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				 Air France ist 1933 durch eine Fusion 
				entstanden. Im Jahr 1909 wurde die Compagnie Générale 
				Transaérienne gegründet, die mit Luftschiffen den Flugverkehr in 
				Paris aufnahm. Postflüge führte ab 1918 die Lignes Latécoère 
				durch. Ebenfalls in diesem Jahr entstanden mit Aéronavale, 
				Messageries Aériennes, Grands Express Aériens, Lignes Farman und 
				Messageries Trans-aériennes neue Passagierfluggesellschaften. Im 
				Jahr 1920 wurde die Compagnie de Navigation Franco-Roumaine 
				gegründet. Im Jahr 1921 kam es dann zur ersten Fusion, die 
				Compagnie Générale Transaérienne wurde von Messageries Aériennes 
				übernommen; weitere folgten 1923, als Messageries Aériennes und 
				Grands Express Aériens zur Air Union wurden. Dieser Trend setzte 
				sich fort, 1926 wurde L’Aéronavale von Air Union übernommen und 
				die Aéropostale wurde Nachfolgerin der Lignes Latécorère. 
				Im Jahr 1933 vereinigten sich Air 
				Orient, Air Union, Société Générale de Transport Aérien und die 
				CIDNA zur Société Centrale pour l’Exploitation de Lignes 
				Aériennes (SCELA). Nach der Übernahme der bankrotten Aéropostale 
				im August 1933 wurde die Gesellschaft in Air France umbenannt, 
				die offizielle Präsentation fand am 7. Oktober 1933 am Flughafen 
				in Le Bourget bei Paris statt. Sie übernahm von Air Orient das 
				Symbol der Fluggesellschaft, ein geflügeltes Seepferdchen, und 
				die Geschäftsräume in der Pariser Rue Marbeuf. 
				Bis zum Zweiten Weltkrieg existierten 
				neben Air France und der Tochter Air France Transatlantique mit 
				Aéromaritime und Air Afrique, die beide Afrika bedienten, sowie 
				der Luftpostgesellschaft Air Bleu drei weitere französische 
				Fluggesellschaften. Am 10. Mai 1940 begann die Wehrmacht den 
				Westfeldzug; am 22. Juni unterschrieb Frankreich den 
				kapitulationsähnlichen Waffenstillstand von Compiègne. Er 
				beendete die Dritte Französische Republik und das Vichy-Regime 
				entstand. Die Flugzeuge der Air France kamen zur deutschen 
				Lufthansa. Als einziges Zugeständnis ließ Adolf Hitler die 
				inneren Verhältnisse der französischen Kolonien unangetastet, da 
				sie militärisch keine Rolle zu spielen schienen. 
				Unter Charles de Gaulle entstanden in 
				Damaskus die Lignes Aériennes Militaires (LAM), um die 
				unbesetzten Gebiete Frankreichs zu verbinden. Aus den LAM ging 
				1945 das Réseau des Lignes Aériennes Françaises (RLAF) hervor. 
				Am 26. Juni 1945 wurde die zuvor private Air France 
				verstaatlicht und für den gesamten französischen Flugverkehr 
				zuständig; am 29. Dezember beendete das RLAF deren Tätigkeit. 
				Air France wurde Mitglied der IATA. 
				Die französische Regierung erlaubte die 
				Gründung der privaten Gesellschaften TAI (Transports Aériens 
				Intercontinentaux) 1946 und der SATI 1948. Diese firmierte 1949 
				in 'Union Aéromaritime de Transport' (UAT) um. Am 12. November 
				1954 wurde Air Inter als Fluglinie für Inlandsverbindungen 
				gegründet. Zu den Aktionären zählten unter anderem Air France 
				und die staatliche Eisenbahn SNCF. UTA entstand durch Fusion der 
				TAI und UAT, die neue Gesellschaft konnte nach einer 
				Neuverteilung der Konzessionen durch die französische Regierung 
				verschiedene lukrative Strecken von Air France übernehmen. 
				Am 14. März 1969 gründeten Air France, 
				Alitalia, Lufthansa und Sabena das ATLAS-Konsortium, um die 
				Schulungs-, Betriebs- und Wartungskosten bei der Einführung der 
				bestellten Großraumflugzeuge des Typs Boeing 747 so gering wie 
				möglich zu halten. Die Unternehmen teilten unter anderem die 
				Wartungsarbeiten sowie die Ersatzteilbeschaffung untereinander 
				auf und legten einheitliche Normen bei den verwendeten 
				Komponenten fest. 
				Im Jahr 1988 gründete Air France auf 
				Bestreben der Lufthansa die Gesellschaft EuroBerlin France, an 
				der die Lufthansa beteiligt war, um Zugang nach West-Berlin zu 
				erhalten. Nach der deutschen Wiedervereinigung stellte die Firma 
				ihre Dienste 1992 wieder ein. In der Luftfahrtkrise Anfang der 
				1990er Jahre begann eine Konsolidierung auf dem französischen 
				Markt. Am 12. Januar 1990 beteiligte sich Air France an der 
				Union de Transports Aériens und deren Tochterfirma Aéromaritime. 
				Zusammen mit Air Inter und der Air Charter bildeten sie die 
				„Groupe Air France“. Im Jahr 1992 wurde UTA von Air France 
				vollständig übernommen, die neue Gesellschaft besaß dadurch auch 
				die Mehrheit der Air Inter-Aktien. 
				Air Inter ging nach 
				Restrukturierungsmaßnahmen am 12. September 1997 in der Air 
				France auf. British Airways und später Swissair versuchten mit 
				den Gesellschaften TAT, AOM und Air Liberté der Air France in 
				Frankreich Konkurrenz zu machen, scheiterten jedoch und zogen 
				sich wieder zurück. Am 3. Juni 1998 verlor Air France die 
				Bezeichnung „Staatliche Gesellschaft“, seit dem 22. Februar 1999 
				wird sie an der Börse gehandelt. 72 % der Mitarbeiter halten 
				Aktien an ihrem Unternehmen. Im Juni 1999 beschlossen Air France 
				und die amerikanische Delta Air Lines eine langfristige 
				Partnerschaft und gründeten am 22. Juni zusammen mit Korean Air 
				und Aeroméxico die Luftfahrtallianz „SkyTeam“, in die später 
				weitere Fluggesellschaften aufgenommen wurden. 
				Im Mai 2004 übernahm Air France die 
				niederländische Fluggesellschaft KLM Royal Dutch Airlines über 
				einen Aktientausch. Bis 2008 mussten beide Linien aus 
				rechtlichen Gründen als eigenständige Firmen geführt werden. Das 
				fusionierte Unternehmen war zum Zeitpunkt der Fusion das größte 
				Luftfahrtunternehmen Europas und gemessen am Umsatz die größte 
				Fluggesellschaft der Welt; die gemeinsame Holding Air France-KLM 
				ist seither an der Börse notiert, gleichzeitig wurde durch die 
				Fusion der Anteil des französischen Staats auf unter 50 % 
				reduziert; die Marke und die Luftlinie Air France wurden in der 
				Folge filialisiert. KLM und Air France behalten bis auf weiteres 
				ihre eigenständigen Marken und kooperieren u. a. über SkyTeam. 
				Durch die Weltwirtschaftskrise ab 2007 geriet Air France zum 
				ersten Mal seit der Übernahme der KLM in die Verlustzone. Für 
				das Geschäftsjahr 2008/2009 wurde ein Verlust von 814 Millionen 
				Euro verbucht. 
				Im September 2011 kündigte Air 
				France-KLM eine Großbestellung über bis zu 110 
				Langstreckenflugzeuge der Typen Airbus A350 und Boeing 787 an. 
				Am 10. Januar 2012 meldete Boeing eine Festbestellung von 25 
				787-9 durch Air France-KLM mit einer Option über 25 weitere 
				Maschinen. Anfang 2012 beschloss Air France ein Programm namens 
				Transform 2015, mit dem binnen drei Jahren zwei Milliarden Euro 
				eingespart werden sollen. 5.000 Stellen sollen in diesem 
				Zeitraum abgebaut werden. 2012 machte Air France einen 
				Nettoverlust von knapp 1,2 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 
				2013 verbuchte Air France einen weiteren Verlust von 530 
				Millionen Euro. Im Juni 2013 bestellte Air France-KLM 25 Airbus 
				A350-900 mit einem Listenpreis von 7,2 Milliarden US-Dollar 
				inklusive weiterer 25 Optionen. Die Flugzeuge sollen ab 2017 im 
				Linienbetrieb bei Air France eingesetzt werden, später auch bei 
				KLM. 
				Am 31. Oktober 2013 verkündete Air 
				France, dass die letzten beiden Bestellungen für den Airbus A380 
				möglicherweise in andere Bestellungen umgewandelt werden. Am 17. 
				März 2016 ließ Air France die letzten zwei A380-800 auf drei 
				weitere A350-900 umschreiben. Am 14. Januar 2016 verabschiedete 
				Air France ihre letzten beiden Boeing 747-400 mit 
				Panoramarundflügen mit den Flugnummern AF744 und AF747. 
				Anschließend wurden die Flugzeuge am 16. und 17. Januar 2016 vor 
				dem Musée de l’air et de l’espace am Flughafen Le Bourget 
				ausgestellt. Am 28. Januar 2016 flog die letzte 747 mit der 
				Patrouille de France in Formation. Der Liniendienst endete 
				bereits am 11. Januar 2016 mit einem Flug vom Flughafen 
				Mexiko-Stadt zum Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle. Die 
				Gesellschaft betrieb die 747 in mehreren Varianten seit Sommer 
				1970. Die Frachtversion 747-400F wurde bereits geraume Zeit 
				zuvor ausgemustert. 
				Ab 2019 plante Air France eine 
				deutliche Verkleinerung ihrer Airbus A380 Flotte von zehn auf 
				fünf Maschinen bis schließlich hin zu einer kompletten 
				Ausmusterung bis Ende 2022. Als Beginn der Ausmusterung wurde am 
				20. Februar 2020 der Airbus A380 F-HPJB auf dem Flughafen Knock 
				(Irland) abgestellt. Die erst 10 Jahre alte Maschine wurde an 
				den Eigentümer und Leasinggeber Dr. Peters Group (Dortmund) 
				zurückgegeben. Im Zuge der COVID-19-Pandemie wurde die 
				Ausmusterung bereits am 26. Juni 2020 mit einem Abschiedsflug 
				abgeschlossen. 
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