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				 Aigle Azur war die erste private 
				Fluggesellschaft Frankreichs nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie 
				wurde im Frühjahr 1946 unter dem Namen Société Coopérative 
				Aérienne de Transports Méditerranéens, L'Aigle Bleu gegründet, 
				aber schon am 19. Juni desselben Jahres in Aigle Azur 
				umfirmiert. Der Betrieb wurde zunächst mit zwei Junkers Ju 52/3m 
				bzw. ihrem französischen Nachbau Amiot AAC.1 Toucan aufgenommen, 
				die in dichter Bestuhlung mit 32 Sitzen genutzt wurden. Es 
				folgten Douglas DC-3, die in größerer Anzahl eingesetzt wurden. 
				Die Gesellschaft bediente zahlreiche Strecken nach Nordafrika, 
				dem Nahen Osten und vor allem nach Indochina. Im Jahr 1952 wurde 
				eine 20%ige Beteiligung an Air Laos erworben, die den Betrieb 
				anfangs mit von Aigle Azur ausgeliehenen Boeing 307 aufnahm. 
				Nach und nach wurden drei Tochtergesellschaften gegründet, die 
				Aigle Azur Extrême Orient, die Aigle Azur Indochine und die 
				Aigle Azur Maroc. Letztere wurde später in Air Maroc umbenannt 
				und schließlich mit Air Atlas zur heutigen Royal Air Maroc 
				verschmolzen. Am 1. Mai 1955 wurde Aigle Azur samt ihrer 
				verbliebenen Flotte von der Union Aéromaritime de Transport 
				(UAT) übernommen. Die Tochter- bzw. Schwestergesellschaften 
				Aigle Azur Extrême Orient, Aigle Azur Indochine und Aigle Azur 
				Maroc existierten zunächst noch weiter. Im Gründungsjahr 1946 
				nahm man als erste Strecken Nizza – Calvi – Tunis sowie 
				Marseille – Algier und Marseille – Oran auf. 
				Mit einer Flotte von Boeing 307 Stratoliner wurde ab 1950 der 
				Flugbetrieb nach und in Indochina aufgenommen, der während des 
				Indochinakriegs rasch immer intensiver wurde. Im Laufe des 
				Folgejahres 1951 kamen unter anderem Strecken nach Dakar und 
				Brazzaville hinzu. Nachdem schon zwei Jahre lang aufgrund des 
				Indochinakriegs ein reger Charterflugbetrieb in diese Region 
				betrieben worden war, wurden Anfang 1952 mit Hanoi und Saigon 
				die ersten Liniendienste nach Indochina eröffnet, ebenso wie 
				eine Verbindung nach Tananarive (Madagaskar). 
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