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SEHENSWÜRDIGKEITEN - A bis H |
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"Big Ben" |
Der Name Big Ben (engl. großer Benjamin) bezeichnet die mit 13,5 t Gewicht schwerste der fünf Glocken des berühmten Uhrturms am Palace of Westminster in London und nicht, wie gemeinhin angenommen, den Uhrturm. Die Great Bell ist bereits die zweite Glocke im Turm, da die erste durch ein Missgeschick bei der Generalprobe zu Bruch ging. Beim ersten Versuch wog die wiederum von der Whitechapel Bell Foundry in London neu gegossene Glocke statt der beabsichtigten 14 ganze 17 Tonnen. Wegen dieser Fehlberechnung erlitt sie beim ersten Test einen über zwei Meter langen Riss. Man entschloss sich, die Glocke wieder einzuschmelzen und mit dem Material eine neue zu gießen. Doch auch der neuen Glocke war anfangs kein Glück beschieden. Der Klöppel war zu groß und schwer, so dass die Glocke innerhalb der ersten Monate beschädigt wurde. Diesmal konnte sie jedoch wieder repariert werden; der Betrieb wurde mit einem leichteren Klöppel wieder aufgenommen.Heute bezeichnet man gemeinhin auch den ganzen Turm als Big Ben, aber diese Bezeichnung ist eigentlich inkorrekt. Offiziell wird der Turm als The Clock Tower (Uhrturm) oder auch St. Stephen's Tower bezeichnet. Der Turm, der 1858 von Sir Benjamin Hall(1802–1868), einem Politiker und Staatsbaumeister, gebaut wurde, misst 96,3 Meter Höhe. Der Durchmesser der vier Zifferblätter beträgt acht Meter. Die Minutenzeiger haben eine Länge von 4,3 Metern, die Stundenzeiger messen 2,7 Meter. Damit ist sie die größte Uhr Großbritanniens. Damit die Uhr ordnungsgemäß funktioniert, sind rund um die Uhr vier Mechaniker im Einsatz, die Keeper of the Great Clock (Hüter der Großen Uhr). Dreimal pro Woche wird ein Elektromotor eingeschaltet, der die Uhr aufzieht. Die Feinabstimmung erfolgt traditionell mit Penny-Münzen, die auf das Pendel gelegt werden, um es zu beschleunigen oder zu verlangsamen. Im August 1945 kam es zu einer Störung, als sich immer wieder eine große Schar von Staren auf den Zeigern der Uhr niederließ und deren Fortgang bremste. In der Neujahrsnacht 1962 blockierten eisige Temperaturen die Mechanik, so dass das neue Jahr erst mit zehn Minuten Verspätung eingeläutet werden konnte. Am 1. Mai 2004 verstummte das viertelstündliche Glockenspiel. Zwar gab der Glockenturm zur vollen Stunde noch mit seinem charakteristischen tiefen Ton die Zeit an, aber die normalerweise alle Viertelstunde erklingenden Glockenspiele fielen für etwa eine Woche aus. Grund für den Ausfall war ein abgerissenes, tonnenschweres Gegengewicht. Am 27. Mai 2005 stoppte das Uhrwerk aus zunächst ungeklärten Gründen für rund 90 Minuten. In den 146 Jahren seit dem Bau war dies nur insgesamt viermal vorgekommen. Ein Großteil der britischen Medien gab den außergewöhnlich hohen Temperaturen von 31 °C die Schuld. Laut BBC soll jedoch ein defektes Zahnrad die tatsächliche Schuld tragen. Im Zuge der Zeitumstellung 2005 wurde Big Ben am Samstag, 29. Oktober 2005 um 8:00 Uhr Ortszeit angehalten, um Wartungsarbeiten durchzuführen. Am Sonntag um 16 Uhr Greenwich Mean Time (17 Uhr MEZ) wurde das Uhrwerk wieder gestartet. Im Zweiten Weltkrieg stoppte die BBC die stündliche Liveübertragung des Glockentons im Radio und ersetzte sie durch eine Aufzeichnung desselben. Man wollte verhindern, dass der Kriegsgegner meteorologische Informationen aus dem Ton und Echos von Big Ben erhält. Seit dem 11. August 2007 schwieg das Glockenspiel für sieben Wochen, da der Turm für die 150-Jahrfeier renoviert wird. Die Uhr läuft weiter, die bekannte Melodie erklingt jedoch nicht. Die BBC, die traditionsgemäß die 18:00 Uhr Nachrichten mit dem Liveton des Big Bens beginnt, überträgt statt dessen das Greenwich-Zeitsignal. Am 1. Okt., 12 Uhr mittags, war alles wieder in seiner Zeit-Ordnung. |
Buckingham Palace |
Der Palast im Londoner Stadtbezirk City of Westminster ist die offizielle Residenz des britischen Monarchen in London. Neben seiner Funktion als Wohnung von Königin Elizabeth II. dient er auch als Austragungsort für offizielle Anlässe des Staates. So werden in ihm ausländische Staatsoberhäupter bei ihrem Besuch in Großbritannien empfangen. Daneben ist er ein wichtiger Anziehungspunkt für Touristen.Im Jahr 1703 wurde er als großes Stadthaus für John Sheffield, Herzog von Buckingham, gebaut. König Georg III. erwarb das Haus 1762 als private Residenz. Während der nächsten 75 Jahre wurde der Palast nach und nach erweitert, hauptsächlich durch die Architekten John Nash und Edward Blore. Das Gebäude umfasste schließlich drei Flügel um einen Innenhof. Mit der Thronbesteigung von Königin Victoria im Jahr 1837 wurde der Palast zur offiziellen Residenz des britischen Monarchen. Die letzte bedeutende Erweiterung am Palast geschah zu Zeiten Victorias, als ein Gebäudeflügel nach der Ostseite als Abschluss zur Straße The Mall hinzugefügt wurde. Dabei wurde der Eingang für Staatsgäste, der Marmorbogen, abgebaut und an seinem gegenwärtigen Standort in der Nähe der Speakers’ Corner im Hyde Park wiedererrichtet. Die Ostfassade wurde im Jahr 1913 mit Kalkstein aus Portland verkleidet, um den Hintergrund für das Victoria Memorial zu bilden. Dabei wurde das heute sehr bekannte öffentliche Gesicht des Buckingham Palace geschaffen.Die ursprüngliche georgianische Inneneinrichtung beinhaltete auf Vorschlag von Sir Charles Long die großzügige Verwendung von Marmormalerei („Scagliola“) in leuchtenden Farben sowie blaue und rosafarbene Lapislazuli. Unter König Eduard VII. fand eine großangelegte Neuausstattung im Stil der Belle Époque statt. Dabei wurde ein Farbschema aus einer Kombination von Cremetönen und Gold verwendet. Viele der kleineren Empfangsräume sind im chinesischen Regency-Architekturstil gehalten. Sie wurden mit Möbelstücken und Dekorationen ausgestattet, die nach dem Tod König Georgs IV. aus dem Royal Pavilion in Brighton sowie aus Carlton House herbeigeschafft wurden. Die Gärten des Buckingham Palace sind die größten privaten Gärten in London. Die Landschaftsarchitektur stammte zunächst von Capability Brown. Sie wurde jedoch später von William Ailton, dem Architekten der Royal Botanic Gardens, und John Nash verändert. Der künstliche See wurde 1828 vollendet und wird von Wasser aus der Serpentine, einem See im Hyde Park, gespeist. Im Jahr 1913 gestaltete der Architekt Sir Aston Webb die berühmte östliche Hauptfassade neu, die im Jahr 1850 von Blore geschaffen worden war. Sie wurde nun zum Teil Giacomo Leonis Lyme Park in Cheshire nachempfunden. Die neu verkleidete Hauptfassade wurde als Hintergrund für das Victoria Memorial entworfen, eine große Marmorstatue von Königin Victoria, die außerhalb des Haupttores liegt. |
Covent Garden |
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Hard Rock Cafe |
Hard Rock Cafe (kurz HRC) ist eine Restaurantkette der Firma Hard Rock Cafe International, die derzeit (Stand: Mai 2005) 138 offizielle Hard Rock Cafes in 42 Ländern der Welt betreibt. Die Hard Rock Cafes sind nicht in erster Linie bekannt wegen ihres Essens, sondern vor allem wegen ihrer Atmosphäre, die trotz der starken Kommerzialisierung viele Anhänger hat. Die HRC-Kette verfügt mit ihren über 70.000 Exponaten über die größte Musikexponatensammlung der Welt. Alle Exponate werden auf Auktionen gekauft oder direkt von Musikern zur Verfügung gestellt. So dienen u. a. signierte Gitarren, Bühnenkleidung, seltene Fotos oder goldene Schallplatten als Wanddekoration in den verschiedenen Cafes.Carole King widmete dem Cafe und speziell seiner Atmosphäre 1977 das Lied Hard Rock Cafe. Insbesondere in 80ern und 90ern war es beliebt, möglichst viele Hard Rock Cafes besucht zu haben und dort das T-Shirt mit dem Hard-Rock-Cafe-Logo und dem Namen der Stadt zu kaufen. Außerdem gibt es viele Sammler von Anstecknadeln (Pins), die die Kette regelmäßig auch in limitierten Auflagen herausgibt. Aber auch für die T-Shirts, Gläser, Teddybären, Drum-Sticks und sogar Barbie Puppen, die in den Läden verkauft werden, die in jedem Cafe angegliedert sind, gibt es Sammler und Käufer. Das erste Hard Rock Cafe wurde am 14. Juni 1971 in London von den beiden US-Amerikanern Isaac Tigrett und Peter Morton eröffnet. Zu ihren Stammgästen zählte damals auch Eric Clapton, der seinen festen Platz hatte. Um sich diesen zu sichern, ließ er seine Gitarre an die Wand hängen. Sie befindet sich nun im Safe des HRC London und ist dort zu besichtigen. Einige Wochen später schickte Pete Townshend (Mitglied von The Who) seine Gitarre an das Cafe, und so vergrößerte sich die Sammlung. 1982 begannen Tigrett und Morton, weltweit neue Cafes zu eröffnen. Die ersten Hard Rock Cafes wurden von Morton in Los Angeles, San Francisco, Chicago und Houston gegründet. Tigrett gründete Filialen in New York, Dallas, Boston, Washington, Orlando, Paris und Berlin. Tigrett verkaufte schließlich seine Anteile an „Mecca Leisure“. „Mecca“ wiederum wurde 1990 von „The Rank Organisation“ aufgekauft. „Rank“ fuhr damit fort, weitere Filialen zu eröffnen und erwarb schließlich auch noch die Cafes, die Morton gegründet hatte, sowie die inzwischen von Nick Bitove gegründete kanadische Kette. Es gibt heute nicht nur Hard Rock Cafes, sondern auch Hotels, Bars, Casinos, eine Veranstaltungshalle, eine Ausstellung von nicht in Cafes befindlichen Exponaten. Diese Ausstellung befindet sich in einem alten Bankgebäude und bekam deshalb den Namen „Vault“ (engl. für Tresor). Das Vault in Orlando, welches die Form einer auf dem Kopf stehenden Pyramide hat, ist nach einem Jahr geschlossen worden. In Deutschland befinden sich Filialen in Berlin, München und Köln. Für den Mai 2008 ist die Eröffnung des Freizeitparks Hard Rock Park in Myrtle Beach (South Carolina) geplant. Hard Rock Cafe International Inc. gehörte von 1990 bis Ende 2006 zu „The Rank Group Plc“ mit Sitz in London und betreibt seine Cafes sowohl unter eigener Führung (primär in den USA und Europa) sowie nach dem Franchise-System (insbesondere in Asien). Im Dezember 2006 wurde der Verkauf von Hard Rock International an den Seminole-Indianerstamm angekündigt, mit dem gemeinsam bereits einige der Hard Rock Casinos und Hard Rock Hotels betrieben wurden. Ausgenommen hiervon sind das Hard Rock Casino in London, dessen Name jedoch geändert wird, und das Hard Rock Hotel und Casino in Las Vegas. |
HMS Belfast |
Die HMS Belfast ist ein britisches Kriegsschiff, das heute als Museum auf der Themse in London verankert ist. Die HMS Belfast hatte die Kennung C.35 und war der größte Leichte Kreuzer der Royal Navy im Zweiten Weltkrieg. Das Schiff wurde in Belfast in der Werft Harland & Wolff gebaut (Kiellegung 1936) und 1939 bei der Royal Navy in Dienst gestellt. Es hat eine Länge von 187 m, eine Verdrängung von 11.553 Tonnen und hatte eine Besatzung von 750 – 850 Mann. Von den insgesamt neun Decks befinden sich sechs innerhalb des Schiffskörpers und drei in den Aufbauten. Es war mit 12 × 152-mm-Kanonen in Drillingstürmen, 12 × 101,6-mm-Kanonen in Zwillingslafetten und sechzehn Zweipfünder-FlaK bewaffnet und erreichte aus vier Parsons-Turbinen mit einfacher Übersetzung von zusammen 80.000 PS (rund 59.000 kW) eine Höchstgeschwindigkeit von 32 Knoten. Vier Admiralitäts-3-Trommel-Kessel lieferten den benötigten Hochdruckheißdampf. Die Antriebsanlage wurde nach dem Prinzip der "Unit-Propulsion" aufgebaut, damit im Falle eines gegnerischen Treffers nicht mehr als 50 % der Antriebsleistung ausfallen konnte. Gleich zu Beginn des Krieges im November 1939 lief die HMS Belfast auf eine deutsche Magnetmine. Die Reparaturen und Umbauten dauerten drei Jahre. Sie wurde danach unter anderem zur Begleitung arktischer Konvois und bei der Landung in der Normandie eingesetzt und spielte eine wichtige Rolle bei der Versenkung des deutschen Schlachtschiffs Scharnhorst. Während der alliierten Invasion im Juni 1944 in der Normandie beschoss die HMS Belfast den Küstenabschnitt, an welchem das 2. Bataillon der Royal Ulster Rifles landete. In der Nachkriegszeit beschoss sie mit anderen Einheiten im Verband 1951 nordkoreanische Stellungen und unterstützte damit wieder Einheiten der Royal Ulster Rifles. Sie verschoss in kurzer Zeit mehr Granaten als im gesamten Zweiten Weltkrieg – sämtliche Geschützrohre waren ausgeschossen und mussten ersetzt werden. Im Jahr 1965 wurde die HMS Belfast außer Dienst gestellt und 1971 zu einem Museum umgebaut. Heute gehört das Schiff dem britischen Imperial War Museum und kann auch als Veranstaltungsort gebucht werden. Seit ihrer Umfunktionierung zu einem Museumsschiff verließ die HMS Belfast ihren Liegeplatz lediglich zwei Mal für Instandhaltungsarbeiten im Trockendock, zuletzt 1999. |
Houses of Parliaments |
Der Palace of Westminster (deutsch Westminster-Palast, oft auch Houses of Parliament genannt) ist ein monumentales, im neugotischen Stil errichtetes Gebäude in London, in dem das aus dem House of Commons und dem House of Lords bestehende britische Parlament tagt. Der Palast befindet sich in der City of Westminster am Parliament Square, in unmittelbarer Nähe zu Whitehall. Der älteste erhaltene Teil des Palastes ist die Westminster Hall aus dem Jahr 1097. Ursprünglich diente er als Residenz der englischen Könige, doch seit 1529 hat kein Monarch mehr dort gelebt. Vom ursprünglichen Gebäude ist nur wenig erhalten geblieben, da es am 16. Oktober 1834 bei einem verheerenden Großbrand fast vollständig zerstört wurde. Der für den Wiederaufbau verantwortliche Architekt war Charles Barry. Der wohl bekannteste Teil des Palastes ist der Uhrenturm (Clock Tower oder auch St Steven's Tower) mit der Glocke Big Ben. Die wichtigsten Räume des Palastes sind die Ratssäle des House of Commons und des House of Lords. Daneben gibt es rund 1100 weitere Räume, darunter Sitzungszimmer, Bibliotheken, Lobbys, Speisesäle, Bars und Sporthallen. Der Begriff Westminster ist im britischen Sprachgebrauch oft gleichbedeutend für den Parlamentsbetrieb, ist also ein Metonym für Parlament. Das Äußere des Palace of Westminster, insbesondere der Clock Tower mit der Glocke Big Ben, ist eine der bedeutendsten Touristenattraktionen in London. Die UNESCO nahm das Gebäude 1987 in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit auf, zusammen mit der Westminster Abbey und der St. Margaret's Church, die sich in unmittelbarer Nähe befinden. Die Denkmalschutzorganisation English Heritage klassifiziert den Palast als „Gebäude von außergewöhnlichem Interesse“ (ein so genanntes Grade I building). Das Innere des Gebäudes ist nicht frei zugänglich, es gibt jedoch verschiedene Möglichkeiten zur Besichtigung. |
Hyde-Park |
Der Park im Zentrum Londons wird durch den Serpentine Lake in zwei Hälften geteilt. Westlich an den Hyde Park schließen sich die Kensington Gardens an. Der West Carriage Drive bildet die Grenze zwischen den beiden Parks. Der Hyde Park ist 1,4 km² groß, zusammen mit den Kensington Gardens 2,5 km². Der Park ist benannt nach Anne Hyde, der Frau von James II.. Die Londoner gehen dort verschiedenen Freizeitbeschäftigungen nach. So kann man auf dem über elf Hektar großen See Serpentine schwimmen, rudern und mit Erlaubnis sogar fischen. Es gibt eine Pferdereitbahn, eine Bowlinganlage und weitläufige Rasenflächen zum Picknicken und zum Faulenzen. Die im Park lebenden Spatzen sind so zahm, dass sie den Passanten Körner aus der flachen Hand fressen. Bei besonderen Ereignissen im britischen Königshaus, zum Beispiel Geburtstagen, feuert der King's Troop, Royal Horse Artillery im Park Salutschüsse, wobei die Zahl der Schüsse durch das Protokoll für jedes Ereignis genau festgelegt ist. Im Hyde Park finden jeden Sommer zahlreiche Rock- und Popkonzerte statt, so z. B. am 2. Juli 2005 ein Live 8-Konzert vor 200.000 Fans mit vielen namhaften Künstlern. Während der Olympischen Sommerspiele 2012 werden hier die Triathlon-Wettkämpfe stattfinden. Im Südosten an der Hyde Park Corner befindet sich der monumentale Triumphbogen „Wellington Arch“, zu Ehren des Duke of Wellington, Sieger der Schlacht von Waterloo. 1536 wurde der Hyde Park zum ersten Mal mit diesem Namen erwähnt, von König Heinrich VIII. in Besitz genommen und eingezäunt. Zu dieser Zeit wurde auch ein alter Mönch, Stephanus II, beauftragt die Anlage zu bewirtschaften, damit diese zur Jagd genutzt werden kann - die letzte Hofjagd fand hier 1768 statt. James I., um die Linderung seiner Unpopularität bemüht, öffnete den Park der Öffentlichkeit. Während der englischen Republik unter Lordprotektor Oliver Cromwell wurde der Feudalpark 1652 mit anderen Krongütern zum Verkauf ausgeschrieben und in fünf Teilen abgestoßen. Dieser Verkauf wurde allerdings nach Wiederherstellung der Monarchie für null und nichtig erklärt. Im 18. Jahrhundert fand im Hyde Park der glanzvolle Kutschenkorso statt, zugleich wurde er aber, wie unter anderem Daniel Defoe und Jonathan Swift literarisch bezeugen, zum bevorzugten Austragungsort für Duelle. Zur „dunklen Seite“ des Hyde Park gehört auch seine Tradition als Hinrichtungsstätte. Der „Tyburn Tree“ beim Dorf Tyburn an der nordöstlichen Parkecke war ein Dreiecksgalgen für 24 Personen. Hier stellte man auch den exhumierten Leichnam Cromwells zur Schau. Immer wieder wurde aber versucht, die „höhere“ Note des Parks zu wahren. So verbot etwa Königin Anne Anfang des 18. Jahrhunderts den Türhütern, Schnaps zu verkaufen, und bloß einspännigen Kutschen und Fuhrwerken war die Einfahrt verwehrt. Auf Anregung Prinz Alberts wurde 1851 im Hyde Park die Great Exhibition abgehalten, die erste Weltausstellung. Auch hier gab es zunächst Bedenken, die Ausstellung könnte die „besitzlosen Massen“ in den eleganten Park locken. Für die Veranstaltung errichtete Joseph Paxton den heute nicht mehr existierenden Crystal Palace als vorfabriziertes Ausstellungsgebäude im Sinne eines monumentalen Glashauses. Mit der Zeit entwickelte sich der Hyde Park zum echten Volkspark und auch zum Zentrum politischer Agitation. Schon 1855 demonstrierten hier etwa 150.000 Personen gegen die hohen Lebensmittelpreise, und bis in jüngste Zeit finden hier Großkundgebungen statt. Ein Beispiel britischer Redefreiheit im kleineren Sinn ist der auch heute noch von vielen Touristen besuchte Speakers’ Corner. Am 6. Juni 2004 weihte Königin Elisabeth II. den Prinzessin-Diana-Gedenkbrunnen ein. Das Denkmal von der Größe eines Fußballplatzes kostete 5,4 Millionen Euro. Entworfen wurde der Brunnen von der amerikanischen Landschaftsarchitektin Kathryn Gustafson. Der ovale Steinring aus Granit, in dem das Wasser in zwei Richtungen mit unterschiedlicher Geschwindigkeit fließt, soll ein Sinnbild für das turbulente Leben Dianas sein. |
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