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				 Ryanair wurde 1984 unter anderen vom 
				irischen Unternehmer Tony Ryan als Regionalfluggesellschaft 
				gegründet und startete mit täglichen Flügen zwischen der 
				irischen Stadt Waterford und London-Gatwick. Eingesetzt wurden 
				Turboprop-Maschinen des Typs Embraer EMB 110 Bandeirante. Später 
				folgten größere Flugzeuge des Typs ATR 42. In den folgenden 
				Jahren versuchte die Airline ohne großen Erfolg, in den 
				lukrativen Markt von Aer Lingus und British Airways auf der 
				„Rennstrecke“ Dublin–London einzubrechen. Die Gesellschaft blieb 
				stark defizitär. Seit 1993 führt Michael O’Leary das 
				Unternehmen, nachdem er schon seit 1988 leitende und beratende 
				Funktionen bei Ryanair hatte. Er übernahm die Strategie der 
				Familie Ryan nicht und setzte von Anfang an voll auf das 
				Billigflug-Konzept „Niedrigste Preise/Keine Extras“ der 
				US-amerikanischen Fluggesellschaft Southwest Airlines, indem er 
				unrentable Strecken einstellte und sich auf einen Flugzeugtyp 
				beschränkte. Ab März 1994 wurde die Flotte komplett von BAC 1-11 
				auf Boeing 737 umgerüstet.Ryanair begann 1997 im Rahmen der 
				Deregulierung des EU-Luftverkehrs mit der Expansion auf das 
				europäische Festland. Seit 1999 ist der ehemalige 
				Militärflugplatz Hahn, der eigens zu diesem Anlass in 
				„Frankfurt-Hahn“ umbenannt wurde, erster deutscher Stützpunkt im 
				Ryanair-Flugplan. Im Jahr 2003 übernahm Ryanair den 
				verlustreichen Niedrigpreis-Ableger Buzz von KLM Cityhopper. 
				Zweiter deutscher Stützpunkt der Ryanair wurde Ende März 2007 
				der Flughafen Bremen. Der Flughafen Niederrhein ist seit Juni 
				2007 der dritte deutsche Stützpunkt. Mittlerweile landen die 
				Maschinen der Fluggesellschaft auch auf vielen anderen Flughäfen 
				in Deutschland. Aus Wettbewerbsgründen hat die Europäische 
				Kommission Ende Juni 2007 Ryanair eine Übernahme der irischen 
				Aer Lingus untersagt. Beide Unternehmen zusammen würden sonst 80 
				% der innereuropäischen Flüge ab Dublin beherrschen, was den 
				Verbrauchern schaden würde. Das Unternehmen macht immer wieder mit 
				aggressiver Werbung auf sich aufmerksam und polemisiert gegen 
				Konkurrenten („Auf Wiedersehen Späthansa“ oder „Bye Bye 
				Latehansa“ als Anspielung auf Lufthansa). Einen Höhepunkt dieser 
				Werbestrategie gab es im Mai 2003, als Ryanair-Mitarbeiter mit 
				einem Weltkriegspanzer zum Flughafen London-Luton fuhren, um den 
				„Preiskrieg“ gegen easyJet in Szene zu setzen. Galionsfigur der 
				Medienpräsenz der Ryanair ist Geschäftsführer Michael O’Leary. 
				Laut Angaben des Luftfahrtverbandes IATA beförderte Ryanair 2009 
				mit etwa 81,4 Millionen Fluggästen mehr Passagiere im 
				internationalen, das heißt grenzüberschreitenden Luftverkehr, 
				als jede andere Fluggesellschaft. Ryanair bezeichnet sich 
				daher als die größte internationale Fluggesellschaft. Ryanair 
				ist eine Aktiengesellschaft, deren Aktien an den Börsen in 
				Dublin, London und New York gehandelt werden. Im August 2013 wurde Ryanair durch die 
				britische Wettbewerbsbehörde dazu verpflichtet, ihren Anteil an 
				Aer Lingus von knapp 30 auf 5 Prozent zu senken. Dies macht nach 
				mehreren gescheiterten Versuchen einen weiteren Anlauf zur 
				Übernahme unwahrscheinlich. Am 31. März 2017 gab das Unternehmen 
				bekannt, dass man ab Sommer 2018 vom Flughafen Warschau-Modlin 
				mit fünf Boeing 737-800 Charterflüge für polnische 
				Reiseveranstalter durchführen will; hierfür soll eigens eine 
				neue Gesellschaft mit dem Namen Ryanair Sun entstehen. Im März 
				2018 kündigte Ryanair an, bis zu 75 % der Anteile der neuen 
				Fluggesellschaft LaudaMotion übernehmen zu wollen. Nach Angaben 
				von Ryanair-Chef Michael O’Leary wolle man so vor allem 
				Einblicke in den Betrieb einer Airbus-Flotte erlangen. 
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