GEMEINDE KIRCHEN (SIEG) - OT Brachbach


allgemeines / geschichte

Die erste urkundliche Erwähnung von Brachbach erfolgte erst in einer Rechnung betreffend „Brachtpach“ für die Jahre 1471 und 1472, die ein Freusburger Rentmeister erstellte. Das Dorf gehörte zur Herrschaft Freusberg und später zu Kurtrier. Eine Mühle in Brachbach ist für 1611 nachgewiesen. In der Gemarkung der Gemeinde finden sich verschiedene Spuren früher Eisenerz­verarbeitung. Die Grube Apfelbaum, größte ihrer Art in Braubach, wird erstmals 1720 erwähnt, die Grube Ecke im Jahr 1722. Nachdem sich Frankreich bis zum Rhein ausgedehnt hatte, erhielt der Fürst Friedrich Wilhelm von Nassau-Weilburg 1803 aufgrund der Beschlüsse des Reichsdeputationshauptschlusses als Ausgleich für seine verlorenen linksrheinischen Besitzungen die rechtsrheinischen Reste von Kurtrier als Entschädigung. Nassau-Weilburg ging 1806 im Herzogtum Nassau auf. Nach dem Sieg über Napoleon und der nachfolgenden Neuordnung auf dem Wiener Kongreß 1815 fiel Brachbach an das Königreich Preußen. Unter der preußischen Verwaltung gehörte der Ort zum 1816 neu geschaffenen Kreis Altenkirchen im Regierungsbezirk Koblenz, und damit ab 1822 zur preußischen Rheinprovinz. Die mittlerweile verbundenen Gruben Apfelbaum und Ecke wurden 1926 stillgelegt. Der Rückgang des Bergbaus betraf auch den Abbau von Schiefer, wie beispielsweise das heutigen Besucherbergwerk Josefsglück, in dessen Stollen von 1903 bis 1925, und dann nochmals von 1945 bis 1948, das Baumaterial abgebaut wurde. Heutzutage ist der Bergbau in Brachbach komplett eingestellt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Brachbach innerhalb der französischen Besatzungszone Teil des damals neu gebildeten Landes Rheinland-Pfalz. Am 7. Juni 1969 wurde aus der aufgelösten Gemeinde Katzenbach der Ortsteil Unterbüdenholz nach Brachbach eingegliedert.


kirche st. josef

1869 zählt die Gemeinde Brachbach zusammen mit dem Nachbarort Büdenholz ca. 700 Seelen, so ist im Archiv zu lesen. Um diese Zeit baut sie allein und aus eigenen Mitteln eine Kirche, um ihren Gläubigen den weiten Weg zum Pfarrort Kirchen zu ersparen - und beantragt, eigenen Gottesdienst zu haben. 1871 wird die Kirche benediziert und Brachbach zur Pfarrvikarie erhoben. 1873 wird die Kirche geweiht und es folgt – nach der Trennung von der Pfarrei Kirchen - die Erhebung zur selbständigen Pfarrei St. Josef. Der 1. Pfarrer wird ein Jahr später ernannt. 1911 erfolgt eine Erweiterung der Pfarrkirche und 1966 noch einmal eine. 1994 geht man an die Umgestaltung des Kirchengebäudes, u. a. auch, um ein Pfarrheim zu schaffen. Am 01.01.2008 wurde die Pfarrei St. Josef Brachbach mit den beiden Pfarreien St. Matthias Niederschelderhütte/Birken und Maria Himmelfahrt Mudersbach zu einer neuen Pfarrei "Heilig Geist" Fusioniert. Der Patronatstag ist der 19. März.

       

grubenwanderweg

Der Grubenwanderweg in Brachbach erschließt auf seiner Runde einen Teil der Bergbaugeschichte im Hellerbergland. Gestartet wird im Ortszentrum von Brachbach am Zechenwaldplatz mit dem 2003 gebauten Brachbacher Backes.

         
       
       

Naturbad Schinderweiher (März 2024)

Der Schinderweiher wurde zum ersten Mal im Jahre 1742 erwähnt. Damals hatte ein Kammerrat Storch von der Freusburg diesen Weiher entdeckt, der wohl durch die Aufstauung eines Baches durch die Bevölkerung entstanden war. Im Jahre 1927 wurde der Weiher zu einem Freibad umgebaut. 1937 ging der Schinderweiher dann in den Besitz der Ortsgemeinde Mudersbach über.

       

Links

www.heimatverein-brachbach.de verein zur ortsverschönerung und zum erhalt der traditionen (Flyer/PDF: grubenwanderweg)
www.schinderweiher.de webseite des Naturbad-vereins
www.brachbach112.de Webseite der freiwilligen feuerwehr

Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - google / Daten und Links ohne Gewähr (07.2024)