Pegasus Airlines wurde im Dezember 1989
von der irischen Aer Lingus gemeinsam mit den türkischen
Unternehmen Silkar Holding und Net Holding gegründet. Der
Flugbetrieb wurde im Mai des folgenden Jahres mit zwei
Flugzeugen aufgenommen, und im April erfolgte der erste Flug
nach Berlin-Tegel mit einer Boeing 737-400. Doch aufgrund des
Zweiten Golfkriegs blieb der Großteil der veranschlagten
Türkei-Touristen aus.
Ab 1992 stieg die Zahl der Touristen, die wieder ins Land
reisten, und Pegasus Airlines konnte expandieren. Die Flotte
bestand aus drei Boeing 737-400 und zwei Airbus A320. In den
aufkommensschwachen Wintermonaten wurden einzelne Flugzeuge im
Wet-Lease für nordamerikanische Fluggesellschaften und
Reiseveranstalter eingesetzt. Nach zwei sehr erfolgreichen
Jahren entschieden sich Aer Lingus und Net Holding, Pegasus
Airlines an die Bank Yapı Kredi Bankası zu verkaufen. Damit
wurde Pegasus Airlines zu einem vollständig türkischen
Unternehmen.
Von Beginn an flog Pegasus Airlines u.
a. von Deutschland, Österreich und der Schweiz zu verschiedenen
Zielflughäfen in der Türkei. Im November 2005 wurden die ersten
innertürkischen Linienflüge aufgenommen, sukzessive wurde danach
ein nationales Streckennetz aufgebaut. Seit der
Winterflugplanperiode 2006/2007 werden zudem zahlreiche Flüge
ins Ausland, insbesondere nach Düsseldorf, ganzjährig und im
Linienbetrieb angeboten. Der Istanbuler Flughafen Sabiha Gökçen
fungiert dabei als Drehkreuz, von dem aus den Fluggästen
zahlreiche Anschlussverbindungen angeboten werden. 1997
bestellte Pegasus Airlines eine zusätzliche Boeing 737-400 sowie
eine Boeing 737-800, womit sie die erste türkische
Fluggesellschaft wurde, die die Boeing 737 NG einsetzte. Kurz
danach folgte ein Kaufvertrag für die nächsten zehn Boeing
737-800, die ab 2002 zudem mit Winglets zur Treibstoffersparnis
ausgerüstet wurden.
Im Januar 2005 übernahm die ESAS
Holding Pegasus Airlines und setzte Ali Sabancı als
Vorstandsvorsitzenden der Fluggesellschaft ein. Nur zwei Monate
später änderte dieser das Konzept von Pegasus Airlines, und aus
einer Charterfluggesellschaft wurde eine Fluggesellschaft, die
Linien- und Charterflüge zu günstigen Preisen anbietet.
Drei Boeing 737-500 stiessen 2005 zur Flotte und wurden in erster
Linie für nationale Strecken mit geringerem Verkehrsaufkommen
eingesetzt. Im November 2005 bestellte Pegasus Airlines zwölf
neue Boeing 737-800, die 2008 um nochmals zwölf Maschinen des
gleichen Typs ergänzt wurden. Im Jahr 2007 beförderte Pegasus
Airlines mehr Passagiere als jede andere private türkische
Fluggesellschaft. 2008 waren es 4,4 Millionen Passagiere, und
somit blieb Pegasus die größte private Fluggesellschaft in der
Türkei. Im Dezember 2012 erteilte Pegasus Airlines einen
Großauftrag über 75 Maschinen der Airbus-A320neo-Familie, welche
zusätzliche 25 Optionen beinhalten. Im selben Jahr
beteiligte sich die Gesellschaft an der kirgisischen Air Manas,
die bis 2015 unter der Marke Pegasus Asia auftrat. 2016
bestellte Pegasus noch 5 zusätzliche neue Boeing 737-800, ein
Jahr später löste Pegasus auch die Option auf 25 neue Airbus
A321neo ein.
Am 20. März 2007 erwarb die ESAS
Holding, zu deren Unternehmensgruppe auch Pegasus Airlines
gehört, 49 % der Anteile. Im Jahr 2011 war Izair unter dem Namen
Air Berlin Turkey tätig, nachdem Pegasus Airline und Air Berlin
eine Kooperation eingegangen waren. Die Izair Flugzeuge wurden
in die Farben der Air Berlin Flugzeuge umlackiert, wobei noch
der Zusatz „Turkey“ hinzugefügt wurde. Dieses Projekt wurde 2013
beendet, nachdem beide Fluggesellschaften mit der Entwicklung
unzufrieden waren. Im Dezember 2018 erhöhte Pegasus Airlines
ihre Anteile an der Izair, wodurch Izair nun praktisch
vollständig der Pegasus Airlines gehört. Die Flugzeuge fliegen
heute in der Bemalung der Muttergesellschaft, unterscheiden sich
jedoch durch die Kennzeichen. Zudem sind diese sechs Boeing
737-800 in Izmir stationiert. Durch die Übernahme der in Izmir
beheimateten Izair im Jahr 2007 hat Pegasus Airlines viele
lukrative Strecken erlangen können.
|