatz auf.

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Die die gesamte Marktfront einnehmende offene Säulenvorhalle wurde für den ambulanten Handel und der dahinter liegende zweigeschossige geschlossene Teil für den Verkauf von Lebensmitteln genutzt. Da die Halle die sogenannten Krambuden auf dem Markt ersetzte, entstand die Bezeichnung Krambudengebäude. Sie diente jedoch nur bis etwa in die 1850er Jahre als Markthalle. Kurz vor 1900 bis 1938 hatte die Polizei dort ihren Sitz. Seit 1927 sind Ausstellungsräume des städtischen Gaswerkes erwähnt, die später der Fremdenverkehrsverein, unter anderem ab 1937 auch als Reisebüro, nutzte. Bereits vor und besonders nach dem Zweiten Weltkrieg war das Neue Gebäude bewohnt, im unteren Geschoss gab es jedoch bis etwa 1965 Büroräume.Nach dem Ausbau fanden hier von 1965 bis 1995 Ausstellungen, unter anderem des Stadtarchivs, statt. Der tonnengewölbte Keller wurde 1975 trockengelegt und als Gastraum für geschlossene Veranstaltungen hergerichtet.Seit 2001 hat im Neuen Gebäude ein Café seinen Sitz.


Löwendenkmal

Die Stele mit Löwenskulptur an der Nordseite stammt vom Konstanzer Bildhauer Peter Lenk aus dem Jahr 1995 und wurde von einer Bank gestiftet.Aufgestellt wurde sie am Vorabend des 800. Todestag des Stadtgründers Heinrichs des Löwen.Der viereckige Sockel ist an den Seiten mit vier Reliefbildern ausgestattet, die vier Lebensepisoden des Sachsenherzogs satirisch kritisch darstellen. Diese sind der Wendenkreuzzug von 1147, durch den das Christentum unter anderem in Mecklenburg durchgesetzt werden sollte, die Gründung Schwerins 1160, die Herstellung des Braunschweiger Löwen, zu der Heinrich der Löwe Modell steht und die Bardowicker Gesäßhuldigung als Geringschätzung des nach England verbannten Heinrichs durch Bardowicker Bürger, da ihre Stadt während der Regierungszeit Heinrichs die Schlüsselrolle als Handelsplatz verlor.


Burgsee

Der Burgsee befindet sich direkt am Schweriner Schloss. Er ist als Bucht des östlich gelegenen Schweriner Innensees durch die Schlossinsel und zwei Brücken vom diesem getrennt. Er hat eine Fläche von 11 Hektar. Ursprünglich besaß er zwei Zuflüsse, nämlich die den Ostorfer See mit dem Schweriner See verbindende Seeke (heute unter dem Platz der Jugend) und den Fließgraben (heute unter der Mecklenburgstraße) vom Pfaffenteich her; die Seeke wurde in der frühen Neuzeit parallel zum Westufer umgeleitet, um den Fließgraben als Teil der westlichen Stadtbefestigung mit Wasser zu versorgen. Der See enthält schadstoffbelastete Sedimente, der Untergrund besteht aus ein bis zwei Meter starken Torfschichten, bis zu 14 Meter mächtigen Mudden, Aufschüttungsmaterialen, Sand und Kies. Einige Uferbereiche wurden in der jüngeren Vergangenheit mehrfach bearbeitet. Die ufernahen Röhrichte und Weidengebüschzonen stehen unter gesetzlichem Schutz. Bis in die 1920er Jahre wurde ein Teil des Sees mit Hausmüll, von 1968 bis 1980 mit Bauschutt, vor allem der gesprengten östlichen Altstadt (Baugebiet Großer Moor), verfüllt. Anlässlich der Bundesgartenschau 2009 wurde der Burgsee für etwa 23 Millionen Euro umgestaltet.

       
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