|
|
|
|
|
|
ALLGEMEINES |
Air Baltic ist die staatliche Fluggesellschaft
Lettlands mit Sitz in Riga und Basis auf dem Flughafen Riga. Im Jahre
2017 hatte die Air Baltic mit gut 90 % Pünktlichkeit (definiert als
„weniger als 15 Minuten Verspätung“) die beste Pünktlichkeitsquote aller
Fluggesellschaften weltweit. |
GESCHICHTE |
Air Baltic entstand als neue nationale
lettische Fluggesellschaft durch den Zusammenschluss der privaten Baltic
International und der staatlichen Latavio – Latvian Airlines im
September 1995. An dem neuen Unternehmen war der lettische Staat mit
einer Kapitalmehrheit von 51 % beteiligt. Weitere Teilhaber waren Baltic
International, SAS Scandinavian Airlines und zwei Investmentfirmen.
Erstes Flugzeug der neuen Gesellschaft war eine Saab 340, der im
Frühjahr 1996 drei Avro RJ70 folgten. Die Übernahme der früheren
Latavio-Routen konnte erst nach der langwierigen Abwicklung dieser
Fluggesellschaft im Jahr 1998 durchgeführt werden, weswegen Air Baltic
bis dahin in ihren strategischen Entwicklungsmöglichkeiten eingeschränkt
war. Nach dem Ausstieg der Baltic International zum Jahresende 1998
übernahm SAS im Januar 1999 deren Anteile und transferierte einige
Fokker 50 für den Einsatz auf den Routen von Riga nach Kopenhagen und
Stockholm. Nach der Umstrukturierung hielt der lettische Staat 52,6 %
und Baltic Aviation Systems (BAS) 47,2 % der Anteile. Von der European Regions Airline Association
(ERA) wurde Air Baltic zur Fluggesellschaft des Jahres 2009/10 gewählt.
Air Transport World, das bedeutendste Magazin der Branche, verlieh Air
Baltic 2010 den Phoenix Award als Anerkennung für die erfolgreiche
Umstrukturierung. 2008 gelangten zwei Boeing 757-200, die vorher bei
Audeli Air für Iberia im Einsatz standen, zur Flotte. Die beiden
Flugzeuge wurden mit Winglets ausgerüstet und einzeln in den Jahren 2011
und 2012 an TonleSap Airlines abgegeben. Im Juni 2010 wurde eine neue
Basis in Tallinn eröffnet, Air Baltic war damit erstmals in allen
baltischen Staaten – Estland, Lettland und Litauen – vertreten.
Allerdings wurden seitdem sowohl in Tallinn als auch in Vilnius, wo
bereits zuvor eine Basis bestand, die Basen wenigstens zeitweilig wieder
aufgegeben. Am 21. September 2011 meldete Air Baltic wegen
eines Defizits von etwa 84 Mio. Euro unter Aufrechterhaltung des
Flugbetriebs Insolvenz an. Am 27. November gab die lettische Regierung
eine Erhöhung des Grundkapitals bekannt. Der Staat sollte hierbei 57,6
Millionen Lats, die BAS 50 Millionen Lats investieren. Zu den
Voraussetzungen der Einigung gehörte unter anderem der Rücktritt Flicks
aus der Geschäftsführung. Anfang Dezember 2011 übte die lettische
Regierung ihr Vorkaufsrecht aus und übernahm 99,8 % der Anteile an Air
Baltic von BAS. Diese wurde somit verstaatlicht. Im Februar 2012 wurde Air Baltic von
FlightStats als pünktlichste regionale Fluggesellschaft Europas
ausgezeichnet. Für Herbst 2013 kündigte die Gesellschaft die
Ausmusterung ihrer letzten Fokker 50 an. Mittelfristig solle die Flotte
ausschließlich aus den beiden Flugzeugtypen De Havilland DHC-8-400 und
Airbus A220-300 bestehen. Air Baltic erhielt ihre erste A220-300 am 1.
Dezember 2016 und ist damit Erstkunde dieser Version. Im November 2015
verkaufte die lettische Regierung ein Fünftel der Aktien an den
deutschen Investor Ralf-Dieter Montag-Girmes. Dieser verkaufte die
Aktien im April 2017 an die dänische Charterfluggesellschaft Jet Time,
die gelegentlich Flüge für Air Baltic durchführt. Im April 2020
beschloss Air Baltic im Zuge der COVID-19-Pandemie und den erwarteten
Auswirkungen einen neuen Geschäftsplan. Im Mai 2020 beschloss die Regierung Lettlands
eine Investition von 250 Millionen Euro in das Eigenkapital. Es dient
zur Überwindung der COVID-19-Pandemie bedingten Finanzlage und der
Umsetzung des neuen Geschäftsplans. Die Wettbewerbshüter der
EU-Kommission genehmigten diese staatliche Finanzspritze Anfang Juli. |
FLOTTE | |||
A220-300 | A319-100 | B737-300 (2007 - 2020) | B737-500 (2003 - 2019) |
b757-200 (2013 - 2014) | BAE 146-100 (1995 - 1996) | BAE Avro RJ-70 (1996 - 2005) | DHC-8-400 (2010 - 2020) |
SAAB 340 (1996 - 1999) | FOKKER 50 (1998 - 2014) |
Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - AirLINE / Daten und links ohne Gewähr (10.2022) |