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SEHENSWÜRDIGKEITEN I bis O |
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London Bridge |
Die London Bridge verbindet die City of London auf der Nordseite mit dem Stadtteil Southwark im Stadtbezirk London Borough of Southwark auf der Südseite. Am südlichen Ufer stehen die Southwark Cathedral und der Bahnhof London Bridge, am nördlichen Ufer das Monument für den Großen Brand von London. Bis zur Eröffnung der Westminster Bridge im Jahr 1750 war die London Bridge die einzige Brücke über die Themse im heutigen Stadtzentrum von London. Die heutige Brücke ist 283 m lang, 32 m breit und besteht aus drei vorgespannten Betonträgern; darüber führt die sechsspurige Hauptstraße A3. Seit über 2000 Jahren existiert nahezu an der gleichen Stelle eine Brücke über die Themse. Die erste Brücke wurde um das Jahr 64 v.Chr. von den Römern gebaut und bestand aus Holz. Nach dem Abzug der Römer verfiel die Brücke, vermutlich wurde sie aber mehrfach repariert oder neu errichtet. Im Jahr 1013 wurde sie auf Anweisung von König Aethelred niedergebrannt, um die angreifenden Truppen des Dänen Sven Gabelbart in mehrere Gruppen zu spalten. Die anschließend neu errichtete Brücke wurde 1091 durch ein Unwetter und abermals durch ein Feuer im Jahr 1136 zerstört. Nach der erneuten Zerstörung im Jahr 1136 schlug der für den Unterhalt zuständige Peter de Colechurch vor, die Holzbrücke durch eine dauerhaftere Konstruktion aus Stein zu ersetzen. König Wilhelm II. erhob eine spezielle Steuer, um den Bau zu finanzieren. Der Bau der Brücke begann 1176 während der Herrschaft von Heinrich II., unter der Aufsicht von Peter de Colechurch. Nach 33 Jahren, vier Jahre nach Colechurchs Tod, konnte das Bauwerk 1209 während der Herrschaft von König Johann Ohneland eröffnet werden. König Johann hatte die Idee, auf der Brücke Häuser zu errichten. Bald darauf entstanden Geschäfte, Wohnbauten und sogar eine Kapelle auf der Brücke. Die Kapelle war Thomas Becket geweiht. Zeitgenössische Bilder zeigen die Brücke mit bis zu sieben Stockwerke hohen Häusern. Die Zahl der Einwohner war so groß, dass die Brücke bis zum 18. Jahrhundert als eigener Stadtbezirk mit eigenem Bezirksvorstand galt. Die mittelalterliche Brücke bestand aus 19 kleinen Bögen und einer Zugbrücke mit Wachhaus auf jeder Seite. Durch die geringe Größe der Bögen wurden 80 Prozent des Flusslaufes gestaut. Zusätzlich befanden sich vier Wasserräder unter der Brücke. Die beiden Wasserräder unter den nördlichen Bögen wurden zum Betrieb von Wasserpumpen verwendet, mit den beiden Wasserrädern am Südende wurden Getreidemühlen betrieben. Durch den Stau entstand ein Pegel von ungefähr zwei Metern auf beiden Seiten der Brücke und daraus resultierend entsprechende Strömungen und Strudel. Es galt als gefährlich und schwierig, ein Boot unter der Brücke durchzusteuern; viele ertranken dabei. Ein Sprichwort besagte, dass die Brücke „für weise Leute da sei, um darüber zu gehen sowie für Narren, um darunter zu fahren.“ Mehrere Brückenbögen kollabierten zu verschiedenen Zeiten, während der Peasants’ Revolt von 1381 und der Jack-Cade-Rebellion von 1450 wurden Häuser niedergebrannt. Das nördliche Tor, das New Stone Gate, wurde 1577 durch das Nonesuch House ersetzt. Das südliche Tor, der Stone Gateway, war die berühmt-berüchtigtste Sehenswürdigkeit Londons. Die Häupter von Verrätern wurden dort auf Lanzen gespießt ausgestellt; zum Schutz vor der Witterung wurden sie geteert. 1305 stellte man als ersten den Kopf von William Wallace dort aus und begann damit eine Tradition, die 355 Jahre fortgeführt werden sollte. Andere berühmte Köpfe auf Lanzen waren jene von Jack Cade (1450), Thomas Morus (1535), Bischof John Fisher (ebenfalls 1535) und Thomas Cromwell (1540). Ein deutscher Reisender zählte 1595 über dreißig Köpfe auf der Brücke. Dieser Brauch endete 1660 nach der Wiedereinsetzung von König Karl II., weil ihm diese Köpfe zu sehr an die Hinrichtung seines Vaters erinnerten. Die Gebäude auf der Brücke bargen eine große Brandgefahr. Im Jahr 1212 oder 1213 brach am Nord- wie am Südende gleichzeitig ein verheerender Brand aus, der die Menschen auf der Brücke einschloss. Es soll damals mehr als 3000 Tote gegeben haben. Ein anderes Feuer zerstörte 1633 das nördliche Drittel der Brücke. Dies führte allerdings dazu, dass der Große Brand von 1666 nicht auf die Brücke übergriff, da dieser Teil durch eine Steinkonstruktion ersetzt worden war. Bis 1722 nahm der Verkehr auf der Brücke derart überhand, dass der Lord Mayor folgende Anordnung erließ: Alle Wagen und Karren, die aus Southwark in Richtung der Stadt unterwegs waren, mussten auf der Westseite der Brücke fahren und alle Gefährte, die die Stadt verließen, auf der Ostseite. Das ist möglicherweise der Ursprung des Linksverkehrs in England. Zwischen 1758 und 1762 wurden sämtliche Häuser abgerissen und die zwei zentralen Bögen durch einen einzelnen Bogen ersetzt, um die Schifffahrt auf dem Fluss zu erleichtern.Zu Beginn des 19. Jahrhunderts musste die mittlerweile 600 Jahre alte London Bridge erneuert werden. Sie war eng, baufällig und ein Hindernis für die Flussschifffahrt. In einem Designwettbewerb gewann 1799 Thomas Telford den Auftrag, eine Brücke aus einem einzigen Eisenbogen von 180 Metern Länge zu bauen. Der Plan war zu der Zeit revolutionär und aufsehenerregend, wurde aber nie verwirklicht, weil die Machbarkeit nicht sichergestellt war und die benötigte Fläche zur Errichtung fehlte. Die Brücke wurde schließlich durch eine neue, aus fünf Bögen bestehende, Steinbrücke ersetzt. Den Entwurf dazu lieferte John Rennie sen. Die neue Brücke entstand 30 Meter flussaufwärts von der alten und kostete 2.000.000 Pfund. Der Bau wurde in sieben Jahren von John Rennie jun., dem Sohn des Architekten, zwischen 1824 und 1831 fertiggestellt. Die alte Brücke war während der Bauzeit noch in Betrieb, wurde aber anschließend abgerissen. Rennies Brücke wurde aus Dartmoor-Granit gefertigt. Sie war 283 Meter lang und 15 Meter breit. Die Bauleitung hatte John Rennie jun. inne. Die Eröffnung durch König Wilhelm IV. und Königin Adelaide fand am 1. August 1831 statt. Das Königspaar nahm an einem Bankett teil, das in einem provisorisch errichteten Pavillon auf der Brücke stattfand. Die kurz zuvor gebaute HMS Beagle war das erste Schiff, das unter der Brücke hindurchfuhr. Zwischen 1902 und 1904 wurde die Brücke von 16 auf 20 Meter verbreitert, um dem immer stärkeren Verkehrsaufkommen gerecht zu werden. Allerdings überstieg das Gewicht dadurch die Tragfestigkeit der Fundamente und man stellte im Nachhinein fest, dass sie alle acht Jahre um einen Zoll sank. 1924 war die Ostseite drei bis vier Zoll tiefer als die Westseite.Am 18. April 1968 kaufte der US-amerikanische Unternehmer Robert P. McCulloch die Brücke für 2.460.000 US-Dollar. Sie wurde Stein für Stein abgetragen und teilweise nach Lake Havasu City in Arizona verschifft. Dort wurde das Baumaterial dazu verwendet, eine aus Beton errichtete Brücke zu verkleiden. Das verbleibende Baumaterial wurde zum Merryvale-Steinbruch in Dartmoor in Devon verbracht. Die Brücke führt seit dem 10. Oktober 1971 über einen Kanal zwischen Lake Havasu und Thomson Bay und ist nach dem Grand Canyon die zweitgrößte Touristenattraktion Arizonas. Die heutige London Bridge wurde vom Baukonzern John Mowlem zwischen 1967 und 1972 gebaut und von Königin Elisabeth II. am 17. März 1973 eröffnet. Die aktuelle Brücke besteht aus drei vorgespannten Betonträgern. Die heutige Brücke ist 283 Meter lang und steht exakt an der Stelle, an der auch Rennies Brücke stand. Während des Baus demontierte man Rennies Brücke stückweise. Im Jahr 1984 kollidierte das Kriegsschiff HMS Jupiter mit der Brücke und verursachte erheblichen Sachschaden; die Brücke musste erneuert werden. |
London Eye |
Das London Eye, auch bekannt unter der Bezeichnung Millennium Wheel, ist mit einer Höhe von 135,36 m das derzeit höchste Riesenrad Europas. Es steht im Zentrum von London am Südufer der Themse, nahe der Westminster Bridge. Das Riesenrad wurde von den Architekten David Marks und Julia Barfield entworfen. Das Design der Gondeln stammt von Nick Bailey. Eigentümer von London Eye ist die The London Eye Company. Betrieben wird das Rad von The Tussauds Group. Ende 2004 wurde The London Eye Company von The Tussauds Group übernommen, so dass Betrieb und Besitz nun in einer Hand liegen. Die Eröffnung fand 1999 statt, für Besucher auf Grund von technischen Problemen aber erst im März 2000. Ursprünglich hatten die Erfinder ihre Idee beim Wettbewerb für die Millenniums-Feiern eingereicht, hier war sie jedoch abgelehnt worden. Das London Eye besitzt 32 fast vollständig aus Glas geformte Kapseln, in denen jeweils bis zu 25 Personen Platz finden. Diese befinden sich außerhalb des Rades, wodurch eine fast uneingeschränkte Aussicht erreicht wird. Das Rad dreht sich mit einer Geschwindigkeit von 0,26 m/s und braucht für eine Umdrehung 30 Minuten. Sind die Sichtverhältnisse optimal, kann man vom Riesenrad aus bis zu 40 km weit sehen, u.a. bis zum etwas außerhalb gelegenen Schloss Windsor. Das Riesenrad wurde von der holländischen Konstruktionsfirma Hollandia gebaut. Die Drehachse und die Stützen wurden von der tschechischen Maschinenbaufirma Škoda geliefert. Die Kapseln und das Stabilisations-System stammen von der französischen Firma Sigma. Am 10. September 1999 versuchte die holländische Spezialfirma Smit-Tak mit einem der größten Schwimmkräne der Welt das liegend zusammengebaute Rad des London Eye aufzurichten. Der Versuch schlug fehl. Erst einen Monat später konnte das Rad zunächst um 60 Grad aufgerichtet werden. Es dauerte eine weitere Woche, um es in seine endgültige Position zu heben. Bis zum 4. Januar 2006 war das London Eye auch das höchste Riesenrad der Welt, wurde aber dann durch ein neues 160 Meter hohes Riesenrad, dem „Stern von Nanchang“ in Nanchang, China abgelöst. |
London Transport Museum |
Das London Transport Museum ist ein Museum, das sich mit der Geschichte des öffentlichen Nahverkehrs in London beschäftigt. Das Hauptmuseum befindet sich im Stadtteil Covent Garden im Zentrum Londons in einem im Jahr 1872 errichteten Gebäude, das früher ein Teil des Blumenmarktes von Covent Garden gewesen war. Gezeigt werde zahlreiche Autobusse, Straßenbahnen und U-Bahn-Züge. Nicht alle Exponate können in Covent Garden gezeigt werden, sondern werden in einem eigens zu diesem Zweck errichteten Museumsdepot in der Nähe der U-Bahn-Station Acton Town ausgestellt. Das Depot ist an einigen Wochenenden geöffnet und kann außerhalb dieser Zeit in einem geführten Rundgang besichtigt werden. Das Museum wurde 1980 an seinem heutigen Standort in Covent Garden eröffnet. Es beschränkte sich auf die Geschichte von London Transport, jener Gesellschaft, die damals für den Betrieb der London Underground und der Buslinien zuständig war. Im Jahr 2000 ging das Museum in den Besitz von Transport for London über. Gleichzeitig erfolgte eine Namensänderung in London's Transport Museum, da man sich zukünftig mit allen Aspekten des Verkehrs in London beschäftigen wollte und nicht nur mit jener der Gesellschaft London Transport. 2007 kehrte man jedoch wieder zum alten Namen zurück. Am 4. September 2005 wurde das Museum geschlossen, um es vollständig umbauen zu können. Aufgrund der Tatsache, dass Transport for London für weitaus mehr Verkehrsarten zuständig ist als dessen Vorgänger London Transport, wird sich das Museum in Zukunft auch mit Radfahren, Wandern, Taxis und Flussschifffahrt beschäftigen. Das Museum sollte im Herbst 2007 wiedereröffnet werden. |
Marble Arch |
Der Marble Arch ist ein aus weißem Carrara-Marmor bestehendes Monument in der Nähe des Speakers’ Corner im Hyde Park, am westlichen Ende der Oxford Street in London, England. Der Bogen wurde 1828 von John Nash entworfen, als Vorbild diente der Konstantinsbogen in Rom. Er wurde ursprünglich als Eingangstor zum neuen Buckingham Palace auf der Mall errichtet. Da er aber für die Staatskarossen zu eng war, wurde er 1851 an seinen heutigen Standort versetzt. Unter dem Bogen dürfen nur Mitglieder der Britischen Königsfamilie sowie der King's Troop, Royal Horse Artillery hindurchreiten, selbst anderen Garden ist dies nicht gestattet. Weil der Bogen heute an einem Ort steht, an dem lange Zeit der „Galgen von Tyburn“ stand, kommt ihm in der Alltagssprache eine symbolische Bedeutung zu. Die Erinnerung an diese unheimliche Hinrichtungsstätte wird ebenfalls knapp als „Marble Arch“ bezeichnet, im Sinne von „diese Person gehört dorthin“. Ein bekanntes Sprichwort besagt: „Bringt ihn hinunter zum Marble Arch und befördert ihn ins verheißene Land“. Die nächstgelegene U-Bahn-Station heißt ebenfalls „Marble Arch“; dort halten Züge der Central Line. |
One Canada Square |
One Canada Square war bis zur Fertigstellung von Shard London Bridge das höchste Gebäude in London. Mit einer Höhe von 236 Metern und 50 Stockwerken ist es das höchste bewohnbare Gebäude in Großbritannien. Der im Jahr 1991 vollendete Wolkenkratzer wurde nach Kanada benannt, weil er von der kanadischen Firma Olympia and York gebaut worden war. Architekt war César Pelli. Kurz nach der Fertigstellung ging das Unternehmen bankrott. Der Name des Gebäudes ist gleichzeitig die Adresse, das Gebäude wird allerdings auch als Canary Wharf Tower bezeichnet, da es ein Teil des Canary Wharf-Bürokomplexes in den Docklands ist. Es gibt keine Aussichtsplattform und die oberen Stockwerke des Gebäudes sind für Touristen allgemein nicht zugänglich, allerdings gibt es im Untergeschoss ein Einkaufszentrum. Das Gebäude wird flankiert von zwei weiteren Wolkenkratzern, die zehn Jahre später entstanden sind und beide 200 Meter hoch sind: HSBC Tower (8 Canada Square) und Citigroup Centre (25 Canada Square). |
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