Ein
Rathaus an gleicher Stelle wurde 1338 erstmals urkundlich erwähnt.
Vielfach, unter anderem im Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler von
Dehio, wird auch das Jahr 1351 genannt.Es wird davon ausgegangen, dass
zu dieser Zeit ein gotisches Giebelhaus mit zwei Schaugiebeln nach
Westen und Osten sowie offenen Arkaden zur Südseite existierte. Dieses
wurde bei Stadtbränden in den Jahren 1531 und 1558 weitgehend zerstört.
In der Folge entstand 1567 ein Bau im Stil der Renaissance, dessen Turm
bis 1575 fertiggestellt wurde.Dieses wurde, mit Ausnahme einiger
massiver Wände, 1651 bei einem Feuer zerstört, das in einer Schmiede
hinter dem Rathaus ausbrach und mit ihm etwa 150 Häuser der Stadt zerstörte.Durch
die Finanznöte der Stadt zog sich ein Wiederaufbau bis 1654 und es
entstand ein bescheideneres Gebäude mit einfachen, beidseitigen
Fachwerkgiebeln und zwei niedrigen Satteldächern. Der Neubau wurde aus
im Reich gesammelten Spenden finanziert.
Aufgrund
der durch das Bevölkerungswachstum umfangreicheren Aufgaben der
Verwaltung wurde 1744 ein erneuter Umbau notwendig. Ein hinterher auf
der Westseite durchgehendes Satteldach erhielt drei spitzgiebelige
Fachwerkaufbauten, von denen die beiden äußeren vergoldete Kugeln
trugen. 1744 wurde auch der das Schweriner Stadtwappen symbolisierende
goldene Reiter vom Kupferschmied Albert Paltzoss auf die mittlere Zinne
gesetzt und vom Maler Johann Christian Busch vergoldet. Da
der Platz für die Verwaltung auch weiterhin nicht reichte, erfolgten
1834 bis 1836 erneut Umbaumaßnahmen. Neben Anpassungen an den Räumen
wurde 1835 nach Plänen Georg Adolph Demmlers an der Marktseite eine
repräsentative Fassade im historisierenden Tudorstil vorgeblendet. Das
ehemalige Stadthaus in der heutigen Puschkinstraße, das sich direkt nördlich
des Rathauses befindet, sorgte in der Folge zusätzlich für Entlastung.
Seine eigentliche Funktion als Rathaus verlor das Gebäude am Markt Ende
des 19. Jahrhunderts. Pläne zur Errichtung eines neuen
monumentalen Rathauses aus den 1920er Jahren und von 1936, hier im
Zusammenhang mit Plänen eines Umbaus Schwerins zur repräsentativen
Gauhauptstadt, wurden nicht verwirklicht.
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