Viele Schriftsteller haben in der Gegend gewohnt bzw. darüber geschrieben –
stellvertretend seien Honoré de Balzac, Gabriel García Márquez und Klaus Mann
genannt. Im Mai 1968 war das Quartier Latin einer der Schauplätze von
Studentenunruhen. Heute ist das Viertel von Tourismus und Gastronomie geprägt,
beherbergt aber noch immer bedeutende akademische Institutionen. Die Mieten sind
gestiegen, deshalb können Studenten dort kaum noch leben – wenn sie es tun, dann
in den chambres de bonne, den ehemaligen Dienstmädchenzimmern. Heute liegen im
Quartier Latin neben der Sorbonne (Paris I, Paris IV) unter anderem die École
normale supérieure und die Mines ParisTech. Auch die bekanntesten französischen
Gymnasien – Henri IV und Louis le Grand – befinden sich dort. An diesen beginnt
die Auslese der französischen Elite mit den so genannten classes préparatoires,
die nach dem Abitur auf die Aufnahmeprüfungen der Elitehochschulen (Grandes
écoles) vorbereiten. 1980 wurde das Institut du monde arabe (IMA), das das
Verständnis zwischen Frankreich und der arabischen Welt fördern soll, im
Quartier Latin errichtet.
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