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Grand Palais

Das Grand Palais ist ein für die Weltausstellung im Jahr 1900 in Paris errichtetes Ausstellungsgebäude. Es stellt mit dem gegenüberliegenden Petit Palais und der benachbarten Pont Alexandre III ein bedeutendes Architekturensemble der Belle Époque dar. Nach unterschiedlichen Nutzungen dient es heute den staatlichen Museen als Galerie für Wechselausstellungen. Das Grand Palais entstand zwischen 1897 und 1900 an der ebenfalls neugeschaffenen Avenue Nicolas II. (heute: Avenue Winston Churchill), welche die Avenue des Champs-Élysées mit dem Invalidendom verbindet. Zuvor stand an dieser Stelle der für die Weltausstellung von 1855 errichtete Industriepalast. Aus einem, auf französische Architekten beschränktem Wettbewerb, gingen 1896 Henri-Adolphe-Auguste Deglane (1855-1931), Louis-Albert Louvet (1860-1936), Albert-Félix-Théophile Thomas (1847-1907) und Charles-Louis Girault (1851-1932) als Sieger hervor, wobei Letztgenannter die Leitung erhielt. Am 1. Mai 1900 fand die Einweihung des Grand Palais durch Präsident Émile Loubet statt. Das Palais sollte während der Weltausstellung "la gloire de l'Art français" (den Ruhm der französischen Kunst) verherrlichen, wie es in der Giebelinschrift heißt. Von Außen zitiert die Steinarchitektur des Grand Palais die Formen des Louis-seize-Stil. Durch ionische Säulen gegliedert und mit zahlreichen Figurendarstellungen geschmückt, erstreckt sich der Bau auf etwa 240 Meter Länge und ist bis zu 44 Meter hoch. Neben dem großen Hauptportal an der Avenue Winston Churchill befinden sich an den vier abgeschrägten Enden der Flügelbauten die eigentlichen Eingänge mit großen Freitreppen und Bronzequadrigen als Dachbekrönung. Das Gebäudeinnere mit mehr als 5.000 m² Ausstellungsfläche ist ein weiträumiger Ingenieurbau aus Eisen und Glas auf kreuzförmigen Grundriss. Dem ursprünglichen Sinn entsprechend fanden auch nach der Weltausstellung von 1900 Kunstausstellungen im Grand Palais statt, darunter der von der Société des Artistes Indépendants gegründete Salon des Indépendants. Darüber hinaus war es von 1901 bis 1961 Ort der Automobilausstellung Mondial de l'automobile de Paris. Andere Nutzungen waren Buch- und Antiquitätenmessen, Landwirtschaftsgeräteausstellungen, Modeveranstaltungen, Konzerte und Zirkusgastspiele.

 
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Petit Palais

Das Petit Palais ist ein ehemaliger Ausstellungspavillon der im Jahr 1900 in Paris ausgerichteten Weltausstellung. Er wurde zwischen 1897 und 1900 errichtet und beherbergt heute das städtische Museum der schönen Künste (Musée du Petit Palais). Zwischen der Seine und der Avenue des Champs-Élysées entstanden die beiden Ausstellungsgebäude, die heute als Grand Palais und Petit Palais bekannt sind. Während das Grand Palais Kunst- und Gemäldeausstellungen veranstaltet, sind im Petit Palais die Gemälde und Skulpturen ausgestellt, die seit 1870 von der Stadt Paris gekauft oder in Auftrag gegeben wurden. Charles Girault war der Architekt des für die im Jahr 1900 durchgeführte Weltausstellung im Stil der Belle Epoque errichteten neobarocken Gebäudes. Mit seinen reichen Deckenmalereien und seinem vergoldeten schmiedeeisernen Eingangstor beherbergt es seit 1902 die Kunstsammlungen der Stadt. Die Fassaden des halbrunden Gebäudes bestehen fast nur aus Fenstern. Die von Girault gewollten großen Fensterflächen mussten jedoch im Laufe der Jahrzehnte Holztrennwänden und Betonmauern weichen. Man wollte die Meisterwerke vor dem einfallenden Licht schützen. So wurde das Petit Palais zu einem dunklen und engen Museum. Mit mehr als 72 Millionen Euro wurde das Petit Palais von 2000 bis 2005 grundlegend renoviert. Das Kunstmuseum ist nun wieder eines der architektonischen Schmuckstücke von Paris. Da hinter den eingezogen und falschen Wänden die ursprüngliche Struktur völlig intakt war, konnte Architekt Philippe Chaix das Petit Palais fast wieder in den Urzustand bringen. Das Museum wurde dadurch von 15000 auf 22000 Quadratmeter Ausstellungsfläche erweitert. Die Fenster der Ausstellungsräume gehen fast alle auf den Patio hinaus, so dass über den Innenhof Licht in das Gebäude fällt. Neu sind die Ausstellungssäle im Untergeschoss, in denen sich unter anderem die Porträts und Büsten des Malers und Bildhauers Jean-Baptiste Carpeaux befinden. In den Sälen befinden sich Gemälde von Paul Cézanne, Gustave Courbet und Auguste Rodin. Im Saal Ludwig VI. stehen kostbare Keramiken und Möbel.

 
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Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (11.2023)