1196
wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt und der erste
Priester Johannes de Kelenghusen bezeugt. 1529 war Henricus
Fischer der erste evangelisch-lutherische Prediger. 1658–1660
weilte während der „Polackenkriege“ der Große Kurfürst in
Kellinghusen. Am 26. Juni 1686 schlug ein Blitz in die Kirche ein,
woraufhin sie völlig ausbrannte. Die Kirchenmauern waren
allerdings stehen geblieben, weshalb die Kirche noch im selben
Jahr aufgebaut und neu eingeweiht werden konnte. Der Turm hatte
zuvor eine Höhe, die allgemeine Bewunderung hervorrief, man
spricht von 90 m. Nach dem Brand von 1686 blieb die Kirche
aus Geldmangel bis 1729 ohne Turm.
1727
begann der Umbau der Kirche, der von Baumeister Schott aus Heide
geleitet wurde. 1728 wurde eine kleine Glocke vom Schloss
Breitenburg gekauft, sie zersprang jedoch nach kurzer Zeit. 1729
wurde das Kirchenschiff verlängert und der Turm wieder errichtet,
der nun auf der Spitze mit einem goldenen Hahn ausgestattet wurde.
In diesem Jahr erhielt die Kirche eine neue Kanzel und einen neuen
Altar. 1730 wurde eine gebrauchte Orgel vom Gut Bothkamp gekauft,
die bis zum Brand der Kirche im Jahr 1929 ihren Dienst tat. 1788
wurde eine große Glocke, 1726 Pfund schwer, im Turm aufgehängt
und 1805 eine kleinere. 1813/14 wurde die Kirche als Magazin
benutzt und der Kirchhof war mit Wagen und Pferden besetzt.
1809–1839
wirkte der als Historiker bekannte Diakon Christian Kuß. 1879
wurde das bis dahin zur Propstei Rendsburg gehörende Kellinghusen
durch die neue Schleswig-Holsteinische Landeskirche in die
Propstei Rantzau einbezogen. Am 25. Juli 1929 brannte die Kirche
erneut aus, diesmal ausgelöst durch einen Kurzschluss in der
Orgelelektrik. Die gesamte barocke Einrichtung sowie der Turm
wurden zerstört, die Feldsteinmauern blieben wiederum erhalten.
1930 konnte die Kirche wieder aufgebaut und am 15. März 1931
eingeweiht werden. Die Kirche erhielt zwei neue Glocken. Eine von
ihnen stiftete der Nordelbische Frauenverein, sie trägt die
Inschrift Lk 2,14a: „Ehre sei Gott in der Höhe“. Diese findet
sich noch heute in der Kirche, die andere wurde im Zweiten
Weltkrieg eingeschmolzen.
Die
Orgel wurde 1930-1931 von der Orgelbaufirma Wilhelm Sauer erbaut.
1935 wurden der Kirche vier Buntglasfenster gestiftet. 1955 schuf
der Bildhauer Otto Flath den Taufstock aus einem Eichenblock. 1957
konnte dank einer Spende eine neue, zweite Glocke angeschafft
werden. Sie trägt die Inschrift Jer. 22, 29: „Land, Land, höre
des Herren Wort“. 1960 wurde die Orgel durch die Firma Kemper (Lübeck)
elektrifiziert und hat dadurch eine elektro-pneumatische Ton- und
Registersteuerung. 1974 war eine grundlegende Renovierung des
Kircheninnenraumes erforderlich. Es kam zu einer künstlerischen
Neugestaltung durch Prof. Hans Kock (Kiel); 1993 erfolgte unter
seiner Leitung eine Farbauffrischung des Innenraumes. Die künstlerische
Ausgestaltung wurde vervollständigt. |