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STADT WINTERBERG |
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geschichte (auszüge) |
Die Entstehungsgeschichte der Stadt Winterberg
reicht bis um das Jahr 1240 zurück. Städtische Rechte verlieh ihr
vermutlich der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (1238–1261). Nach
einem Bestandsverzeichnis des Marschallamtes von Westfalen (um 1300)
begann dessen Marschall Arnold von Hochstaden (1248–1271) als erster mit
dem planmäßigen Aufbau einer befestigten (Klein-)Stadt („oppidum“). Etwa
gleichzeitig entstand auf dessen Initiative hin die Nachbarstadt
Hallenberg und vielleicht auch Schmallenberg. Die Gründung der Stadt
Winterberg wurde vermutlich gemeinsam mit dem Kloster in Küstelberg
vorgenommen. Hierauf deutet eine Urkunde von 1276, in der die Rechte an
der Stadt zwischen Erzbischof und Kloster geregelt werden. In dieser
Urkunde wird eine Kirche in Winterberg erwähnt, deren Vorläufer
vermutlich bis in die Zeit um 1225 zurück reicht. Zur Zeit der Hanse
(13. bis 17. Jahrhundert) galt Winterberg als Hansestadt. Die Stadt lag
im Schnittpunkt der Heidenstraße Köln–Kassel und Heerstraße
Frankfurt–Soest. Die schlechten landwirtschaftlichen Bedingungen führten
dazu, dass der Handel eine zentrale Rolle als Lebensgrundlage im Leben
der Stadt spielte. Wie in vielen anderen Orten im Herzogtum Westfalen
fanden auch in Winterberg zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert
Hexenprozesse und Hinrichtungen statt. Die genaue Zahl ist unbekannt, da
die Quellenlage äußerst dürftig ist. Im Siebenjährigen Krieg hatten das
Herzogtum Westfalen und die Stadt Winterberg an Durchmärschen und
Kontributionen viel zu leiden. Zu allem Unglück wurde 1759 die gesamte
Stadt durch eine große Feuersbrunst vollständig zerstört. Trotzdem
wurden im selben Jahr die ersten Häuser wieder aufgebaut. Mit der
Französischen Revolution begann eine unheilvolle Zeit für die Stadt.
1802 okkupierten die Hessen das Herzogtum Westfalen. Am 8. September
marschierten hessische Truppen mit geladenen Gewehren in die Stadt ein.
Bis zum Jahr 1816, als die Preußen das Herzogtum übernahmen, wurden den
Bürgern der Städte nach und nach ihre alten Rechte genommen. Die
preußische Herrschaft begann im Hungerjahr 1816. In dieser Situation
ließen die neuen Landesherren „Ostsee-Korn“, also Getreide aus den
östlichen Provinzen Preußens, in die neuen westlichen Provinzen
transportieren und halfen so, die Hungersnot zu lindern. An der
Gemeindeordnung änderte sich zunächst nichts. Winterberg gehörte
zunächst zum Kreis Medebach und ab 1819 dann zum Kreis Brilon. Zu Beginn
des 20. Jahrhunderts führten Einheimische das Skifahren ein, was schon
bald zu einem Aufschwung des Wintersports in Winterberg führte. Erstmals
am 23. September 1944 kam es mit dem Abwurf von 16 Bomben auf den
Bahnhofsbereich durch alliierte Bomber zu den ersten unmittelbaren
Kriegseinwirkungen im Zweiten Weltkrieg, wobei es bei Sachschäden blieb. |
SPORT | ||
Bei Winterberg befinden sich das weitläufige
Skiliftkarussell Winterberg, zahlreiche Skilifte, Skipisten, Loipen, die
St.-Georg-Schanze weitere kleine Skisprungschanzen und eine Bobbahn. Auf
der Rodel- und Bobbahn Winterberg werden seit Jahrzehnten Weltcups beim
Rennrodeln, Bob und Skeleton durchgeführt; ferner fanden zahlreiche
Welt- und Europameisterschaften statt. Die erste Europameisterschaft in
Winterberg fand schon 1914 statt. Alle zwei Jahre zu Pfingsten ist
Winterberg Startpunkt des Ultramarathonlaufs Tortour de Ruhr. Der Lauf
beginnt an der Ruhrquelle und endet nach 230 Kilometern in Duisburg am
Rheinorange. Im Stadtgebiet befindet sich seit 2003 der Bikepark
Winterberg und seit 2006 die Panorama-Erlebnis-Brücke. Bis März 2010 gab
es in Winterberg eine Eissporthalle, die vor dem Bau des Hotels Oversum
abgerissen wurde. Das Oversum wurde im Mai 2012 eröffnet. Bis April 2012
betrieb die Stadt außerdem ein eigenes Waldfreibad mit angeschlossenem
Hallenbad. Das 50-m-Becken und die atemberaubende Aussicht waren
besondere Merkmale des wohl höchstgelegenen Freibades
Nordrhein-Westfalens. Im Mai 2012 wurde es durch ein Hallenbad im neuen
Hotel Oversum ersetzt. Für den Erhalt des traditionellen Freibades
hatten sich bis 2012 viele Bürger der Stadt Winterberg ausgesprochen,
was jedoch nicht auf Gehör in der Stadtverwaltung traf. Das neue
Hallenbad ging am 1. Mai 2013 in die Insolvenz und wurde auf unbestimmte
Zeit geschlossen. Seit dem 1. April 2014 ist die Stadt Winterberg
Eigentümerin des Schwimmbades, welches ein Sportbecken mit 25 Metern
Länge, ein Bewegungsbecken mit Hubboden und ein Kinderbecken umfasst.
Die Wiedereröffnung wurde am 12. April 2014 mit einem Tag der offenen
Tür gefeiert. Das Westdeutsche Wintersport-Museum ist ein regionales
Museum. |
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St.georg-Schanze | ||
Die St.-Georg-Schanze bei Winterberg im
nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis ist eine auch als
Mattenschanze genutzte Skisprungschanze. Sie steht in Gipfelnähe auf dem
Südwesthang des Herrlohs (732,9 m), der mit Aufsprungbahn und Auslauf
der Schanze in das Tal des dort auf etwas mehr als 650 m ü. NHN
verlaufenden Namenlose-Zuflusses Büre abfällt, auf rund 725 m Höhe; der
Auslaufbereich überquert den Bach. Seit 1928 stand an der Stelle der
heutigen St.-Georg-Schanze eine Naturschanze. Nach dem Zweiten Weltkrieg
(1939–1945) erhielt diese Schanze 1947 einen 19 m hohen Holzanlaufturm,
der bei einem Unwetter 1958 einstürzte. Die heutige Schanze wurde 1959
aus Stahlbeton in 8 Wochen Bauzeit mit 22 m Turmhöhe und 43 m
Bogenspannweite errichtet. Ihr K-Punkt befindet sich unterschiedlichen
Angaben zufolge bei 80 m oder 81 m. Seit dem aufwändigen Umbau zur
Ganzjahresanlage im Jahr 2000 mit Fertigstellung am 25. August 2000
ziehen dort stattfindende Wettbewerbe wie in den 1950er und 1960er
Jahren wieder viele Besucher an. Auf der Schanze wurden bereits Deutsche
Meisterschaften und der Sommer-Grand-Prix der Nordischen Kombination
ausgetragen. |
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KAHLEr ASTEN | |||
Der Kahle Asten ist nach dem Langenberg (843,2
m) und Hegekopf (842,9 m) mit 841,9 m ü. NHN der dritthöchste Berg im
Rothaargebirge und nach dem Langenberg der zweithöchste Berg in
Nordrhein-Westfalen. Er liegt bei Winterberg im Hochsauerlandkreis. Auf
dem Berg liegen die Lenne- und Odebornquelle und eine Hochheide. Der
Berg ist Standort einer Wetterwarte und des Astenturms mit
angegliedertem Hotel-Restaurant. Ferner befindet sich dort ein Teil des
Wintersportgebietes Skiliftkarussell Winterberg. Die Kuppe des Kahlen
Asten nimmt eine Zwergstrauchheide ein. Gelegentlich wird sie als
Hochheide bezeichnet, weil man sie eine Zeit lang für ein Relikt des
vergangenen Eiszeitalters hielt. Auf der Heide wachsen kaum Bäume, da
aufkommende Baumsämlinge durch Schafbeweidung verbissen werden. In
Teilbereichen ist allerdings die natürliche Wiederbewaldung wegen der
unzureichenden Beweidung schon weit fort geschritten. Auf dem Gipfel des
Kahlen Astens steht auf 841 m Höhe der an den Berggasthof Kahler Asten
(Hotel-Restaurant) angegliederte Astenturm, ein Aussichtsturm. Von
dessen Plattform, die auf 862 m Höhe liegt, bietet sich Rundumsicht
insbesondere im Rothaargebirge. Bei sehr guten Sichtbedingungen reicht
der Blick bis zum 163 km weit entfernten Brocken im Harz. |
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Links |
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