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				 Adria Airways war die grösste 
				Fluggesellschaft Sloweniens mit Sitz in Ljubljana und Basis auf 
				dem Flughafen Ljubljana. Sie war Mitglied der Luftfahrtallianz 
				Star Alliance. Adria Airways stellte den Betrieb aufgrund von 
				Zahlungsunfähigkeit Ende September 2019 ein. 
				Im Jahr 1961 wurde Adria Aviopromet in 
				Jugoslawien als Charterfluggesellschaft gegründet. Nach der 
				Fusion mit InterExport firmierte das Unternehmen ab 1968 als 
				Inex-Adria Aviopromet (Inex-Adria Airways). Im Juni 1976 wurde 
				der Flughafen Maribor, nahe der österreichischen Grenze, 
				eröffnet. Die Inex-Adria Airways konnte auf viele Kunden 
				speziell aus Österreich zählen, da sie weit billigere Flüge in 
				das europäische Ausland anbot als seinerzeit die Austrian 
				Airlines. Bereits in den 1970er-Jahren wurden Charterflüge aus 
				Deutschland angeboten, zum Beispiel von Düsseldorf in das 
				dalmatische Split. In den 1980er-Jahren wurde dann auch der 
				Liniendienst aufgenommen. Im Jahr 1985 wurde als erstes 
				deutsches Ziel der Flughafen München-Riem in den Flugplan 
				aufgenommen.  
				Im Jahr 1986 wurde der Name in Adria 
				Airways geändert. Im Jahr 1989 übernahm die Airline ihren ersten 
				Airbus A320-200; damit war sie der Erstkunde dieses 
				Flugzeugmusters. Die Gesellschaft wurde im gleichen Jahr 
				Mitglied der IATA. Als es 1991 beim Zerfall Jugoslawiens zum 
				10-Tage-Krieg in Slowenien kam, brachte die Adria Airways ihre 
				Flugzeuge auf dem nahegelegenen österreichischen Flughafen 
				Klagenfurt in Sicherheit und konnte sofort nach der 
				Unabhängigkeit Sloweniens den Flugverkehr wieder aufnehmen. Die 
				Adria Airways wurde im Dezember 2004 regionales Mitglied und im 
				Januar 2010 Vollmitglied der Star Alliance. Im Dezember 2010 
				wurde berichtet, dass die Adria Airways Schulden in Höhe von 86 
				Millionen Euro angehäuft hatte. Im Januar 2011 trat der 
				langjährige CEO Tadej Tufek zurück. Nachfolger wurde Klemen 
				Boštjančič. 
				Hauptanteilseigner mit knapp 90 % waren 
				damals die Republik Slowenien und die Nova Ljubljanska banka. Am 
				1. August 2012 wurde die Adria Airways offiziell zum Verkauf 
				ausgeschrieben. Insgesamt sollten 74,87 % der Anteile, die zuvor 
				dem slowenischen Staat, dem slowenischen Investor PDP, dem 
				Erzbistum Maribor und vier Banken gehört hatten, verkauft 
				werden. Eine Privatisierung der Airline war schon seit längerer 
				Zeit geplant. Nachdem in den vorangegangenen Jahren ständig 
				Verluste eingeflogen worden waren, sollte die Airline durch 
				diese Maßnahmen bis 2013 wieder in die schwarzen Zahlen kommen. 
				Die Privatisierung kam nicht zustande. Für das erste Halbjahr 
				2013 konnte schließlich eine deutliche Reduzierung der Verluste 
				von 7,7 auf unter 1,5 Millionen Euro sowie gestiegene Auslastung 
				vermeldet werden. Dennoch war der Verkauf von Bürogebäuden und 
				der eigenen Flugschule geplant. 
				Nach einem Verlust in der Höhe von 9,2 
				Millionen Euro im Jahr 2015 übernahm im Januar 2016 die deutsche 
				4K Invest AG 91,6 % der Adria Airways und bestellte den 
				Österreicher Arno Schuster zum CEO. Schuster legte ein 
				Sparprogramm auf, jedoch wurde ein späterer Ausbau des 
				Drehkreuzes Ljubljana sowie des Charterflug- und 
				Wet-Leasinggeschäftes angekündigt. 
				Im November 2018 wurde Adria Airways als neuer Kunde des Suchoi 
				Superjet 100 verkündet. Adria sollte 15 Superjets erhalten. 
				Gleichzeitig war ein kooperativer Wartungs- und Reparaturbetrieb 
				der Gesellschaft und des Herstellers vorgesehen, um den bisher 
				mangelhaften After-Sales-Support der Maschine zu verbessern. 
				Adria konnte jedoch keinen Vertrag verhandeln, der ihr eine 
				faire und stabile Langzeit-Partnerschaft versprach. 
				 
				Am 23. September 2019 wurde der 
				Flugbetrieb wegen Liquiditätsproblemen für mindestens zwei Tage 
				ausgesetzt; mehrere Leasinggeber zogen alle drei zu diesem 
				Zeitpunkt betriebenen Airbus A319 und fünf weitere Canadair 
				Regional Jets ab. Nachdem das Unternehmen am 27. September 
				angekündigt hatte, den Flugbetrieb in begrenzter Form bis zum 
				30. September aufrechterhalten zu wollen, um weiter nach einem 
				strategischen Partner suchen zu können, gab Adria Airways am 
				letztgenannten Datum schließlich den Übertritt in das 
				Insolvenzverfahren und die Zahlungsunfähigkeit bekannt. Der 
				Flugbetrieb wurde im september 2019 eingestellt. 
				Adria Airways bediente von ihrer Basis 
				Ljubljana aus 24 Ziele in ganz Europa. Im deutschsprachigen Raum 
				wurden Frankfurt am Main, München, Düsseldorf, Hamburg, Wien und 
				Zürich bedient. Ab Oktober 2018 wurden zudem von einer am 
				Flughafen Paderborn/Lippstadt stationierten Maschine Zürich, 
				Wien und London angeflogen. Zudem bestanden Codeshare-Abkommen 
				beispielsweise mit Austrian Airlines, Lufthansa und Swiss. 
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