Wolfshagen im harz - Heinrich Steinweg (Steinway) 

 

 


Geschichte

Heinrich Engelhard Steinweg hatte eine Kindheit voller Schicksalsschläge und begann im Alter von 15 Jahren als Schreiner und später als Orgelbauer in Goslar. Schon bald entdeckte er seine Liebe zur Musik, wurde Kirchenorganist und begann, wegen der strengen Zunftbedingungen zunächst heimlich in seiner Küche, Instrumente zu bauen. In Braunschweig begann er mit dem Bau von Gitarren und Zithern und ging dann zum Bau von Tafelklavieren, Pianinos und Flügeln über. Sein erstes 1835 selbstgebautes Tafelklavier schenkte er seiner Braut Juliane zur Hochzeit. 1836 entstand der erste Flügel in einer alten, als Werkstatt hergerichteten Waschküche in Seesen.

Aufgrund der unruhigen politischen Lage übergab Steinweg 1850 das Braunschweiger Geschäft seinem Sohn Theodor (1825–1889). 1851 emigrierte er mit vier anderen Söhnen nach New York, wo sie zunächst in mehreren Klavierfabriken arbeiteten. 1853 machten sie sich selbständig. Heinrich Steinweg anglisierte 1854 seinen Namen in Henry E. Steinway, die Firma hiess seitdem Steinway and Sons. Das Geschäft nahm schnell einen enormen Aufschwung, nachdem es 1855 auf der New Yorker Industrieausstellung den ersten Preis für seine kreuzsaitigen Pianofortes erhalten hatte, dies war eine Entwicklung von Henry Steinway jr. 1856 wurde der erste Flügel gebaut. 1866 errichtete die Firma einen eigenen Konzertsaal in New York, die Steinway Hall, damals einer ihrer grössten Konzertsäle. Steinweg starb am 7. Februar 1871 in New York.

Wilhelm (auch: William) Steinway, der vierte Sohn, unterstützte die Armen von Seesen und stiftete den Park im Osten der Stadt, der nach ihm benannt ist. Zum Dank dafür ernannten ihn die Stadtväter 1888 zum Ehrenbürger. Theodor Steinweg verkaufte 1865 die Braunschweiger Firma an Wilhelm Grotrian und trat in das New Yorker Geschäft ein, nachdem seine Brüder Heinrich 11. März 1865 in New York und Karl 31. März 1865 in Braunschweig gestorben waren; Albert Steinweg war bereits 1876 in New York gestorben. Im städtischen Museum Seesen informiert eine Dauerausstellung über die Familie und die Firma Steinway. Im Mittelpunkt dieser Ausstellung steht das erste in den USA gebaute Tafelklavier von Steinway & Sons.

Der letzte Steinway-Nachfahre, der noch Firmenchef der weltberühmten Klavierfabrik Steinway & Sons war, starb 2008 im Alter von 93 Jahren in New York. Er war der Urenkel des aus Wolfshagen stammenden Firmengründers Heinrich Engelhard Steinweg. Der Urenkel Henry Steinway hatte die Traditionsfirma 1955 übernommen und 1972 an den US-Medienkonzern CBS verkauft.

Im Mai 2015 wurde der Steinway-Trail zwischen Wolfshagen und Seesen offiziell eröffnet (mehr HIER). Seit mehreren Jahren finden in der Wolfshäger Festhalle verschiedene Steinway-Gedächtniskonzerte statt. Zudem gibt es in Wolfshagen einen Verein (HIER). Zum Anlass der 700-Jahr-Feiern fanden 2016 mehrere Konzerte statt. Diese veranstaltungen werden bis heute fortgesetzt und haben weiterhin grossen zuspruch.

Im Juni 2022 begibt sich ein Team des NDR auf die Spuren von Steinweg und film auch in Wolfshagen. Der beitrag wird am 29.Juni in der Sendung "DAS" gezeigt.


Geburtshaus (Fuhrmannsweg)

2016

Aufschrift: "An dieser Stelle stand bis zum Jahr 1906 das Geburtshaus des Heinrich-Engelhart Steinweg (22.02.1797 - 07.02.1871) / Firmengründer von Steinway and Sons - New York"


Parkanlage (Heinrich-Steinweg-Straße/Lesehalle)

2016

Aufschrift: "Heinrich-Engelhard Steinweg Gedächtnispark (1797 - 1871) / geboren und aufgewachsen in Wolfshagen / Gründer der Firma Piano-Forte-Fabriken / New York - London - Hamburg - Berlin"


Ortsmitte (Die Meine)

2016

In der Ortsmitte gegenüber der Bushaltestelle wurde ein hölzerner Flügel aufgestellt, um an Heinrich Steinweg zu erinnern.


EHEMALIGE FABRIK IN HAMBURG - ALTONA

Ende des 19.Jahrhunderts gründeten die Söhne von heinrich Steinweg in Hamburg eine zweite Frabrik, in der sie bis 1923 Klaviere bauten. Die Fabrik befand sich in der Schanzenstrasse 24 im Bereich Hamburg-Altona. Danach wurde die Fabrik nach und nach in den Rondenbarg in Hamburg-Bahrenfeld verlegt, wo bis heute Klaviere hergestellt werden. Die Fabrik in der Schanzenstrasse wurde im zweiten Weltkrieg fast gänzlich zerstört. heute (2019) steht nur noch ein kleiner Teil des Nebengebäudes, in dem sich eine firma befindet.


FABRIK IN HAMBURG - BAHRENFELD

In der Fabrik in Hamburg-Bahrenfeld werde bis heute Klaviere produziert. Das Klavier besteht aus ca. 12.000 Teilen. Nur die Mechanik allein besteht aus ca. 2000 teilen. Das Holz für das Instrument lagert für ca. 2 Jahre, um die richtige Feuchtigkeit zum verarbeiten zu bekommen. es wird danach in einer fabrikeigenen "RIMBIEGEREI" verarbeitet, wobei bis zu 20 Schichten miteinander verleimt werden. Danach erfolgt eine weitere Lagerung für bis zu 2 Jahre. Der Boden eines Klaviers besteht aus SITKA-FICHTE. der Bauprozess dauert von der Holzproduktion bis zur endgültigen Abnahme ca. 3 Jahre. Ein Einblick in die Produktion und Fotos wurden leider bis heute verwehrt.


new york cuty

6th Avenue / W 43 Street. www.steinwayhall.com

GREENWOOD CEMETERY (Brooklyn) 2019

WEBSEITE: www.green-wood.com  

besuchte STEINWAY-FLÜGEL WELTWEIT

Bild folgt
KLIMAHAUS BREMERHAVEN (2020) UNIVERSITÄT SIEGEN Faberge-Museum Baden-Baden (2024)

 Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - Youtube - GOOGLE-MAPS / Daten und Links ohne Gewähr (05.2024)