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				 Finnair ist die nationale 
				Fluggesellschaft Finnlands mit Sitz in Vantaa und Basis auf dem 
				Flughafen Helsinki-Vantaa. Sie ist Mitglied der Luftfahrtallianz 
				oneworld und mit dem Gründungsjahr 1923 die sechstälteste noch 
				operierende Fluggesellschaft der Welt. 
				Am 1. November 1923 wurde Finnair als Aero O/Y gegründet. Sie 
				nahm ihren Flugbetrieb am 20. März 1924 mit einer Junkers F 13 
				auf, die 162 kg Post von Helsinki nach Tallinn transportierte, 
				wobei die Maschine mit Schwimmern ausgerüstet war und auf dem 
				Wasser landete, da beide Städte noch nicht über Flughäfen 
				verfügten. Bis zum Beginn des Zweiten Weltkrieges wurde die 
				Flotte noch um Ju 52/3m und De Havilland DH.89 Dragon Rapide 
				erweitert. 
				Der Zweite Weltkrieg war für die 
				Fluglinie besonders schwierig, weil Helsinki und andere 
				finnische Städte Ziele von Luftangriffen waren. Die Gesellschaft 
				verlor die Hälfte ihrer Flotte, die während dieser Zeit von der 
				finnischen Luftwaffe übernommen worden war. Es wird geschätzt, 
				dass während des Winterkrieges 1939/1940 die Hälfte der 
				Passagiere Kinder waren, die nach Schweden evakuiert wurden. Im 
				Jahr 1953 fügte die Fluggesellschaft Aero O/Y die Bezeichnung 
				Finnair ihrem Namen hinzu. Seit 25. Juni 1968 heißt sie 
				offiziell „Finnair Oyj“. Der finnische Staat hält rund 60 % der 
				Anteile, 20 % sind in ausländischem Besitz. 
				Revolutionär war 1957 die Anschaffung 
				der Sud Aviation Caravelle, des ersten Strahlflugzeugs der 
				Fluggesellschaft. Sie wurden ab 1960 als Caravelle 1A 
				ausgeliefert, das vierte Exemplar, eine Caravelle VI besaß dabei 
				bereits die fortschrittlicheren Triebwerke des Typs Rolls-Royce 
				Avon 527. Die drei älteren Caravelle 1A wurden zu Caravelle III 
				aufgerüstet. Ab 1964 wurde die Caravelle-Flotte modernisiert. 
				Mit Pratt&Whitney JT8 Triebwerken ausgerüstete Caravelle 10B3 
				ersetzten die vorhandenen Exemplare. Finnair bezeichnete die Sud 
				Aviation SE 210 Caravelle 10B3 als „Super Caravelle“. Die 
				Luftfahrzeugkennzeichen lauteten OH-LSA bis OH-LSK. 1962 
				übernahm Finnair 27 Prozent der Anteile der finnischen 
				Fluggesellschaft Kar-Air. 
				1970 wurde mit der Douglas DC-8 
				erstmals ein US-amerikanisches Strahlflugzeug in Dienst gestellt 
				und damit der Langstreckenverkehr über den Atlantik nach New 
				York City aufgenommen. 1971 wurden sechs gebrauchte Douglas 
				DC-9-10 aus Kanada erworben, welche hauptsächlich innerhalb 
				Finnlands und auf kürzeren Europastrecken zum Einsatz kamen. 
				1975 begann bei Finnair das Zeitalter der Großraumflugzeuge mit 
				Indienststellung der ersten McDonnell Douglas DC-10-30, die das 
				Unternehmen von der KSSU-Gruppe warten ließ. Ein Jahr später 
				begann die Erweiterung der Douglas-DC-9-Flotte mit 
				Indienststellung der ersten DC-9-50. Dieser Flugzeugtyp wurde 
				das Hauptmuster auf den Europastrecken und verdrängte nach und 
				nach die Super Caravelle, deren letztes Exemplar 1983 außer 
				Dienst gestellt und verkauft wurde. Ab Ende 1982 kamen die 
				ersten McDonnell Douglas MD-82 zum Einsatz und Finnair wurde 
				einer der Erstkunden für deren Varianten MD-83 und MD-87. Ab 
				etwa 1983 wurden die Douglas DC-9-10 durch sechs gebrauchte, in 
				Japan erworbene DC-9-40 ausgetauscht. Die DC-9-Flotte wurde 
				schrittweise ab Mitte der 1990er-Jahre durch weitere gebrauchte 
				MD-80 ersetzt. Ab Ende der 1990er Jahre wurde dann der Ersatz 
				der verbliebenen DC-9 bis Mitte 2003 und der Ersatz der MD-80 
				bis Mitte 2006 durch Maschinen der Airbus-A320-Familie 
				durchgeführt. 
				Die für den Langstreckenbetrieb 
				eingesetzte DC-10-Flotte wurde ab den frühen 1990er-Jahren 
				sukzessive durch neue McDonnell Douglas MD-11 ersetzt. Mit 
				Indienststellung der ersten Maschine im Dezember 1990 war 
				Finnair der weltweit erste Betreiber dieses Typs. Im Jahr 
				1999 trat Finnair der Luftfahrtallianz oneworld bei, nachdem 
				Finnairs Konkurrent SAS Scandinavian Airlines 1997 
				Gründungsmitglied des konkurrierenden Bündnisses Star Alliance 
				war.2002 gründete Finnair mit Aero Airlines eine 
				Tochtergesellschaft in Estland. Diese hat schrittweise die ATR 
				72-200 der Finnair übernommen und bediente neben der Strecke 
				Tallinn–Helsinki auch innerfinnische Strecken für Finnair. 
				Finnair versprach sich von der estnischen Tochter, im wachsenden 
				baltischen Wettbewerb kostengünstig agieren zu können. Der 
				Flugbetrieb wurde Anfang 2008 jedoch eingestellt. Finnair 
				gründete auch die Tochter FlyNordic in Schweden, die 2007 jedoch 
				verkauft wurde. 
				Für das Jahr 2006 gab Finnair einen 
				Reinverlust von 13 Millionen Euro an. Dies wurde damit 
				begründet, dass man in diesem Jahr die Gesellschaft 
				restrukturiert habe und dies 80 Millionen Euro gekostet habe. Im 
				Jahr 2007 wurde ein Gewinn vor Steuern von 140 Millionen Euro 
				erzielt. Mit dazu beigetragen hat ein Gewinn von 30 Millionen 
				Euro aus dem Verkauf der FlyNordic. 2008 rutschte Finnair im 
				Rahmen der Wirtschaftskrise wieder in die roten Zahlen. Der 
				Jahresverlust betrug 52,1 Millionen Euro. 
				Am 22. Februar 2010 musterte Finnair 
				als vorletzter Betreiber des Musters in der Passagierversion 
				ihre letzte McDonnell Douglas MD-11 aus. Eine der ausgemusterten 
				Maschinen wurde zu einem Frachtflugzeug umgebaut, aber bereits 
				wieder ausgemustert.[8] Am 1. Juli 2011 wurde gemeinsam mit 
				Flybe auf Basis der übernommenen Finncomm Airlines das Joint 
				Venture „Flybe Nordic“ gegründet. Seit Juli 2012 werden 
				sämtliche Triebwerke und Komponenten von SR Technics in Zürich 
				gewartet. Finnair begründet die Entscheidung mit einem Fokus auf 
				das Kerngeschäft und effizienteren Kostenstrukturen. 2012 machte 
				Finnair erstmals nach fünf verlustreichen Jahren wieder einen 
				kleinen Gewinn. 
				Im September 2013 erhielt Finnair als 
				weltweit erste Fluggesellschaft einen mit Sharklets 
				ausgestatteten Airbus A321-200. Außerdem ist Finnair Erstkunde 
				des Airbus A350-900 in Europa. Die erste von insgesamt 19 
				Maschinen wurde am 7. Oktober 2015 ausgeliefert. 
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