Die Geschichte von British Airways
beginnt mit der Fusion von Instone, Handley Page, Daimler Airway
und British Air Marine Navigation zu Imperial Airways am 31.
März 1924, die Interkontinentalflüge anbot. Im Jahr 1935
schlossen sich vier britische Fluglinien, die einen Flugdienst
innerhalb Europas anboten, zu British Airways zusammen. Aufgrund
eines vom Parlament erlassenen Gesetzes wurden Imperial Airways
und British Airways 1939 verstaatlicht und zur British Overseas
Airways Corporation (BOAC) verschmolzen. Im August 1946 wurde
der innereuropäische Flugverkehr unter dem Namen British
European Airways (BEA) aus dem Konzern ausgegliedert. Ein
Helikopterflugdienst namens British Airways Helicopters wurde
1964 gegründet, zu seinen Aufgaben gehörte auch die
Seenotrettung.
Im Jahr 1967 übernahm BEA die BKS Air
Transport (ab November 1970 Northeast Airlines) sowie die
Cambrian Airways, um sich weitere regionale Transportstrecken zu
sichern. Die BEA gründete Anfang 1969 die BEA Airtours, später
British Airtours, die Charter- und Reiseflüge anbot. Am 1.
September 1972 wurden BOAC und BEA zur heutigen British Airways
verschmolzen, der erste Auftritt unter dem neuen Namen erfolgte
am 1. April 1974. Im März 1976 gingen die Tochtergesellschaften
Cambrian Airways und Northeast Airlines in der British Airways
auf.
Im Juli 1979 gab die britische
Regierung ihre Pläne bekannt, British Airways zügig
privatisieren zu wollen. Massive Verluste auf Grund einer
anhaltenden Rezession verzögerten diese Pläne aber. Durch den
ebenso rasanten wie massiven Anstieg der Treibstoffpreise
infolge der anhaltenden Wirtschaftskrise, wurden bei BA
drastische Maßnahmen nötig, um das Überleben des Betriebs zu
sichern. Kurzfristig wurden nicht profitable Routen eingestellt,
Personal abgebaut und Flugzeuge stillgelegt, mittelfristig
erfolgte bis Mai 1982 im Unternehmen eine umfangreiche
Neustrukturierung in verschiedene Geschäftsbereiche mit eigenen
Wirtschaftsplänen. Am 1. Mai 1984 wurde das Unternehmen zu
British Airways Plc. und war damit vollständig privatisiert. In
der zweiten Hälfte der 1980er Jahre ging es dem Unternehmen
wirtschaftlich gut, sodass zunehmend Beteiligungen an anderen
Fluggesellschaften angestrebt wurden. Außerdem wurde das eigene
Branding überarbeitet und modernisiert.
Als eine alliierte Fluggesellschaft
betrieb British Airways bis 1992 auch innerdeutsche
Flugverbindungen. Seit der Fusion von BEA und BOAC 1974 wurden
Strecken zwischen dem Flughafen Berlin-Tempelhof und Stuttgart,
Düsseldorf, Köln/Bonn, Hannover und Bremen mit der BAC 1-11
beflogen. Im September 1975 zog British Airways vom Flughafen
Tempelhof zum Flughafen Tegel um. In den Sommermonaten wurde
auch einmal täglich die Insel Sylt angeflogen. Mit dem
Sommerflugplan 1982 wurden erstmals Boeing 737-200 eingesetzt,
welche schrittweise die BAC 1-11 ersetzten. Im April 1984 begann
British Airways, ab Berlin-Tegel Charterflüge für
Reiseveranstalter in den Mittelmeerraum durchzuführen.
Im Jahr 1986 ersetzten 44-sitzige
Turbopropflugzeuge vom Typ HS748 die Jets auf den Routen nach
Bremen, Hannover, Münster/Osnabrück und Sylt und verbanden
Berlin am Wochenende auch mit Manchester und Glasgow. Im Jahr
1987 wurde die Strecken Berlin-München und 1988 auch
Berlin-Frankfurt (bereits im Oktober 1989 wieder eingestellt)
neu in den Flugplan aufgenommen. Die HS748 wurde ab Februar 1989
durch die modernere und größere 64-sitzige BAe ATP ersetzt, mit
der (nach dem Fall der Mauer) ab Ende 1989 auch die Strecke
Berlin-Nürnberg neu bedient wurde.
Ab März 1990 wurden vier von der
dänischen Fluggesellschaft Maersk geleaste modernere und leisere
Boeing 737-300 eingesetzt. Nach der Wiedervereinigung
Deutschlands wurde der innerdeutsche Flugverkehr der British
Airways schrittweise abgebaut und ab dem Ende des
Sommerflugplans 1991 wurde zunächst alle mit der BAe ATP
bedienten Strecken eingestellt. Die mit der Boeing 737 bedienten
Strecken ab Berlin-Tegel wurden im Sommer und Herbst 1992 von
der neuen Tochter Deutsche BA übernommen.
Im Jahr 1992 übernahm British Airways die kleine deutsche
Fluggesellschaft Delta Air, die in Deutsche BA umbenannt wurde.
Damit wollte British Airways auf dem deutschen Markt stärker in
Erscheinung treten. Da diese jedoch keine Gewinne erbrachte,
wurde sie am 2. Juni 2003 an die Intro Verwaltungsgesellschaft
verkauft.
Seit Anfang der 1990er Jahre hatte
British Airways, wie andere ehemals staatliche
Fluggesellschaften, mit einer zunehmenden Konkurrenz an
Billigfluggesellschaften zu kämpfen. Dennoch war British Airways
im Rezessionsjahr 1992 die weltweit einzige internationale
Fluggesellschaft, die keinen Verlust machte. Im Gegensatz zu den
europäischen Hauptkonkurrenten Lufthansa und Air France erkannte
British Airways bereits in den 1990er Jahren das Problem und
begann ihr Konzept zu überarbeiten. Durch die starke Konkurrenz
von EasyJet und Ryanair auf innereuropäischen Strecken begann
ein Teilrückzug von diesen Verbindungen und eine Verstärkung des
Interkontinentalverkehrs, insbesondere nach Südostasien und
Nordamerika.
Im Jahr 1999 unterzeichnete BA ein Franchise-Abkommen mit
Comair, die seitdem Crews und Flugzeuge im
British-Airways-Design ausstattet, seit 2000 ist sie mit 18 % an
der Fluggesellschaft beteiligt. Ebenfalls 1999 gründete British
Airways die internationale Luftfahrtallianz oneworld mit.
Unter anderem bedingt durch den
Teilrückzug vom innereuropäischen Markt konnte die irische
Billigfluggesellschaft Ryanair 2003 erstmals behaupten, auf
Verbindungen zwischen Großbritannien und Kontinentaleuropa mehr
Passagiere als British Airways befördert zu haben. Letztere
versuchte dieser Entwicklung mit der 2002 gegründeten
Tochtergesellschaft BA Citiexpress entgegenzutreten. Da diese
jedoch rote Zahlen schrieb, wurde sie im Januar 2006 in BA
Connect umbenannt und neu positioniert. British Airways bot nun
Flüge ab 25 GBP an, von allen britischen Flughäfen mit Ausnahme
der Londoner Flughäfen. Am 1. März 2007 wurde die weiterhin
verlustbringende Tochtergesellschaft jedoch schließlich an die
britische Billigfluggesellschaft Flybe verkauft. Ausgenommen
hiervon sind die Routen vom London City Airport, die unter dem
neuen Namen BA Cityflyer weiterbetrieben werden sollen.
Gleichzeitig übernahm British Airways 15 Prozent der Anteile an
Flybe.
Am 24. Oktober 2003 stellte British
Airways als letzte Fluggesellschaft den Betrieb der Concorde
ein. Infolge des Absturzes einer Concorde der Air France in
Paris im Juli 2000 und den Terroranschlägen des 11. September
2001 konnten die Betriebskosten nicht mehr gedeckt werden. Hinzu
kam die Entscheidung des Luftfahrtkonzerns EADS, die Kosten für
die Ersatzteile drastisch zu erhöhen.
Am 12. November 2009 kündigten British
Airways und Iberia ihre Fusion zur weltweit drittgrößten
Fluggesellschaft an. Die beiden Gesellschaften strebten den
Abschluss der 7-Milliarden-US-Dollar Fusion für Ende des Jahres
2010 an. Am 8. April 2010 wurde der Vertrag über die Fusion
unterzeichnet. Demnach werden beide Gesellschaften in ein neues
Unternehmen namens International Airlines Group eingebracht,
woran British Airways 55 % und Iberia 45 % halten werden.
Mittelfristig soll – obwohl beide Unternehmen erhalten bleiben –
dadurch ein jährliches Einsparungspotential von 400 Millionen
Euro ausgenutzt werden.
Im Juli 2010 erhielten British Airways
und Iberia von der EU die Genehmigung, sich wirtschaftlich unter
einer gemeinsamen Dachgesellschaft zusammenzuschließen. Als CEO
der International Airlines Group fungiert der bisherige BA-Chef
William Walsh. Beide Gesellschaften behalten weiterhin ihre
individuellen Marken und Produkte, der Name der Holding wird
dafür nicht benutzt. Am 21. Januar 2011 wurde der
Zusammenschluss mit dem Eintrag in das Handelsregister
abgeschlossen.
Ebenfalls im Juli 2010 erhielten
British Airways, Iberia und American Airlines darüber hinaus die
Genehmigung von der EU und dem US-Verkehrsministerium, das
Geschäft mit Transatlantikverbindungen zukünftig in Form eines
Bündnisses kooperativ zu betreiben.Im Januar 2014 gab British
Airways bekannt, sich aus dem Geschäft mit reinen Frachtflügen
unter der Marke British Airways World Cargo zurückzuziehen. Ein
entsprechender Vertrag mit Global Supply Systems über den
Betrieb von drei Boeing 747-8F wurde entsprechend zum April 2014
gekündigt.
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