Leben (Auszüge)

Napoleon Bonaparte (Buonaparte) wurde am 15.08.1769 in Ajaccio geboren. Er entstammte einer korsischen Adelsfamilie. Sein Vater schickte ihn zur Erziehung nach Frankreich, wo er die Militärschulen von Brienne und Paris besuchte. Nach anfänglichen Sympathien für die korsische Separatistenbewegung brach er mit deren Führer Paoli, was die Familie Bonaparte zwang, Korsika zu verlassen. Napoleon stellte sich nun ganz in den Dienst der Französischen Revolution und wurde nach ersten militärstrategischen Erfolgen (1793 bei Toulon) zum Brigadegeneral befördert. Nach dem Sturz Robespierres kurzzeitig inhaftiert, setzte er seine politisch-militärische Karriere fort, als er 1795 gemeinsam mit Barras erfolgreich einen royalistischen Aufstand niederschlug und im Italienfeldzug siegreich war. Die von Barras vermittelte Verbindung zu Josephine Beauharnais verschaffte dem jungen Offizier Zugang zur Gesellschaft des Direktoriums. Am 1799 stürzte der populäre Revolutionsgeneral Bonaparte das durch Misswirtschaft diskreditierte Direktorium, um im Anschluss als Erster Konsul die Staatsgewalt zu übernehmen. Der vorübergehende Friede mit den gegnerischen Koalitionen gab ihm den innenpolitischen Handlungsspielraum für Reformen, die die Errungenschaften der Revolution sicherten und der Gesellschaft eine neue administrative, rechtliche und kulturelle Grundlage gaben. Am 02.12.1804 krönte sich Napoleon in Notre Dame selbst zum erblichen „Kaiser der Franzosen“ und sah sich damit im Innern Frankreichs am Höhepunkt seiner Machtentfaltung. Außenpolitisch gelang es ihm nach siegreichen Feldzügen gegen Österreich und Preußen, vorübergehend eine hegemoniale Stellung in Europa zu behaupten. Der Hauptrivale England ließ sich jedoch auch mit den Mitteln des Wirtschaftskriegs nicht bezwingen. Nach dem Bruch des Einvernehmens mit Zar Alexander I. entschloss sich Napoleon zum Krieg gegen Russland, wo er jedoch 1812 eine bittere Niederlage erlitt. Auch Preußen und Österreich wandten sich nun gegen die französischen Truppen; die militärische Herrschaft Napoleons über Europa brach mit der Niederlage in der Völkerschlacht bei Leipzig im Oktober 1813 endgültig zusammen. Napoleon wurde 1814 in Paris zur Abdankung gezwungen und auf die Insel Elba verbannt und prägte die Insel während seines 9-monatigen Aufenthaltes. Er optimierte die Infrastruktur und erließ Gesetze, die den Erzminenbau begünstigten, förderte den Wein- und Olivenanbau sowie den Thunfischfang. Er führte viele soziale Gesetze nach dem "Code Civil" ein, der auch in Deutschland Grundlage des Grundgesetzes ist und z.B. die Schulpflicht bestimmt, die Eintragungspflicht in Standesregister und Grundbuch sowie die Wasser- und Lebensmittelkontrolle. Napoleon besaß zwei Villen, die heute noch erhalten und zu besichtigen sind: Die "Villa dei Mulini" in Portoferraio und die Villa San Martino. Von Elba aus startete Napoleon seine kurze Rückkehr in die Weltpolitik. Ermutigt durch die Spannungen unter den europäischen Staaten und durch die reservierte Haltung der Franzosen gegenüber der bourbonischen Restauration, verließ Napoleon im März 1815 sein Exil, um seine Macht zurückzuerobern. Die "Herrschaft der 100 Tage" fand jedoch in der Schlacht im heutigen Belgien bei Waterloo durch preußisch-englische Koalitionstruppen ihr baldiges Ende. Nach Napoleons Rückkehr aus Elba schloss sich sogleich eine übergreifende Koalition der Großmächte England, Preußen, Österreich, Russland gegen ihn zusammen. Napoleon plante, die sich in Belgien befindlichen Verbände Englands und Preußens durch einen schnellen Schlag zu überwinden. Bei Waterloo konnte er am 16.06.1815 zunächst einen Sieg über die preußischen Truppen erringen, wurde aber zwei Tage später von den Engländern unter Wellington, der die militärische Taktik des Kaisers genau studiert hatte, vernichtend geschlagen. Napoleon kehrte fluchtartig nach Paris zurück, wo er am 22.06. abdankte. Napoleon wurde nun von England auf die südatlantische Insel St. Helena verbannt, wo er am 05.05.1821 starb. Viele Jahrespäter, im Jahr 1840,  wurden die sterblichen Überreste Napoleons im Rahmen großer Feierlichkeiten in den Invalidendom nach Paris überführt.


Museum Buonaparte (Ajaccio / Korsika)

Das Gebäude entstand im frühen 17. Jahrhundert als Herrenhaus. Der zunächst zweigeschossige Bau wurde später auf die heutige Höhe aufgestockt. Die Fassade ist sechsachsig gestaltet. Am 15. August 1769 wurde im Haus der spätere französische Kaiser Napoleon Bonaparte geboren. Einer Anekdote nach, sollen die Wehen bei Napoleons Mutter bei einem Kirchbesuch eingesetzt haben. Sie habe es dann nicht mehr bis in Schlafzimmer geschafft, so dass Napoleon auf einem Sofa zur Welt kam. Der Vater Napoleone, Carlo Buonaparte, ließ 1774 eine Terrasse an das Haus anfügen. Im Erdgeschoss befindet sich heute die Küche des Hauses, im ersten Obergeschoss sind das Wohnzimmer und Esszimmer untergebracht. Darüber hinaus besteht dort das Arbeitszimmer von Charles Bonaparte und das Zimmer, in dem Napoleon zur Welt gekommen sein soll. Die ursprüngliche Ausstattung ist jedoch weitgehend nicht mehr erhalten. 1793 musste die Familie Bonaparte das Gebäude verlassen. Es kam zu Verwüstungen im Haus. 1797 wurde das Gebäude jedoch an die Mutter Laetitia Ramolino zurückgegeben. Joseph Bonaparte, ein Bruder Napoleons, kümmerte sich um das Gebäude. Die heutige edle Ausstattung des Hauses stammt daher aus der Zeit nach 1797. Auch die Einrichtung des Geburtszimmers geht auf die Zeit um 1800 zurück. Der Schweizer Architekt Samuel-Etienne Meuron wurde mit der Renovierung des dritten Stockwerks beauftragt. Laetitia kehrte 1799 nach Paris zurück. Das zu diesem Zeitpunkt vollständig renovierte Gebäude wurde der Amme Napoleons, Camille Ilari, anvertraut. In der Folgezeit gab es mehrere Eigentumswechsel unter den Erben Napoleons. 1852 wurde Napoleon III. Eigentümer. Er beauftragte den Architekten Alexis Piccard und den Maler Jérôme Maglioli mit der Renovierung des Hauses und versuchte den ursprünglichen Zustand der Einrichtung wiederherzustellen, wobei auch diese heute wieder zerstreut ist. Die Familie Bonaparte nutzte ursprünglich nur die oberen Geschosse. Das Untergeschoss wurde erst 1860 hinzu erworben. Bis 1923 blieb das Gebäude im Besitz der Familie und ging dann an den französischen Staat. Am 23. April 1924 wurde das Gebäude als Monument historique eingetragen und wird unter der Nummer PA00099066 geführt. 1967 wurde das heutige Museum eingerichtet. Das Museum zeigt viele an Napoleon erinnernde Ausstellungsstücke. So Medaillons mit Locken Napoleons, Reste von Tapeten aus dem Geburtszimmer, Medaillen, eine Nachbildung der Konsulkrone Napoleons und seine Totenmaske. Im Erdgeschoss werden landwirtschaftliche Geräte, darunter eine Olivenpresse, von Landgütern der Familie Bonaparte ausgestellt.


Sale Napoleon (Ajaccio / Korsika)

Im  Rathaus von ajaccio befindet sich das kleine Musée Napoléonien. Hier werden Erinnerungsstücke an den Kaiser und seine Verwandtschaft gezeigt, aber auch seine Geburtsurkunde und Totenmaske, die ihm später auf St. Helena abgenommen wurde.


Place D'austerlitz (Ajaccio / Korsika)

Ab 1935 plante man, auf dem damaligen Place-du-casone ein Denkmal für Napoleon zu errichten. Erst Im Jahr 1937 wurde es letztendlich errichtet. Auf einer grossen granitplatte stehen alle Siege Napoleons und seine Tätigleiten während seiner Herrschaft. Das denkmal selbst zeigt napoleon als oberst der korsischen garde. Das Monument wurde von dem bildhauer seurre geschaffen. Es ist eine replik der statue, die sich heute im Invalidendom in Paris befindet, wo napoleon seine letzte ruhestätte fand.

 

Kathedrale Notre-Dame-de-l’Assomption (Ajaccio / Korsika)

Die der heiligen Maria geweihte Kirche wurde ab 1554 an der Stelle eines Vorgängerbaus errichtet und schließlich 1593 unter Bischof Giulio Giustiniani geweiht. Sie ist im Stil der venezianischen Renaissance gestaltet. Der Grundriss ist in Form eines Kreuzes angelegt. Das Eingangsportal ist aus weißem Carrara-Marmor gefertigt. Oberhalb des Portals befindet sich das Wappen des Bischofs Giustiniani. In der Kirche befindet sich ein großer Hauptaltar. Er stand ursprünglich in Lucca und gelangte als Geschenk Elisa Bonapartes, einer Schwester Napoleons, nach Ajaccio. In den beiden Seitenschiffen der Kathedrale befinden sich je drei Nebenaltäre in eigenen Kapellen. Bemerkenswert sind perspektivische Trompe-l’œil-Malereien in der Kirche. Darüber hinaus befindet sich ein 1822 von Eugène Delacroix geschaffenes Gemälde Vierge au Sacré-Cœur in der Kathedrale. 1764 heirateten in der Kathedrale Laetitia Ramolino und Carlo Buonaparte, die späteren Eltern Napoleon Bonapartes. Am 21. Juli 1771 wurde in der Kirche dann der noch einjährige Napoleon Bonaparte, der spätere französische Kaiser getauft. Zugleich erfolgte auch die Taufe seiner erst etwas mehr als einen Monat alten Schwester Maria-Anna, die jedoch kurze Zeit später verstarb. Das marmorne, von einer Bronzekrone überspannte Taufbecken ist erhalten. Taufpaten waren Laurent Giubega und Gertruda Paravicini. Auf der linken Seite des Eingangs befindet sich eine Inschriftentafel mit einem Zitat Napoleons. Als letzte Worte soll Napoleon geäußert haben: Wenn man meine Leiche ebenso verbannt, wie man meine Person verbannte, so möchte ich in der Kathedrale zu Ajaccio beigesetzt werden. Das Grab Napoleons befindet sich jedoch im Pariser Invalidendom und nicht in der Kathedrale von Ajaccio. Andere Mitglieder der Familie Bonaparte sind jedoch hier beigesetzt. Am 15. September 1993 wurde die Kathedrale als Monument historique unter der Nummer PA00099058 eingetragen.


Place marechal foch (Ajaccio / Korsika)
 

Die Napoleon Statue wurde ab 1804 zu Lebzeiten des Kaisers von Francesco Massimiliano Labourer geschaffen. Sie zeigt Napoleon als Ersten Konsul. Die seit 1801 geplante Statue ging auf einen Wunsch des französischen Botschafters in Rom, François Cacault zurück, der sich auch als Sammler und Mäzen betätigte. Die 1806 fertig gestellte Statue stieß jedoch auf wenig Interesse bei Napoleon. Der Halbonkel Napoleons, Kardinal Joseph Fesch erwarb daraufhin die Statue. Nach Fesch‘s Tod 1839 ging die Statue gemäß dessen testamentarischer Regelung in das Eigentum der Stadt Ajaccio über. Der Stadtarchitekt Jérôme Maglioli, mit einer angemessene Aufstellung der Statue beauftragt, entwarf den von vier Löwen gezierten Brunnen, in dessen Mitte sich die Statue auf einem hohen Sockel erhebt. Der Blick Napoleons ist dabei in Richtung Osten zum Hafen gewandt. Der Sockel ist mit vier Reliefs verziert. Das an der Frontseite zeigt den Kaiser gekrönt durch die römische Siegesgöttin Victoria. Die Einweihung erfolgte am 5. Mai 1850, dem 29. Todestag Napoleons.


Place de Gaulle (Ajaccio / Korsika)

Der Beschluss zur Errichtung eines Denkmals zu Ehren Napoleons in Ajaccio erfolgte im August 1854. 1862 wurde ein Komitee gegründet, das insbesondere die notwendigen Mittel einwerben sollte. Den Vorsitz in Paris hatte Jérôme Bonaparte inne. Zu den ersten Spendern gehörten Minister in der Regierung Napoleon III. Das von Eugène Viollet-le-Duc entworfene und zwischen 1862 und 1865 von Antoine-Louis Barye geschaffene Denkmal wurde am 15. Mai 1865 eingeweiht. Ihr Gipsmodell wird im Musée d’Orsay aufbewahrt. Zunächst befand sich das Denkmal am Place du Diamant und war zum Mittelmeer hin ausgerichtet. 1969, zum 200. Geburtstag Napoleons, wurde es an seinen heutigen Standort versetzt und blickt seitdem in Richtung Stadt. Nach einem 1986 erfolgten Anschlag auf das Denkmal wurden die Statuen zunächst eingelagert, später jedoch wieder aufgestellt. Am 18. Dezember 1986 wurde das Denkmal als bewegliches „Monument historique“ unter der Nummer PA2A000017 eingestuft. Auf einem breiten Sockel steht Napoleon Bonaparte als bronzene mit einem Lorbeerkranz bekrönte Reiterstatue. In der rechten Hand hält er eine Weltkugel. Die Napoleon-Statue ist umgeben von Statuen seiner Brüder Joseph (geschaffen von Aime Millet), Lucien (Gabriel-Jules Thomas), Louis (Jean-Claude Petit) und Jérôme (Jacques-Leonard Maillet). An der Nordseite des Sockels befindet sich eine Inschriftentafel:

A la mémoire de Napoléon / Ier et de ses quatre frères: Joseph, Lucien, Louis, Jérôme

la Corse reconnaissante sous le règne de l’Empereur Napoléon III.Ce monument a été érigé

par les soins du Prince Napoléon Jérôme à l’aide des souscriptions volontaires et inauguré le 15 mai 1865

(deutsch: „ Zum Gedenken an Napoleon I. und seine vier Brüder: Joseph, Lucien, Louis, Jerome, das dankbare Korsika unter der Herrschaft von Kaiser Napoleon III. Dieses Denkmal wurde von Fürst Napoleon Jerome erbaut unterstützt durch Spenden und am 15. Mai 1865 eingeweiht.“)


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