ALLGEMEINES

Alitalia war die nationale Fluggesellschaft Italiens mit Sitz in Fiumicino und Basis auf dem Flughafen Rom-Fiumicino. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz SkyTeam. In den Farben der Alitalia fliegt ebenfalls deren Tochtergesellschaft Alitalia CityLiner. Auf Grund der Corona-Krise und der verschärften Situation für die globale Luftfahrt war es nicht möglich, für die Insolvente Airline einen Investor zu finden. Nach Plänen der italienischen Regierung wurde Alitalia verstaatlicht und in "ITA" umbenannt. Damit einher ging 2020/2021 eine deutliche Flottenreduktion auf rund 30 Maschinen. Webseite: www.itaspa.com


TOCHTERGESELLSCHAFTEN / ehemalige Partner-Airlines

Alitalia Cargo System wurde 1947 von der Alitalia als Frachtsparte des Unternehmens gegründet. Im Lauf der Zeit setzte der Unternehmensbereich eine Reihe von reinen Frachtflugzeugen ein, darunter jeweils zwei Douglas DC-7 und Douglas DC-8-62F, bis zu drei Douglas DC-9-32F und eine Boeing 747-200F. Weitere 747-Frachter betrieb Atlas Air im Wet-Lease für Alitalia-Cargo in deren Farben. Schließlich übernahm Alitalia Cargo von ihrer Muttergesellschaft noch fünf zu Frachtern umgebaute McDonnell Douglas MD-11. Im Jahr 2001 wurde Alitalia Cargo Mitglied im Frachtfluggesellschaftsverbund SkyTeam Cargo. Der Unternehmensbereich erwirtschaftete Verluste, wie auch die Alitalia selbst. Als sich der italienische Staat Ende 2008 entschied, Alitalia zu privatisieren, kam das Ende. Im Oktober 2008 wurde die Frachtsparte an Cargoitalia verkauft. Als Alitalia Cargo den Betrieb eingestellt hatte, war ein großer Wettbewerber in der italienischen Lufttransportbranche weggebrochen. Seitdem wurden etliche neue Frachtfluggesellschaften in Italien gegründet. Mittlerweile hat auch Cargoitalia den Flugbetrieb eingestellt. Die Marke Alitalia Cargo wurde im Januar 2009 erneut von einem Unternehmensbereich innerhalb der Muttergesellschaft übernommen. Alitalia Cargo befördert Fracht mit den Passagiermaschinen der Alitalia. 2013 wurden rund 65.400 Tonnen Fracht befördert.

   

Alitalia CityLiner S.p.A ist eine italienische Regionalfluggesellschaft mit Sitz in Fiumicino und Basis auf dem Flughafen Rom-Fiumicino. Sie ist eine Tochtergesellschaft der Alitalia. Alitalia CityLiner wurde 2006 unter dem Namen Air One CityLiner durch Air One gegründet. Wie Air One wurde sie ab 2008 in die Compagnia Aerea Italiana eingebracht. Im April 2011 wurde sie in Alitalia CityLiner umbenannt. Alitalia CityLiner fliegt im Streckennetz der Alitalia innerhalb Italiens und zu europäischen Zielen.

 

Air One war eine italienische Billigfluggesellschaft mit Sitz in Mailand und ein Tochterunternehmen der Compagnia Aerea Italiana. Air One wurde 1983 in Pescara unter dem Namen Aliadriatica gegründet. 1995 erhielt sie ihren heutigen Namen und begann, Linienflüge zwischen Rom und Mailand anzubieten. 1996 wurden 713.000 Passagiere befördert und die Fluggesellschaft expandierte schnell. Von 2000 bis 2009 bestand ein Codeshare-Abkommen zwischen Air One und Lufthansa. 2006 wurden 6,3 Millionen Passagiere transportiert, der Marktanteil in Italien belief sich auf 33 Prozent. Air One beschäftigte damals rund 2800 Mitarbeiter und erwirtschaftete einen Gewinn von rund 7 Millionen Euro bei einem Umsatz von 611,5 Millionen Euro. Zwei Jahre später begann der Langstreckenverkehr mit Linienflügen nach Boston und Chicago, zum Winter kam Miami hinzu. Die 2008 von der italienischen Regierung unterstützte Neugründung der insolventen Alitalia durch private Investoren führte dazu, dass die aus der „alten“ Alitalia herausgelösten Aktivitäten zusammen mit Air One von der zu diesem Zweck geschaffenen Dachgesellschaft Compagnia Aerea Italiana übernommen wurden. Air One brachte in die „neue“ Alitalia nahezu ihre gesamte Flotte ein, die zunächst in der bisherigen Lackierung der Air One aber unter Flugnummern der Alitalia im neuen gemeinsamen Streckennetz unterwegs war. Sukzessive wurden die Maschinen umlackiert oder im Falle der Boeing 737 ausgemustert. Im September 2014 wurde der betrieb eingestellt.

 

Avianova wurde 1987 in Olbia auf Sardinien gegründet. Der Flugbetrieb begann mit drei ATR-42. 1989 beteiligte sich die staatliche Alitalia an der jungen Gesellschaft. Kurz darauf wurde der Firmensitz von Olbia nach Rom verlegt. Im Jahre 1995 erwarb die Gesellschaft die größere ATR-72 und mehrere Fokker 70. Zwei Jahre später flog Avianova kurzzeitig unter der Marke Alitalia Express, bevor sie kurz danach vollständig in Alitalia integriert wurde.

 

Alitalia Express nahm ihren Betrieb als Nachfolgerin der Avianova, an der Alitalia beteiligt war, am 1. Oktober 1997 auf. Im März 2003 wurde bekannt, dass Alitalia die Übernahme von Minerva Airlines, die ihren Flugbetrieb einstellte, in Betracht zog, um die vollständige Flotte an Turboprop-Maschinen der Alitalia Express auszugliedern. Diese Übernahme wurde allerdings nicht vollzogen und im September 2004 gab Alitalia stattdessen bekannt, zwölf Embraer 170 für Alitalia Express zu bestellen. Im Rahmen der Neustrukturierung der Alitalia wurden ab Ende 2008 alle Embraer ERJ-145 und ATR 72 verkauft, damit reduzierte sich die Flotte der Alitalia Express drastisch von 30 auf 6 Maschinen. Unter der neuen Betreibergesellschaft CAI wurde ab Herbst 2011 schließlich damit begonnen, die verbliebenen sechs Embraer 170 ersatzlos an die französische Régional zu übertragen. Gleichzeitig wurde die Schwestergesellschaft Alitalia CityLiner mit einer neuen und größeren Flotte ausgestattet. Zum Erhalt der Betriebslizenz und der Slots in Mailand überstellte die Muttergesellschaft allerdings nach Ausmusterung aller Flugzeuge der Alitalia Express einen Airbus A320-200 an diese. Im Februar 2015 wurde die Gesellschaft aufgelöst und inklusive der Flotte in Alitalia integriert.

   

Aero Trasporti Italiani, kurz ATI, war eine italienische Fluggesellschaft mit Sitz und Basis in Neapel. Als Tochterunternehmen der Alitalia führte sie hauptsächlich Inlandsflüge durch. Ende 1963 gründete Alitalia die Tochtergesellschaft ATI, die von ihrem Sitz in Neapel aus besonders Inlandsstrecken in Süditalien bedienen sollte. Das Grundkapital des Unternehmens stammte zu 90 % von der Alitalia und zu 10 % von der Staatsholding IRI, die ihrerseits auch den überwiegenden Teil der Alitalia-Aktien hielt. ATI nahm den Flugbetrieb am 2. Juni 1964 mit zwei Flugzeugen vom Typ Fokker F-27 auf, von denen bis 1969 insgesamt dreizehn eingesetzt wurden. Im Jahr 1969 stießen auch die ersten vier Douglas DC-9 zur Flotte. Zunächst flog die Gesellschaft auf den Strecken Triest-Venedig-Florenz-Rom, Rom-Neapel-Palermo-Trapani-Pantelleria, Palermo-Catania-Reggio Calabria-Neapel-Rom sowie Rom-Grosseto-Mailand. Charakteristisch für ATI waren in den Jahren danach u. a. die Ost-West-Verbindungen in Süditalien. Von 1966 bis 1969 bediente ATI im Auftrag der Kingdom of Libya Airlines auch Inlandsstrecken in Libyen sowie Verbindungen von dort nach Malta. Im Jahr 1968 übernahm ATI von Alitalia die Tochtergesellschaft Elivie, die ihren Hubschrauberbetrieb jedoch 1971 einstellen musste. Im Jahr 1973 verfügte ATI neben den genannten F-27 über 13 Douglas DC-9-32 und beförderte mehr als drei Millionen Passagiere. Besonders in Süditalien verkaufte sich das Unternehmen mit dem Slogan Aerobus (dt. „Luftbus“) sehr gut. In den 80er Jahren ersetzte ATI ihre 27 DC-9 nach und nach durch 38 McDonnell Douglas MD-82, die Fokker-Flotte wurde von 10 Regionalflugzeugen vom Typ ATR 42 abgelöst. Ab Ende der 1980er Jahre bot ATI auch Linienflüge ins europäische Ausland an. Im Jahr 1994 übernahm Alitalia aus wirtschaftlichen Gründen ihr Tochterunternehmen ATI ganz. Obwohl offiziell Teil der Alitalia-Flotte, flogen etliche MD-82 in den Jahren danach noch in der ATI-Lackierung. Diese war mit Ausnahme des Schriftzuges und der blauen Farbe mit dem Alitalia-Design identisch.

   

Die italienische Fluggesellschaft Aermediterranea wurde als Tochtergesellschaft der Alitalia gegründet. Vorläufer der Aermediterranea war die private Fluggesellschaft Itavia, die 1980 zusammenbrach. Nach einer Entscheidung des italienischen Verkehrsministers wurde am 20. März 1981 die Aermediterranea gegründet. Die Alitalia war direkt mit 55 % am Grundkapital beteiligt, während Aero Trasporti Italiani (ATI), die ebenfalls eine Alitalia Tochter war, die restlichen 45 % hielt. Am 1. Juli 1981 nahm die Fluggesellschaft den Flugbetrieb mit Flugzeugen des Typs McDonnell Douglas DC-9-32 auf. Insgesamt waren bis zu acht Flugzeuge dieses Typs gleichzeitig im Einsatz. Die Belegschaft belief sich auf 382 Mitarbeiter. 1982 beförderte die Gesellschaft auf den Inlandstrecken ca. 572.000 Passagiere. 1985 wurde die Fluggesellschaft mit der ATI vereinigt. 1994 kam die ATI und damit auch die Aermediterranea endgültig zur Alitalia. Das Emblem auf dem Seitenleitwerk ähnelte dem der Flugzeuge der Alitalia. Nur die Farben waren unterschiedlich. Es war ein rotes Dreieck auf weißem Grund, das ein oranges Dreieck umschloss.

   

Minerva Airlines wurde im Dezember des Jahres 1995 in Kalabrien von der Mancuso-Gruppe gegründet. Das Unternehmen visierte eine Betriebsaufnahme mit Maschinen des Typs Dornier 328-110 an und so platzierte man zwei Bestellungen, die im August des darauffolgenden Jahres ausgeliefert wurden. Den Flugbetrieb am 1. September 1996 mit Flügen im Bedarfsluftverkehr und Urlaubsgeschäft von Mailand aus aufnehmend, führte Minerva Airlines wenig später auch eigene Linienverbindungen ein. So zählte das nach Neapel, Triest, Bari und Palermo operierende Unternehmen in den vier Monaten seines Betriebs gegen Ende 1996 rund 23.500 Passagiere. Im Jahr 1997 erhielt Minerva Airlines zwei weitere Dornier 328-110. Gleichzeitig legte die Fluggesellschaft den Grundstein für die sodann folgende Zusammenarbeit mit Alitalia, indem sie für Letztgenannte erste Ersatzflüge durchführte. Die Partnerschaft wurde ein Jahr später ausgeweitet; ab 1998 operierte Minerva Airlines für Alitalia respektive Alitalia Express im Voll-Franchise auf 19 inneritalienischen Verbindungen. Zu diesem Zeitpunkt konnte das Unternehmen auf eine Flotte von sieben Dornier 328-110 bei rund 320.000 Passagieren zurückblicken. Nachdem am 25. Februar 1999 eine Maschine der Minerva Airlines bei der Landung in Genua verunfallte und vier Menschen bei diesem Zwischenfall getötet wurden, sanken die Passagierzahlen auf 213.000 beförderte Personen.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - AirLINE / Links und Daten ohne Gewähr (06.2022)