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ALLGEMEINES |
South African Airways, kurz SAA – früher auch
Suid-Afrikaanse Lugdiens – SAL auf Afrikaans – ist die größte nationale
und internationale südafrikanische Fluggesellschaft mit Sitz in Kempton
Park und Basis auf dem Flughafen O. R. Tambo bei Johannesburg. Sie ist
Mitglied der Luftfahrtallianz Star Alliance und unterhält Kooperationen
mit den Regionalgesellschaften Airlink und South African Express
Airways. |
GESCHICHTE |
Am 26. August 1929 gründete Major Allister M.
Miller, ein südafrikanischer Jagdflieger und Flugass aus dem Ersten
Weltkrieg, die Union Airways in Port Elizabeth. Die neue Gesellschaft
nahm mit fünf Flugzeugen vom Typ De Havilland Gipsy Moth die Beförderung
von Passagieren und Fracht zwischen Port Elizabeth, Johannesburg,
Kapstadt und Durban auf. Im Jahre 1934 wurde die Gesellschaft, um den
finanziellen Kollaps zu vermeiden, zum 1. Februar an die südafrikanische
Regierung verkauft, in South African Airways (SAA) umbenannt und in die
South African Railways and Harbours (die damalige südafrikanische
Eisenbahn-Gesellschaft – heute Transnet Freight Rail) eingegliedert. Die
ersten Ziele waren Kapstadt und Durban sowie Johannesburg. Im folgenden
Jahr 1935, ebenfalls am 1. Februar, übernahm South African Airways die
South-West African Airways (SWAA), die seit 1932 einen wöchentlichen
Luftpostdienst zwischen Windhoek und Kimberley betrieb. Mit Flugzeugen vom Typ Junkers F 13, Junkers W 34, 11 Junkers Ju 52, 16 Junkers Ju 86, 4 Airspeed Envoy und diversen Lockheed L-18 wurden bis zum Zweiten Weltkrieg zahlreiche afrikanische Ziele (u. a. in Kenia und Uganda) angeflogen. Im November 1945 erfolgte der erste Flug nach London – der erste „Springbok“-Dienst. Mehrere Piloten der SAA beteiligen sich 1948 an der Berliner Luftbrücke mit einigen Avro York. In der Folgezeit setzte die Fluggesellschaft Flugzeuge vom Typ Douglas DC-3, DC-4, DC-6, DC-7 sowie Lockheed Constellation und Super Constellation ein. In dieser Zeit wurde ein neues Farbschema gemäß den Nationalfarben in weiß, dunkelblau und orange eingeführt, dabei erhielten die Maschinen eine zweisprachige Beschriftung auf Englisch South African Airways auf der linken Seite sowie auf Afrikaans Suid-Afrikaanse Lugdiens auf der rechten Seite. Im Jahre 1957 eröffnete South African Airways die erste „Wallaby-Service“ genannte Route nach Perth (Australien) mit einer Lockheed Constellation. Erstes Strahlflugzeug war die De Havilland
Comet 1, die im Jahr 1953 auf der Springbok-Route eingesetzt wird. Damit
schrieb SAA Geschichte als erste Fluggesellschaft außerhalb von
Großbritannien, welche die Comet einsetzte. Im Jahr 1954 verunglückte
eine solche von der BOAC geleaste Comet über dem Mittelmeer auf dem Weg
von Rom nach Johannesburg. In diesem Jahr verlegte die SAA den gesamten
Flugbetrieb vom Rand Airport in Germiston zum neuen nahegelegenen Jan
Smuts Airport in Johannesburg (später Johannesburg International
Airport). Im Oktober 1960 landete die erste Boeing 707 der South African
Airways in Europa nach einem Neun-Stunden-Flug von Johannesburg nach
Athen. Kurze Zeit später wurde die Australien-Route durch das neue
vierstrahlige Flugzeug nach Sydney verlängert. Im Jahr 1962 flogen die
Boeing 707 der Fluggesellschaft nonstop nach Großbritannien und anderen
europäischen Zielen. Ebenfalls in den 1960er Jahren erhielt SAA die
ersten dreistrahligen Boeing 727 für Mittelstrecken. Im Jahr 1969 wurde
die Route nach Rio de Janeiro (Brasilien) eröffnet. Im Jahr 1971 bekam
South African Airways den ersten „Jumbo Jet“ Boeing 747. Zum Ausbau der
regionalen Märkte wurden Boeing 737 und Airbus A300 bestellt, die die
Flugzeuge älteren Typs (z. B. Vickers Viscount) ablösten. Weil am 22. August 1963 eine Reihe
afrikanischer Staaten der South African Airways die Überflugrechte aus
politischen Gründen entzogen, musste praktisch über Nacht die gesamte
Routenführung geändert werden. Die neue Route führte entlang der
afrikanischen Westküste über den Atlantik. Deshalb wurde Las Palmas auf
Gran Canaria neuer Stop für Zwischenlandungen, später zusätzlich auch
Ilha do Sal auf den Kapverden. Um dennoch Direktflüge nach Europa
durchzuführen, orderte die Fluggesellschaft 1964 weitere Flugzeuge des
Typs Boeing 707, dafür wurden die Constellations verkauft. Ebenfalls
1971 wurde der erste spezielle Jumbo-Jet für Ultralangstrecken, eine
Boeing 747-200 mit dem Namen Lebombo, in Dienst gestellt. Am 23. März
1976 flog eine Boeing 747-SP in 17 Stunden und 21 Minuten 16.595 km
nonstop mit Passagieren vom Boeing Field in Seattle nach Kapstadt; eine
Leistung, die ins Guinness-Buch der Rekorde als längster Non-Stop-Flug
einging und lange Zeit Bestand hatte. Im gleichen Jahr wurde der erste
Airbus A300 Blesbok in Dienst gestellt. Die Apartheid-Politik der südafrikanischen
Regierung führte ab 1977 zu einer weltweit zunehmenden politischen und
wirtschaftlichen Isolation, die sich auch auf South African Airways
auswirkte. Das Wachstum der Fluggesellschaft wurde zunächst erheblich
eingeschränkt und konnte nicht mit dem internationalen Wachstum des
Flugreiseverkehrs mithalten. So konnte in den 1970er Jahren lediglich
eine neue Route in den asiatischen Raum nach Hongkong aufgenommen
werden. Im Jahr 1980 wurde dann Taipeh (Taiwan) regelmäßig mit Boeing
747 angeflogen. Im Jahr 1984 feierte South African Airways ihr
50-jähriges Bestehen. Zu diesem Zeitpunkt arbeiten weltweit 11.500
Mitarbeiter für die SAA, die Flotte besteht aus 41 Maschinen, das
Routennetz umfasst 196.000 Kilometer und 56 Auslandsbüros außerhalb
Südafrikas. Im Jahre 1985 musste die Fluggesellschaft ihre Flüge nach Buenos Aires mangels Nachfrage einstellen, bediente aber Rio de Janeiro weiter. Ende der 80er Jahre waren zahlreiche Auslandsbüros von South African Airways Ziel von Attacken, um gegen die anhaltende Apartheid-Politik der südafrikanischen Regierung zu demonstrieren. Im Jahr 1987 stellte South African Airways ihren Flugdienst nach Perth und Sydney in Australien ein, weil sich die dortige Regierung gegen die Apartheid-Politik Südafrikas wandte. Am 28. November 1987 kam es zu einem tragischen Unfall der Fluggesellschaft. Eine Boeing 747-244B Combi, die Helderberg, stürzte wegen eines Feuers im Frachtraum bei dem Flug von Taipeh nach Johannesburg in der Nähe von Mauritius in den Indischen Ozean, wobei alle Passagiere und Besatzungsmitglieder ums Leben kamen. |
90er JAHRE |
Im Jahre 1990 begann das Ende der Apartheid und
South African Airways blühte wieder auf. Büros wurden wiedereröffnet,
alte Flugziele wieder angeflogen und das Streckennetz auf das restliche
Afrika und nach Asien ausgedehnt. Im Jahr 1991 wurde der erste Airbus
A320 und die erste Boeing 747-400 (Durban) an South African Airways
ausgeliefert. In diesem Jahr erhielt die Fluggesellschaft auch eine
Auszeichnung als „Beste Airline Afrikas“. Im Jahr 1992 wurde auch der
Flugbetrieb nach Australien wieder aufgenommen, aber auch nach Miami,
Bangkok und Singapur. In diesem Jahr wurde auch ein Codeshare-Abkommen
mit American Airlines und Air Tanzania unterzeichnet. Im Jahr 1993 kamen
als weitere Ziele Manchester und Hamburg hinzu. Mit Varig aus Brasilien
wurde auch ein Codeshare-Abkommen geschlossen. Im Jahr 1994 wurden auch
die letzten Sanktionen aufgehoben und an Bord der Inlandsflüge wurden
die Passagiere in vier Sprachen (Englisch, isiZulu, Afrikaans und
Sesotho) begrüßt und auf den internationalen Flügen zusätzlich mit der
jeweiligen Landessprache des Zielortes. Im selben Jahr wurde gemeinsam
mit Uganda Airways und Air Tanzania die Fluggesellschaft Alliance
gegründet. Im Jahr 1995 wurde auch ein Codeshare-Abkommen mit Lufthansa
unterschrieben. 1996 wurde Bangkok das zentrale Luftfahrt-Drehkreuz von
South African Airways in Asien. Im Jahre 1997 führte die SAA ein neues Image
und eine neue Farbgebung der Flugzeuge ein und verwarf das klassische
Springbok-Emblem sowie die alten Nationalfarben orange, weiß, blau. Die
neue Farbgebung basiert auf einen weißen Anstrich mit der neuen
Nationalflagge auf dem Seitenleitwerk mit einer stilisierten Sonne. Der
Name der Fluglinie wurde auf den Flugzeugen geändert, indem nunmehr auf
beiden Seiten South African zu lesen war und die alte Beschriftung auf
Afrikaans Suid-Afrikaanse Lugdiens bzw. die Abkürzung SAL auf der linken
Seite entfiel. Die Fluggesellschaft begann auch mit dem Ticketverkauf
über das Internet und bildete eine Allianz mit SA Airlink und SA
Express. Im Jahre 1998 wurde Coleman Andrews neuer
Präsident der Fluggesellschaft. 1999 wurde auch ein Codeshare-Abkommen
mit Delta Air Lines für Flüge zwischen Atlanta und Südafrika
unterschrieben. Im gleichen Jahr erfolgte eine Teilprivatisierung. 2000
flog South African Airways erstmals Fort Lauderdale in Florida an und
bestellte 21 weitere Boeing 737 für die Inlandsrouten. 2001 wurde South
African Airways zur besten Cargo-Airline Afrikas gekürt und schloss ein
Codeshare-Abkommen mit Nigeria Airways. Im März 2002 bestellte die
Fluggesellschaft bei Airbus neun A340-600, sechs A340-300, elf A319-100
und 15 A320-200, um damit seine überalterte Boeing-Flotte zu erneuern.
Seit Ende 2002 ist South African Airways zu 49 Prozent an Air Tanzania
beteiligt, der ersten Beteiligung an einer ausländischen
Fluggesellschaft. Ab dieser Zeit wurde von SAA mit den Boeing 747SP auch
Mailand-Malpensa angeflogen, bevor diese einige Jahre später außer
Dienst gestellt wurden. |
2000er jahre bis 2019 |
Im März 2004 kündigte die Fluggesellschaft die
Absicht an, der Star Alliance beizutreten, und beantragte die
Vollmitgliedschaft. Die Star Alliance beschloss die Aufnahme in das
Bündnis bei ihrer Konferenz im Juni 2005. Die komplette Integration in
die Allianz erfolgte innerhalb von zwölf Monaten. Am 10. April 2006
wurde South African Airways offiziell Mitglied der Star Alliance. |
ab 2020 |
Die Airline ist im Dezember 2019 in das Insolvenzverfahren
übergegangen. Unter anderem beschlossen die Insolvenzverwalter Anfang
Februar 2020 zur Kostensenkung die Streichung zahlreicher nationaler und
internationaler Strecken sowie Massenentlassungen. Eine Nothilfe von 3,5
Milliarden Rand aus Januar 2020 soll bis Anfang März 2020 verbraucht
sein. Im Februar 2020 stellte der Staat für mittelfristige
Verbindlichkeiten 16,4 Milliarden Rand zurück. Im März 2020 stellte
South African Airways vorübergehend alle Flüge auf Grund der weltweiten
COVID-19-Pandemie und damit verbundenen Flugeinschränkungen ein. Die
Airline folgt damit den Empfehlungen der südafrikanischen Regierung. |
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