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GESCHICHTE |
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Die von Alfred Tode ausgegrabene, stark zerstörte „Kammer vom mitteldeutschen Typ“ von Liebenburg liegt nur wenige Kilometer nordöstlich des Galeriegrabes von Bredelem. Die Gründung des Ortes Liebenburg geht auf Ansiedlungen von Bauarbeitern, Tagelöhnern und Handwerkern zurück, die sich in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts unterhalb der um 1292 entstandenen und verfallenen Burg Liebenburg ansiedelten. Der entstehende Ort wurde „Burgfreiheit Liebenburg“ genannt. Der Amtshof, die heutige Domäne, war der einzige landwirtschaftliche Betrieb. Die Einwohner Liebenburgs waren überwiegend katholischen Glaubens. Der Landesherr, der Fürstbischof vom Hochstift Hildesheim, hat die Ansiedlung katholischer Familien gefördert. Damals bestimmte der jeweilige Landesherr die Religion seiner Untertanen. Seit 1666 gibt es eine katholische Pfarrgemeinde mit eigenem Friedhof. Bis 1807 wurden hier auch die evangelisch-lutherischen Einwohner Liebenburgs bestattet. Noch heute wird die Ortsentwicklung durch die 1882 gegründete private Nerven- und Pflegeklinik Dr. Fontheim geprägt, die mit ihren verschiedenen offenen und geschlossenen psychiatrischen Stationen einen Teil der Ortsfläche einnimmt, sowie durch die 1937 durchgeführte Vereinigung mit dem Dorf Lewe. Das Hochstift Hildesheim wurde 1802 säkularisiert. Das Gebiet des ehemaligen Hochstifts Hildesheim einschließlich der heutigen Gemeinde Liebenburg wurde 1815 auf dem Wiener Kongress dem Königreich Hannover zugesprochen, das 1866 nach dem verlorenen Preußisch-österreichischen Krieg von Preußen annektiert und zur preußischen Provinz Hannover wurde. Als einzige Ausnahme bildete der Ort Ostharingen eine braunschweigische Exklave. 1941 wurden die hannoverschen Orte mit dem gesamten Landkreis Goslar dem Freistaat Braunschweig eingegliedert, der 1946 im neugegründeten Land Niedersachsen aufging. Am 1. Juli 1972 wurden die Gemeinden Dörnten, Groß Döhren, Heißum, Klein Döhren, Klein Mahner, Neuenkirchen, Ostharingen, Othfresen und Upen im Rahmen der kommunalen Gebietsreform in Niedersachsen eingegliedert. |
Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (10.2024) |