WANDERN - GR 20


ALLGEMEINES

Haut Asco

Der 170 Kilometer lange Weg verbindet die beiden Orte Calenzana und Conca quer über das korsische Hochgebirge in Nord-Süd-Richtung. Der von Michel Fabrikant angelegte Weg wurde 1972 eröffnet, die Nummer 20 bezieht sich auf die damalige Departementnummer von Korsika. Er gilt als sehr anspruchsvoller Wanderweg, da er auf weiten Strecken durch hochgebirgiges Gelände höher als 1500 m fernab von besiedeltem Gebiet verläuft. Es sind auch einige Kletterstellen zu überwinden. Der Weg kreuzt einige Passstraßen. Etwa auf halber Strecke in Vizzavona besteht ein Anschluss an die Korsische Eisenbahn. Der Großteil des Weges führt durch das Gebiet des Regionalen Naturparks Korsika. Für den gesamten GR 20 benötigt man ca. 15 Tage, wobei nur etwa jeder vierte Wanderer die Gesamtstrecke in einem Zuge durchwandert. Ein Abschnitt, der für weniger geübte Wanderer mit guter Ausrüstung in drei Tagen durchwandert werden kann, liegt zwischen dem Col de Bavella und dem Col de Verde und führt zum nahen Monte Incudine. Im Norden überquert der GR 20 den Col de Vergio. Zwischen Calenzana und Vizzavona kann man einen Abstecher zum Monte Cinto machen. Dieser kann von der Skistation Haut Asco am Ende der Fahrstraße in einem Tag bestiegen werden und bietet einen guten Ausblick auf die korsische Berglandschaft. Wenn man jedoch dem ursprünglichen GR 20 folgt, kam man bis 2015 an eine – mittlerweile durch eine andere Wegführung ersetzte – Schlüsselstelle, den „Cirque de la Solitude“, wo einige Kletterpassagen gemeistert werden mussten. Der Weg sollte nur in der Saison von Mitte Juni bis Ende Oktober begangen werden, da er nur in diesem Zeitraum schnee- und eisfrei ist. Die Schutzhütten (refuges) des Naturparks entlang des Fernwanderweges sind in der Regel von Anfang Juni bis Ende September mit einem Wärter (gardien) besetzt. Früher mussten sich die Wanderer für ihren Weg selbst mit Proviant versorgen, weil die abgelegene Lage der Berghütten für die Übernachtung nur eine eingeschränkte Versorgung mit Lebensmitteln (Wurst, Käse, Süßigkeiten) zuließ. Dies hat sich um 2005 verändert. Alle Hütten bieten Getränke und warme Mahlzeiten an. Sogar die Bergeries (Schäfereien), die am Rand des GR 20 gelegen sind, bieten zum Teil Übernachtungsmöglichkeiten sowie Vollverpflegung an. Ab Ende September sind die Verpflegungsmöglichkeiten eingeschränkt, da die Bergeries schließen und auch manche Hütten nur noch eingeschränkt bewirtschaftet werden.


von

nach

länge (km)

zeit (Std / ca.)

höhenmeter Auf

höhenmeter ab

1.Etappe

calenzana

D'ortu di u piobbu

10,5

5,4

1360

60

2.etappe

D'ortu di u piobbu

refuge de carozzu

8,5

3,5

790

640

3.etappe

refuge de carozzu

haut asco / altore

4,5

3,5

780

920

4.etappe

haut asco / altore

refuge de tighiettu

6,5

5

1060

798

5.etappe

refuge de tighettu

refuge de cittulu di i mori

6,5

3,5

620

80

6.etappe

refuge de cittulu di i mori

refuge de manganu

24

8

643

1033

7.etappe

refuge de manganu

refuge de petra piana

8,5

4,5

830

590

8.etappe

refuge de petra piana

refuge de l'onda

10

5

490

900

9.etappe

refuge de l'onda

vizzavona

11

5

711

1221

10.etappe

vizzavona

capannelle

13

5

890

224

11.etappe

capannelle

refuge de prati

17,5

6

890

590

12.etappe

refuge de prati

refuge d'usciolu

10,5

4

700

750

13.etappe

refuge d'usciolu

refuge d'asinao

16

6

1030

1185

14.etappe

refuge d'asinao

refuge de paliri

15,5

5

650

545

15.etappe

refuge di paliri

conca

12,5

4

225

965


Hinweise

festes Schuhwerk, warme und leichte Kleidung, Sonnenhut und Regenschutz, Trinkwasser, Lebensmittel für zwei bis drei Tage (bei jeder Gelegenheit unterwegs aufzufüllen) sind notwendig. Außerdem muss man in guter körperlicher Verfassung sein, nicht alleine losrennen, auf dem Weg bleiben (rot und weiß markiert; die orangefarbenen Markierungen kennzeichnen die Regionalparkwege, die man unterwegs mehrmals kreuzt) und stets auf der Hut vor Wald- und Buschbränden sein. Unterwegs keine Abfälle wegwerfen! nur jeder vierte Wanderer hält bis zum Schluss durch. Der Nordabschnitt birgt die grössten Herausforderungen, mit Passagen von über zweitausend Höhenmetern! Ausserhalb der Sommermonate sollte der GR 20 wirklich nur erprobten Bergsteigern vorbehalten bleiben.

Seit Mai 2009 gilt für alle Wanderer entlang des GR 20 eine Reservierungsaufforderung für Übernachtungen in den Schutzhütten sowie den Mietzelten (Bivouacs). Übernachtungen im eigenen Zelt müssen nicht angemeldet werden (Stand Herbst 2013). Das Kennzeichen des Weges sind ein weißer und ein roter Streifen, die auf Felsen und an Bäumen in Augenhöhe aufgemalt sind. An anderen Stellen helfen Steinmännchen, den Weg im Auge zu behalten.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (12.2023)