bastille

Geschichte

Erbaut wurde sie als Bastion de Saint-Antoine oder Bastille Saint-Antoine im 14. Jahrhundert unter König Karl V. (Grundsteinlegung am 22. April 1370, beendet 1383) als befestigtes östliches Tor und als ein Eckpfeiler der Befestigungsanlagen der Hauptstadt gegen Angriffe der englischen Truppen, die während des Hundertjährigen Krieges in Frankreich umherzogen. Seit der Zeit Ludwigs XIII. diente sie als Staatsgefängnis mit 80 teils unterirdisch liegenden Kerkern. Berühmte Häftlinge waren unter anderen 1717/18 und 1726 der Schriftsteller Voltaire und 1784–89 der Marquis de Sade. Die Bastille besaß acht Zinnentürme mit eigenen Namen: Feldseite von Norden nach Süden: Eckturm (tour du Coin), Kapellenturm (tour de la Chapelle), Schatzturm (tour du Trésor), Grafschaftsturm (tour de la Comté); Stadtseite von Norden nach Süden: Brunnenturm (tour du Puits), Freiheitsturm (tour de la Liberté), Bertaudièreturm (tour de la Bertaudière), Basinièreturm (tour de la Basinière). Zwischen Basinièreturm und Grafschaftsturm lag südlich der Eingang mit Zugbrücke. Zwischen Kapellen- und Schatzturm war das zugemauerte ehemalige Stadttor zu sehen. Das Gebäude besaß außerdem einen Festungsgraben, der mit Wasser gefüllt war. 

Der Sturm auf die Bastille wurde am 14. Juli 1789 zum Symbol für die Französische Revolution. Teilweise wird dieses Ereignis auch als Beginn der Revolution interpretiert. Von der Bastion ist heute nichts mehr zu sehen. Unter der Leitung des Unternehmers Pierre-François Palloy begann bereits zwei Tage nach dem Sturm, am 16. Juli 1789, der Abriss der Festung als Symbol des Ancien Régime, der sich bis in den Oktober 1789 hinzog. Man ließ nur einen 50 cm hohen Mauerrest stehen, der später komplett entfernt wurde. Heute befindet sich am ehemaligen Standort ein nach ihr benannter Platz (Place de la Bastille) mit im Boden markiertem Verlauf der Mauern der einstigen Bastion. Weitere Spuren befinden sich auf dem Bahnsteig der Métro-Station Bastille. Der Place de la Bastille entstand ab 1792 neben dem ehemaligen Standort der zwischen 1789 und 1790 dem Erdboden gleichgemachten Bastille, einer Bastion, deren Erstürmung am 14. Juli 1789 den Ausbruch der Französischen Revolution markierte. Die Bastille war in den Jahren 1370–1383 als ein Teil der Stadtbefestigung gebaut und im 17. Jahrhundert zum Gefängnis umfunktioniert worden. Überreste der Contrescarpe, d. h. der äußeren Mauer des Festungsgrabens sind auf dem Bahnsteig der Métrolinie 5 zu sehen.

In der Mitte des Platzes steht die Julisäule (Colonne de juillet), die an die Ereignisse der Julirevolution im Jahre 1830 erinnert. Hier befindet sich außerdem die 1989 eröffnete Bastille-Oper von Carlos Ott. Unter dem Platz verläuft in einem Tunnel der Canal Saint-Martin, der südlich des Platzes zum Arsenal-Hafen (Port de l´Arsenal) führt. Die Place de la Bastille ist ein beliebter Treffpunkt für Touristen und Pariser. Regelmäßig finden dort Konzerte und ähnliche Ereignisse statt. Auch dient der Platz oft als Ausgangs-, Zwischen- oder Endpunkt für Demonstrationen. Jeden Sonntag nachmittag dient der Platz, wenn es das Wetter zulässt, als Ausgangspunkt für einen rund 20 km langen abgesicherten Parcours durch die Straßen von Paris für Inline-Skater. Das Ereignis ist für jedermann zugänglich und wird von dem Verein Rollers et Coquillages veranstaltet. Die Gegend nordöstlich des Platzes hat ein lebendiges Nachtleben mit vielen Cafés, Bars, Nachtclubs und Konzerthallen.

 
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Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (11.2023)