notre dame

allgemeines / geschichte

Die Kathedrale Notre-Dame de Paris (Jungfrau Maria von Paris) ist eine der frühesten gotischen Kathedralen Frankreichs. Ihre majestätische Silhouette erhebt sich im Zentrum der Stadt auf der Ostspitze der Seineinsel Île de la Cité (4. Arrdt.). Die beiden Türme sind 69 Meter hoch, der Dachreiter 90 Meter. Das Kirchenschiff ist im Inneren 130 Meter lang, 48 Meter breit und 35 Meter hoch. Bis zu 10.000 Personen finden in der Kirche Platz. Die Kathedrale ersetzt einen Vorgängerbau, der unter der Herrschaft des fränkischen Königs Childebert I., (König von 511 bis 558) in den Jahren um 540/550 entstanden und als Kathedrale St. Etienne (Stefansdom) bekannt war. Damit ist ihr Standort - nach denen des Panthéons und einer von Gregor von Tours erwähnten Begräbniskapelle bei der damaligen Nekropole Saint-Marcel - einer der ältesten unter den bekannten christlichen Gebetsstätten innerhalb der heutigen Pariser Stadtgrenzen. Der Bau wurde im Jahr 1163 unter Bischof Maurice de Sully und Ludwig VIII. (Frankreich) mit dem Bau des Chores begonnen. Nach dessen Fertigstellung 1182 folgte der Bau des Hauptschiffes. Von 1208-1225 erfolgte die Errichtung der Westfassade mit ihren drei großen Portalen und der westlichen Fensterrose. Darauf wurden die beiden Haupttürme errichtet, die 1250 vollendet wurden. Anschließend wurde das Querhaus durch Jean de Chelles und Pierre de Montreuil, der auch an der Errichtung von Sainte Chapelle mitwirkte vollendet. Es folgte der Bau von Kapellen und Dach, so dass die Fertigstellung der Kathedrale erst im Jahre 1345 gefeiert werden konnte. Man fragt sich natürlich, warum die erste gotische Kathedrale nicht direkt in der Hauptstadt Paris, sondern in St-Denis erbaut wurde, wenn der gotische Stil doch so eng mit der Geschichte des Königshauses verbunden war. Dazu muss man wissen, dass sich Paris erst in der 2. Hälfte des 12. Jahrhunderts als Hauptstadt durchsetzte. In der ersten Jahrhunderthälfte war St-Denis bedeutender. Erst als die Dynastie der Kapetinger ihren Herrschaftsbereich merklich ausdehnte, konzentrierte sich die Macht in Paris. Im Jahre 1728 ersetzt man die Buntglasfenster durch weiße Glasfenster und lässt die Wände weiß übertünchen. In den folgenden Jahrzehnten wird ein Großteil der Figuren an den Türmen entfernt. 1793 stürmten die Revolutionäre das Gotteshaus und zerstörten die Inneinrichtung, deren metallene Gegenstände im Hôtel des Monnaies eingeschmolzen wurden. Die Kirche wurde entweiht und zum Tempel der Vernunft ernannt. Im Gegensatz zu zahlreichen anderen französischen Kirchen konnte ein Abriss von Notre-Dame vermieden werden. 1802 erlaubte Napoléon I. wieder die liturgische Nutzung der Kathedrale. Am 27. Februar 1805 wurde die Kirche durch Papst Pius VII. zur ersten französischen Basilica minor erhoben. Doch auch dies konnte den durch die Revolution begonnenen Verfall nicht aufhalten. Erst durch den Roman Der Glöckner von Notre-Dame von Victor Hugo wurde die Schönheit des Gebäudes wieder ins Blickfeld gerückt. Daher fand in den Jahren 1845-1864 eine umfassende Restaurierung unter Viollet-le-Duc statt, bei der auch zahlreiche Skulpturen wiederhergestellt werden konnten. Ferner wurde ein neuer Dachreiter errichtet, der nun 90m in die Höhe ragt. Das Gebäude überlebte auch die geplante Sprengung durch die deutschen Besatzungstruppen vor ihrem Abzug am Ende des Zweiten Weltkrieges. Seit einigen Jahren wurden Westfassade und Türme erneut restauriert, sodass sie heute wieder in ihrem alten Weiß erstrahlen. Frankreichs kilomètre zéro (Kilometer Null), der Referenzpunkt für die Entfernungsangaben z. B. der nach Paris führenden Autobahnen, liegt auf dem Platz vor der Kathedrale. Die Kathedrale wurde am 15./16. April 2019 durch ein Großfeuer teilweise zerstört.

      
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Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (11.2023)