STADT WINTERBERG


Allgemeines

Winterberg ist eine Kleinstadt im Rothaargebirge im deutschen Bundesland Nordrhein-Westfalen und gehört zum Hochsauerlandkreis. International bekannt ist Winterberg als Austragungsort von Weltcuprennen des Bob- und Rennrodelsports sowie als Wintersportort. Winterberg liegt im Nordosten des Rothaargebirges im Hochsauerland auf der Winterberger Hochfläche auf 670 m ü. NHN. Die Kernstadt Winterbergs liegt unweit nordöstlich des Kahlen Astens (841,9 m). Winterberg besteht seit den Eingemeindungen im Zuge der kommunalen Reform im Jahr 1975 aus folgenden Stadtteilen: Altastenberg, Altenfeld, Elkeringhausen, Grönebach, Hildfeld, Hoheleye, Langewiese, Lenneplätze, Mollseifen, Neuastenberg, Niedersfeld, Siedlinghausen, Silbach, Winterberg, Züschen.

       
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geschichte (auszüge)

Die Entstehungsgeschichte der Stadt Winterberg reicht bis um das Jahr 1240 zurück. Städtische Rechte verlieh ihr vermutlich der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden (1238–1261). Nach einem Bestandsverzeichnis des Marschallamtes von Westfalen (um 1300) begann dessen Marschall Arnold von Hochstaden (1248–1271) als erster mit dem planmäßigen Aufbau einer befestigten (Klein-)Stadt („oppidum“). Etwa gleichzeitig entstand auf dessen Initiative hin die Nachbarstadt Hallenberg und vielleicht auch Schmallenberg. Die Gründung der Stadt Winterberg wurde vermutlich gemeinsam mit dem Kloster in Küstelberg vorgenommen. Hierauf deutet eine Urkunde von 1276, in der die Rechte an der Stadt zwischen Erzbischof und Kloster geregelt werden. In dieser Urkunde wird eine Kirche in Winterberg erwähnt, deren Vorläufer vermutlich bis in die Zeit um 1225 zurück reicht. Zur Zeit der Hanse (13. bis 17. Jahrhundert) galt Winterberg als Hansestadt. Die Stadt lag im Schnittpunkt der Heidenstraße Köln–Kassel und Heerstraße Frankfurt–Soest. Die schlechten landwirtschaftlichen Bedingungen führten dazu, dass der Handel eine zentrale Rolle als Lebensgrundlage im Leben der Stadt spielte. Wie in vielen anderen Orten im Herzogtum Westfalen fanden auch in Winterberg zwischen dem 16. und 18. Jahrhundert Hexenprozesse und Hinrichtungen statt. Die genaue Zahl ist unbekannt, da die Quellenlage äußerst dürftig ist. Im Siebenjährigen Krieg hatten das Herzogtum Westfalen und die Stadt Winterberg an Durchmärschen und Kontributionen viel zu leiden. Zu allem Unglück wurde 1759 die gesamte Stadt durch eine große Feuersbrunst vollständig zerstört. Trotzdem wurden im selben Jahr die ersten Häuser wieder aufgebaut. Mit der Französischen Revolution begann eine unheilvolle Zeit für die Stadt. 1802 okkupierten die Hessen das Herzogtum Westfalen. Am 8. September marschierten hessische Truppen mit geladenen Gewehren in die Stadt ein. Bis zum Jahr 1816, als die Preußen das Herzogtum übernahmen, wurden den Bürgern der Städte nach und nach ihre alten Rechte genommen. Die preußische Herrschaft begann im Hungerjahr 1816. In dieser Situation ließen die neuen Landesherren „Ostsee-Korn“, also Getreide aus den östlichen Provinzen Preußens, in die neuen westlichen Provinzen transportieren und halfen so, die Hungersnot zu lindern. An der Gemeindeordnung änderte sich zunächst nichts. Winterberg gehörte zunächst zum Kreis Medebach und ab 1819 dann zum Kreis Brilon. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts führten Einheimische das Skifahren ein, was schon bald zu einem Aufschwung des Wintersports in Winterberg führte. Erstmals am 23. September 1944 kam es mit dem Abwurf von 16 Bomben auf den Bahnhofsbereich durch alliierte Bomber zu den ersten unmittelbaren Kriegseinwirkungen im Zweiten Weltkrieg, wobei es bei Sachschäden blieb.


SPORT

Bei Winterberg befinden sich das weitläufige Skiliftkarussell Winterberg, zahlreiche Skilifte, Skipisten, Loipen, die St.-Georg-Schanze weitere kleine Skisprungschanzen und eine Bobbahn. Auf der Rodel- und Bobbahn Winterberg werden seit Jahrzehnten Weltcups beim Rennrodeln, Bob und Skeleton durchgeführt; ferner fanden zahlreiche Welt- und Europameisterschaften statt. Die erste Europameisterschaft in Winterberg fand schon 1914 statt. Alle zwei Jahre zu Pfingsten ist Winterberg Startpunkt des Ultramarathonlaufs Tortour de Ruhr. Der Lauf beginnt an der Ruhrquelle und endet nach 230 Kilometern in Duisburg am Rheinorange. Im Stadtgebiet befindet sich seit 2003 der Bikepark Winterberg und seit 2006 die Panorama-Erlebnis-Brücke. Bis März 2010 gab es in Winterberg eine Eissporthalle, die vor dem Bau des Hotels Oversum abgerissen wurde. Das Oversum wurde im Mai 2012 eröffnet. Bis April 2012 betrieb die Stadt außerdem ein eigenes Waldfreibad mit angeschlossenem Hallenbad. Das 50-m-Becken und die atemberaubende Aussicht waren besondere Merkmale des wohl höchstgelegenen Freibades Nordrhein-Westfalens. Im Mai 2012 wurde es durch ein Hallenbad im neuen Hotel Oversum ersetzt. Für den Erhalt des traditionellen Freibades hatten sich bis 2012 viele Bürger der Stadt Winterberg ausgesprochen, was jedoch nicht auf Gehör in der Stadtverwaltung traf. Das neue Hallenbad ging am 1. Mai 2013 in die Insolvenz und wurde auf unbestimmte Zeit geschlossen. Seit dem 1. April 2014 ist die Stadt Winterberg Eigentümerin des Schwimmbades, welches ein Sportbecken mit 25 Metern Länge, ein Bewegungsbecken mit Hubboden und ein Kinderbecken umfasst. Die Wiedereröffnung wurde am 12. April 2014 mit einem Tag der offenen Tür gefeiert. Das Westdeutsche Wintersport-Museum ist ein regionales Museum.

     
   

St.georg-Schanze

Die St.-Georg-Schanze bei Winterberg im nordrhein-westfälischen Hochsauerlandkreis ist eine auch als Mattenschanze genutzte Skisprungschanze. Sie steht in Gipfelnähe auf dem Südwesthang des Herrlohs (732,9 m), der mit Aufsprungbahn und Auslauf der Schanze in das Tal des dort auf etwas mehr als 650 m ü. NHN verlaufenden Namenlose-Zuflusses Büre abfällt, auf rund 725 m Höhe; der Auslaufbereich überquert den Bach. Seit 1928 stand an der Stelle der heutigen St.-Georg-Schanze eine Naturschanze. Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939–1945) erhielt diese Schanze 1947 einen 19 m hohen Holzanlaufturm, der bei einem Unwetter 1958 einstürzte. Die heutige Schanze wurde 1959 aus Stahlbeton in 8 Wochen Bauzeit mit 22 m Turmhöhe und 43 m Bogenspannweite errichtet. Ihr K-Punkt befindet sich unterschiedlichen Angaben zufolge bei 80 m oder 81 m. Seit dem aufwändigen Umbau zur Ganzjahresanlage im Jahr 2000 mit Fertigstellung am 25. August 2000 ziehen dort stattfindende Wettbewerbe wie in den 1950er und 1960er Jahren wieder viele Besucher an. Auf der Schanze wurden bereits Deutsche Meisterschaften und der Sommer-Grand-Prix der Nordischen Kombination ausgetragen.

     
   

KAHLEr ASTEN

Der Kahle Asten ist nach dem Langenberg (843,2 m) und Hegekopf (842,9 m) mit 841,9 m ü. NHN der dritthöchste Berg im Rothaargebirge und nach dem Langenberg der zweithöchste Berg in Nordrhein-Westfalen. Er liegt bei Winterberg im Hochsauerlandkreis. Auf dem Berg liegen die Lenne- und Odebornquelle und eine Hochheide. Der Berg ist Standort einer Wetterwarte und des Astenturms mit angegliedertem Hotel-Restaurant. Ferner befindet sich dort ein Teil des Wintersportgebietes Skiliftkarussell Winterberg. Die Kuppe des Kahlen Asten nimmt eine Zwergstrauchheide ein. Gelegentlich wird sie als Hochheide bezeichnet, weil man sie eine Zeit lang für ein Relikt des vergangenen Eiszeitalters hielt. Auf der Heide wachsen kaum Bäume, da aufkommende Baumsämlinge durch Schafbeweidung verbissen werden. In Teilbereichen ist allerdings die natürliche Wiederbewaldung wegen der unzureichenden Beweidung schon weit fort geschritten. Auf dem Gipfel des Kahlen Astens steht auf 841 m Höhe der an den Berggasthof Kahler Asten (Hotel-Restaurant) angegliederte Astenturm, ein Aussichtsturm. Von dessen Plattform, die auf 862 m Höhe liegt, bietet sich Rundumsicht insbesondere im Rothaargebirge. Bei sehr guten Sichtbedingungen reicht der Blick bis zum 163 km weit entfernten Brocken im Harz.

       
       
       

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