ORTSTEIL HAHAUSEN

Geschichte / Allgemeines

Hahausen ist ein Stadtteil von Langelsheim im Landkreis Goslar in Niedersachsen. Hahausen liegt nordwestlich des Harzes an der Neile, im Westen des Landkreises Goslar. Die nächstgelegenen Ortschaften sind im Süden Seesen, im Westen Rhüden sowie Lutter am Barenberge im Norden und Langelsheim im Osten. Hahausen grenzt im Norden an den Flecken Lutter am Barenberge, im Osten an die Stadt Langelsheim, im Südosten an das gemeindefreie Gebiet Harz sowie im Südwesten an die Stadt Seesen und im Nordwesten an die Stadt Bockenem (Landkreis Hildesheim). Zu Hahausen gehört der Ortsteil Neuekrug. Hahausen ist durch landwirtschaftliche Höfe. Das Dorf besitzt mit seiner Lage am Nordwestrand des Harz ein umfangreiches Wander- und Naherholungsgebiet. So verläuft etwa der Europaradweg R1 durch den Ort und die ist ebenfalls von Hahausen aus erreichbar.

   


ORTSNAME

Alte Bezeichnungen des Ortes sind um 1021 Hahusen, 1131 Hagehusen, 1154 Hagehusen, 1154 Hagehusen und um 1157 Hagehusen. Der Name ist zusammengesetzt aus „Hag(en)“, gehört zu „hagan, hagen“, eine Weiterbildung zu „-hag, -hac, hag“ („Umzäunung, umzäuntes Grundstück, Weideplatz, Hecke“) und „-hūsen“ („bei den Häusern, Siedlung, Dorf“).


GESCHICHTE

Hahausen wurde 1021 erstmals urkundlich erwähnt in einer Urkunde von Heinrich II. 1209 ist erstmals eine Kirche in dem Ort beurkundet. Infolge der Hildesheimer Stiftsfehde wechselte der Besitz 1523 vom Kloster Ringelheim an das Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel. Der Ort war Grenzort zum Fürstentum Göttingen. Am 27. August 1626 wurde zwischen Hahausen und Lutter die Schlacht bei Lutter am Barenberge zwischen dem Heer der Katholischen Liga unter Tilly und dem Heer des Niedersächsischen Kreises unter dem dänischen König Christian geschlagen. Die Truppen Tillys hatten dabei ihre Stellungen in Hahausen, welches einen Tag vorher von den Truppen Christians weitgehend zerstört wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die damalige Kirche beschädigt, später repariert und 1794 abgerissen und durch eine neue ersetzt. Am 1. November 2021 wurde die Gemeinde Hahausen in die Stadt Langelsheim eingemeindet.


EISENBAHN

Seit August 1856 besteht der Bahnhof Neuekrug-Hahausen, in dem die Bahnstrecke Neuekrug-Hahausen–Goslar von der Bahnstrecke Börßum–Kreiensen abzweigt. Er wird seit dem 31. Mai 1987 nicht mehr durch den Personenverkehr bedient.


ST.ROMANUS-KIRCHE

Die St.-Romanus-Kirche ist eine evangelisch-lutherische Saalkirche mit Dachreiter im Ortsteil Hahausen der Stadt Langelsheim im Landkreis Goslar in Niedersachsen. Eine Kirche wurde in Hahausen erstmals im Jahr 1209 erwähnt. Zu dieser Zeit gehörte nahezu das gesamte Dorf zum Kloster Ringelheim. Bis zur Hildesheimer Stiftsfehde 1519–1523 änderte sich daran nichts. Danach ging Hahausen jedoch in den Besitz von Herzog Heinrich dem Jüngeren von Braunschweig-Lüneburg über. In dieser Zeit gehörte die Kirche zum Archidiakonat Seesen in der Diözese Hildesheim. Mönche des Klosters Ringelheim übernahmen die Aufgaben in Hahausen, das ab 1500 kirchlich eng mit dem Nachbardorf Bornhausen verbunden war.

1542 fand auch im Herzogtum Braunschweig-Lüneburg die Reformation durch den Schmalkaldischen Bund statt. Hahausen wurde zusammen mit Ortshausen ein Filial von Jerze. Doch bereits fünf Jahre später im Juli 1547 wurde auch Hahausen durch die Rückkehr Herzog Heinrichs nach Braunschweig-Lüneburg rekatholisiert. Erst 1568 wurde Hahausen als Teil des Fürstentums Braunschweig-Wolfenbüttel endgültig reformiert und ein Filial von Lutter am Barenberge. Seit spätestens 1571/72 existierte zeitweise keine nutzbare Kirche im Dorf. Die Instandsetzung der alten und baufälligen Kirche war nicht von langer Dauer, da sie im Dreißigjährigen Krieg 1618–1648 zerstört wurde. Die Folgezeit war zunächst von Armut geprägt, sodass in Hahausen bis ins 18. Jahrhundert hinein nur ein baufälliges Kirchengebäude bestand. Ab Mitte desselben Jahrhunderts gab es immer wieder Pläne, eine neue Kirche zu errichten, die jedoch zunächst nicht verwirklicht wurden. 1783 wurde durch die Hahäuser abermals ein Neubau der Kirche gefordert. So waren Gottesdienste in der Kirchenruine fast unmöglich geworden. In Schriftzeugnissen war die Rede von herabfallenden Holzbalken und Nässe. Im Jahr 1793 einigte man sich schließlich auf einen Neubau, der 1794 fertiggestellt und jeweils zum Teil von der Kirchengemeinde Hahausen und verschiedenen Kirchen im Fürstentum Braunschweig-Wolfenbüttel bezahlt wurde. 1807 schenkte Israel Jacobson ihr eine Orgel.

Schon 1827 erfolgten erste Reparaturen am Dach der Kirche. 1834 wurde die Kirchenuhr ebenfalls instand gesetzt und 1845 mussten Teile des Kirchturms erneuert werden. 1848 waren bereits umfassende Mauer-, Tischler- und Schlosserarbeiten an der erneut baufälligen Kirche erforderlich, die durch ein Darlehen finanziert werden sollten, aber erst 1850 umgesetzt wurden. Auch die Orgel soll stark beschädigt gewesen sein. 1892 wurde eine neue Turmuhr angeschafft; das Dach war erneut baufällig geworden. Im Frühjahr 1906 richtete ein Blitzeinschlag starke Schäden an und zerstörte die Orgel. Die Kirche wurde erneut einer umfassenden Reparatur unterzogen, mit Blitzableitern ausgestattet und die Orgel ersetzt.

Bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs wurde im Kirchturm eine romanische Eichenholzfigur des Namenspatrons Romanus aus der Mitte des 13. Jahrhunderts aufbewahrt. Danach wurde sie ins Braunschweigische Landesmuseum überführt. Nach einem Diebstahl 1973 konnte sie nicht wieder aufgefunden werden. Durch die Trennung von Staat und Kirche nach dem Ersten Weltkrieg war auch der Pfarrer in Hahausen nicht mehr für die Schulaufsicht zuständig. In dieser Zeit entstand an der Kirche ein Kriegerdenkmal wie auch später nach dem Zweiten Weltkrieg. 1954 und 1957 wurden erneut kleinere Baumaßnahmen und Malerarbeiten durchgeführt. Heute gehört die evangelisch-lutherische Gemeinde zur Propstei Gandersheim-Seesen. Seit 1951 gehört auch Nauen zur Pfarrgemeinde in Hahausen.

 

NEUEKRUG

Neuekrug bildet gemeinsam mit dem Dorf Hahausen im Nordwesten den Ortsteil Hahausen der Stadt Langelsheim im Landkreis Goslar. Neuekrug liegt an der Neile, einem Zufluss der Innerste, am nordwestlichen Rand des Harzes. Im Ort ist ein Zweigverein des Harzklubs aktiv, der sich dem Naturschutz und dem Wandern widmet. In der Nähe der jetzigen Ortschaft Neuekrug befanden sich eine zwischen dem 14. und 15. Jahrhundert nachgewiesene Glashütte sowie ein zwischen 1100 und 1400 in Betrieb befindlicher Schieferbruch. Neuekrug entstand 1752 als Zwischenstation an einem Weg nach Goslar, nachdem am 28. Juli 1752 die Gründungsgenehmigung erteilt wurde. Eine Ansiedlung weiterer Anwohner fand ab 1785 statt. 1847 wird Neue-Krug als Wirtshaus erwähnt, das sich unweit von Hahausen befindet. Zu dieser Zeit lebten 18 Einwohner in drei Wohnungen.

 
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Links

www.hahausen-harz.de www.hahausen.de
   
   

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