Die St.-Romanus-Kirche ist eine
evangelisch-lutherische Saalkirche mit Dachreiter im Ortsteil
Hahausen der Stadt Langelsheim im Landkreis Goslar in
Niedersachsen. Eine Kirche wurde in Hahausen erstmals im Jahr 1209
erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte nahezu das gesamte Dorf zum
Kloster Ringelheim. Bis zur Hildesheimer Stiftsfehde 1519–1523
änderte sich daran nichts. Danach ging Hahausen jedoch in den
Besitz von Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg
über. In dieser Zeit gehörte die Kirche zum Archidiakonat Seesen
in der Diözese Hildesheim. Mönche des Klosters Ringelheim
übernahmen die Aufgaben in Hahausen, das ab 1500 kirchlich eng mit
dem Nachbardorf Bornhausen verbunden war.
1542 fand auch im Herzogtum
Braunschweig-Lüneburg die Reformation durch den Schmalkaldischen
Bund statt. Hahausen wurde zusammen mit Ortshausen ein Filial von
Jerze. Doch bereits fünf Jahre später im Juli 1547 wurde auch
Hahausen durch die Rückkehr Herzog Heinrichs nach
Braunschweig-Lüneburg rekatholisiert. Erst 1568 wurde Hahausen als
Teil des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel endgültig
reformiert und ein Filial von Lutter am Barenberge. Seit
spätestens 1571/72 existierte zeitweise keine nutzbare Kirche im
Dorf. Die Instandsetzung der alten und baufälligen Kirche war
nicht von langer Dauer, da sie im Dreißigjährigen Krieg 1618–1648
zerstört wurde. Die Folgezeit war zunächst von Armut geprägt,
sodass in Hahausen bis ins 18. Jahrhundert hinein nur ein
baufälliges Kirchengebäude bestand. Ab Mitte desselben
Jahrhunderts gab es immer wieder Pläne, eine neue Kirche zu
errichten, die jedoch zunächst nicht verwirklicht wurden. 1783
wurde durch die Hahäuser abermals ein Neubau der Kirche gefordert.
So waren Gottesdienste in der Kirchenruine fast unmöglich
geworden. In Schriftzeugnissen war die Rede von herabfallenden
Holzbalken und Nässe. Im Jahr 1793 einigte man sich schließlich
auf einen Neubau, der 1794 fertiggestellt und jeweils zum Teil von
der Kirchengemeinde Hahausen und verschiedenen Kirchen im
Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel bezahlt wurde. 1807 schenkte
Israel Jacobson ihr eine Orgel.
Schon 1827 erfolgten erste Reparaturen am
Dach der Kirche. 1834 wurde die Kirchenuhr ebenfalls instand
gesetzt und 1845 mussten Teile des Kirchturms erneuert werden.
1848 waren bereits umfassende Mauer-, Tischler- und
Schlosserarbeiten an der erneut baufälligen Kirche erforderlich,
die durch ein Darlehen finanziert werden sollten, aber erst 1850
umgesetzt wurden. Auch die Orgel soll stark beschädigt gewesen
sein. 1892 wurde eine neue Turmuhr angeschafft; das Dach war
erneut baufällig geworden. Im Frühjahr 1906 richtete ein
Blitzeinschlag starke Schäden an und zerstörte die Orgel. Die
Kirche wurde erneut einer umfassenden Reparatur unterzogen, mit
Blitzableitern ausgestattet und die Orgel ersetzt.
Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs wurde
im Kirchturm eine romanische Eichenholzfigur des Namenspatrons
Romanus aus der Mitte des 13. Jahrhunderts aufbewahrt. Danach
wurde sie ins Braunschweigische Landesmuseum überführt. Nach einem
Diebstahl 1973 konnte sie nicht wieder aufgefunden werden.
Durch die Trennung von Staat und Kirche nach dem Ersten Weltkrieg
war auch der Pfarrer in Hahausen nicht mehr für die Schulaufsicht
zuständig. In dieser Zeit entstand an der Kirche ein
Kriegerdenkmal wie auch später nach dem Zweiten Weltkrieg. 1954
und 1957 wurden erneut kleinere Baumaßnahmen und Malerarbeiten
durchgeführt. Heute gehört die evangelisch-lutherische Gemeinde
zur Propstei Gandersheim-Seesen. Seit 1951 gehört auch Nauen zur
Pfarrgemeinde in Hahausen.
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