Das
Hôtel de Ville ist das am Ende des 19. Jahrhunderts errichtete
neoklassizistische Rathaus von Paris. Dieses größte Rathaus Europas befindet
sich im nach ihm benannten 4. Arrondissement an der Rue de Rivoli. Das erste
Gebäude an dem Ort, die Maison des Piliers, entstammte dem 14. Jahrhundert und
wurde im Jahr 1357 zum Rathaus umgewidmet. Im 16. Jahrhundert wurde es aufgrund
der Baufälligkeit abgerissen und im Stile der Renaissance neu gebaut. Am 4.
September 1870 wurde im Gebäude die Dritte Republik ausgerufen. Während der
Pariser Kommune im Jahre 1871 wurde das Gebäude zerstört. Das gegenwärtige
Gebäude im Stile des Klassizismus mit 146 Statuen auf der Fassade wurde in den
Jahren 1874–1882 gebaut. Es wurde von den Architekten Théodore Ballu (1817–1885)
und Pierre Deperthes (1833–1898) entworfen. Der
Platz vor dem Rathaus war im Mittelalter der älteste Hafen- und Anlegeplatz und
Keimzelle der Stadt Paris. Hier wurden die wichtigsten Güter umgeschlagen. Sein
sandiges, flaches Ufer gab ihm den Namen Place de Grève (deutsch:
Sanduferplatz). Wegen der vielen Streiks unzufriedener Arbeiter bekamen die
Begriffe „faire (la) grève“ und „être en grève“ die Bedeutung von „streiken“.
Der Platz war in den vergangenen Jahrhunderten berüchtigt für seine
öffentlichen Hinrichtungen. Galgen, Pranger und Richtblock standen auf dem
Platz, während der Revolution auch eine Guillotine. Am 19. März 1803 wurde der
Place de Grève (auch: „Streikplatz“) in Place de l'Hôtel-de-Ville
(Rathausplatz) umbenannt. Seit 1982 ist er für Fußgänger reserviert.
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