Das
Centre national d’art et de culture Georges Pompidou, umgangssprachlich auch
Centre Pompidou oder Beaubourg ist ein staatliches Kunst- und Kulturzentrum, das
auf Initiative des ehemaligen französischen Staatspräsidenten Georges Pompidou
von den Architekten Renzo Piano, Richard Rogers und Gianfranco Franchini
entworfen und nach einer sechsjährigen Bauzeit am 31. Januar 1977 eröffnet
wurde. Das Centre Pompidou soll Bewohnern und Fremden aller
Gesellschaftsschichten freien Zugang zu Wissen garantieren. Es beherbergt das
Musée National d'Art Moderne (Museum der Modernen Kunst oder M.N.A.M.) mit
bedeutenden Kunstwerken des 20. Jahrhunderts, dem ein Zentrum für
Industrie-Design angeschlossen ist, die Bibliothek Bibliothèque Publique
d'Information (B.P.I.) mit 2000 Leseplätzen, das Musikforschungszentrum IRCAM
(Institut de Recherche et Coordination Acoustique/Musique), eine
Kinderwerkstatt, Kino-, Theater- und Vortragssäle, eine Buchhandlung sowie ein
Restaurant und ein Café. Schon
André Malraux hatte als Kulturminister unter Präsident Charles de Gaulle die
Absicht, anstelle des unzureichenden und wenig besuchten Palais de Tokyo ein
repräsentatives Museum für die Kunst des 20. Jahrhunderts zu errichten. Diese
Intention wurde von de Gaulle's Nachfolger Georges Pompidou geteilt. Dieser
wollte damit unter anderem auch die Funktion von Paris als internationale
Kunstmetropole gegenüber New York stärken. Eine zweite Wurzel des neuen Baues
ergab sich aus der immer dringlicheren Notwendigkeit, die alte Pariser
Nationalbibliothek zu entlasten, und eine große Präsenzbibliothek im Zentrum
der Stadt zu schaffen. Erst
nachdem am 11.Dezember 1969 die offizielle Entscheidung für den Bau eines neuen
Museums moderner Kunst gefallen war, wurde entschieden, dieses mit der ebenfalls
notwendigen Bibliothek baulich zu verbinden. Nachdem im Februar 1970 die
Vereinigung der beiden Projekte beschlossen war, kam es zügig zur Auslobung des
Architektenwettbewerbs, zur Entscheidung der Jury vom 15. Juli 1971 für das
Projekt Piano/Rogers und in der Folge zum Bau, der am 31.Januar 1977 von
Pompidous Nachfolger Valery Giscard d'Estaing eröffnet wurde. Als
unumstrittener Bauplatz stand das nach der Absiedlung des Großmarktes von Les
Halles nicht mehr als LKW-Parkplatz benötigte Areai des Plateaus von Beaubourg
im 4. Pariser Arrondissement zur Verfügung. Das ehemalige Quartier Saint Merri,
ein seit 1906 als "Ilot insalubre" wegen mangelnder Hygiene offiziell
zum Abriss bestimmtes Altstadtviertel, war schon in den 1930er Jahren beseitigt
worden und zur innerstädtischen Brachfäche geworden. Das Centre Pompidou-Metz
ist die erste Außenstelle. Das Gebäude entsteht nach einem Entwurf des
Architekten Shigeru Ban in Metz.
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