ALLGEMEINES / VORgeschichte

TUIfly (Eigenschreibweise TUI fly) ist eine deutsche Fluggesellschaft mit Sitz in Langenhagen und Basis auf dem Flughafen Hannover-Langenhagen. Sie ist eine Tochtergesellschaft des Touristikkonzerns TUI und Mitglied des Konzernverbundes TUI Airlines. Hapag-Lloyd Flug wurde 1972 als Tochtergesellschaft der Reederei Hapag-Lloyd gegründet. Am 30. März 1973 startete der Flugbetrieb mit einer Boeing 727 auf der Strecke von Hamburg nach Ibiza. Im Januar 1979 wurde Bavaria Germanair in das Unternehmen integriert. Durch die Übernahme erhielt die Gesellschaft ihre ersten zwei Großraumflugzeuge des Typs Airbus A300.

Hapag-Lloyd Flug führte hauptsächlich Charterflüge zu touristischen Zielen rund um das Mittelmeer durch. Nach der Auslieferung der Airbus A310-300 flog die Gesellschaft ab Ende der 1980er Jahre auch Langstreckenziele an, darunter New York City, Toronto, Malé, Mombasa und die Dominikanische Republik. Fast alle Langstreckenverbindungen wurden nach relativ kurzer Zeit wieder eingestellt, nur die Flüge in die Dominikanische Republik wurden noch länger beibehalten. Die im Jahr 2002 gegründete Billigfluggesellschaft Hapag-Lloyd Express (kurz HLX) war kein Tochterunternehmen von Hapag-Lloyd Flug, sondern ein von ihr unabhängiges Unternehmen des TUI-Konzerns. Seit der Gründung war Hapag-Lloyd Flug gemeinsam mit Germania jedoch für die Durchführung der HLX-Flüge im Wet-Lease zuständig, da HLX keine eigene Flotte betrieb.

Im Jahr 2001 wurden die letzten Langstreckenrouten eingestellt, und die hierfür eingesetzten A310-300 auf den verbleibenden kürzeren Routen mit starkem Passagieraufkommen eingesetzt. Das am weitesten entfernte Ziel lag seit dem in Kap Verde mit einer Flugzeit von sechs Stunden. 2004 führte Hapag-Lloyd Flug das Vielfliegerprogramm bluemiles ein. Der Name bluemiles, eine Anspielung auf die damals überwiegend blau lackierten Flugzeuge der Gesellschaft, wurde später zunächst auch für TUIfly beibehalten, obwohl TUIfly die Farbe Gelb als Erkennungszeichen hat.

Im Zuge der Vereinheitlichung des Markenauftritts etablierte TUI ab 2005 die als Allianz angekündigte Dachmarke TUIfly für alle nationalen Ferienflieger des Konzerns. Die Marke Hapag-Lloyd Flug wurde im Zuge dessen sowohl im Marketing als auch bei der Flugzeuglackierung durch Hapagfly und das TUI-Logo ersetzt. Analog erhielten fast alle anderen Schwestergesellschaften das Suffix -fly, aus Corsair wurde damals etwa Corsairfly. Im selben Jahr wurden alle bis auf einen Airbus A310-300 an andere Fluggesellschaften verkauft. Ein von Lufthansa gecharteter Airbus A300 wurde zunächst behalten, dieser wurde jedoch bis Mitte November dieses Jahres an Swiss International Air Lines für den Liniendienst nach Afrika verchartert und anschließend wieder an die Lufthansa zurückgegeben. Ersetzt wurden die Airbus-Maschinen durch den Zukauf neuer Boeing 737. Hapagfly hatte zuletzt im Sommer 2006 eine Sitzplatzauslastung von 88,3 Prozent.


geschichte

Nach vielen Übernahmen und einer fortschreitenden Konsolidierung in der Luftfahrtbranche stellte TUI im Jahr 2006 Überlegungen an, die beiden Fluggesellschaften Hapag-Lloyd Flug und Hapag-Lloyd Express zusammenzuschließen und unter einer gemeinsamen Marke auftreten zu lassen. Im Dezember 2006 wurde verkündet, in Deutschland zukünftig die bisherige Dachmarke für alle Fluggesellschaften des TUI-Konzerns zu verwenden: TUIfly. Ab Januar 2007 ersetzte TUIfly die beiden bisherigen TUI-Marken Hapagfly und Hapag-Lloyd Express. Die hinter ihnen stehenden Gesellschaften Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH bzw. Hapag-Lloyd Express GmbH (beide gehörten vollständig der TUI AG) blieben zunächst weiter als rechtlich selbstständige Firmen bestehen. Hapag-Lloyd Flug war für den Flugbetrieb zuständig, die Schwestergesellschaft Hapag-Lloyd Express für den Vertrieb der „neuen“ TUIfly.

Der Markenname „Hapag-Lloyd“ war seitdem somit nahezu vollständig aus dem Flugbetrieb der TUI verschwunden. Lediglich der auf Geschäftsflugverkehr spezialisierte Bereich Hapag-Lloyd Executive der Hapag-Lloyd Express verwendet diesen Namen noch in der Außendarstellung. Zudem tragen zwei Flugzeuge der Flotte eine Sonderbemalung der Hapag Lloyd Kreuzfahrten. Diese werden oft für Retro-Jets gehalten, da ihre Lackierung sehr stark an die der ehemaligen Hapag-Lloyd Flug erinnert. Der Name existiert außerdem weiterhin beim Transport- und Logistikunternehmen Hapag-Lloyd.

Der neue Markenname TUIfly stieß nach Einführung bei einigen Großkunden auf Kritik, unter anderem beim Reiseanbieter Alltours und bei der Rewe Group. Diese Unternehmen lassen ihre Reisegäste mangels einer eigenen Flugzeugflotte üblicherweise mit anderen Fluggesellschaften fliegen. Sie empfinden es jedoch als unpassend, wenn ihre eigenen Gäste in Flugzeuge steigen, in denen sie der Werbung der Konkurrenz (da TUI neben der Fluggesellschaft auch für den konkurrierenden Reiseveranstalter steht) ausgesetzt sind. Alltours und die Rewe Group kündigten daher eine Überprüfung der Verträge mit TUI an. Seit Ende 2007 liefen Verhandlungen zwischen Lufthansa und TUI mit dem Ziel eines möglichen Zusammenschlusses der Lufthansa-Tochter Germanwings mit TUIfly. Nach dem Scheitern einer Übernahme der Condor durch Air Berlin im Juli 2008 sollte auch Condor in diese Allianz einbezogen werden. Die Verhandlungen dazu waren allerdings im Oktober 2008 von Seiten beider Parteien gescheitert. Zur Ertragssteigerung reduzierte TUI die TUIfly-Flotte von 45 auf gut 35 Flugzeuge.

Mitte März 2009 wurden Verhandlungen mit Air Berlin über wechselseitige Beteiligungen geführt. TUI übernahm 9,9 % der Air-Berlin-Aktien, von denen man sich schrittweise zwischen August 2014 und Juli 2015 wieder trennte. Das Bundeskartellamt genehmigte die Kooperation. Air Berlin übernahm in der Folge ab dem Winterflugplan 2009/2010 die Städteverbindungen mit 117 Strecken (55 davon in Italien) von TUIfly, die sich seitdem auf Urlaubsziele konzentriert. 14 Flugzeuge werden von TUIfly im Wet-Lease für Air Berlin betrieben. Der Wet-Lease Vertrag hat eine Laufzeit bis 2019. Unter der Marke TUIfly werden gemäß der Vereinbarung nur noch Flüge zu Urlaubszielen angeboten.

Mitte Dezember 2009 bekam die Boeing 737-800 mit dem Luftfahrzeugkennzeichen D-AHFP die neue, geringfügig modifizierte Bemalung der TUIfly, bei der der bisherige Schriftzug „TUIfly.com“ am Rumpf zu „TUIfly“ verkürzt wurde. 2010 wurde die Hapag-Lloyd Fluggesellschaft mbH offiziell in TUIfly GmbH umbenannt. Somit ist TUIfly nicht mehr nur die Marke, sondern jetzt auch der Name der Fluggesellschaft. Am 10. Dezember 2010 übernahm TUIfly als erste deutsche Fluggesellschaft mit der D-ATUA eine Boeing 737-800 mit dem neuen Einrichtungskonzept „Sky Interior“ ab Werk in Seattle. Am 25. Mai 2011 übernahm TUIfly die zweite 737-800 mit dem neuen Interieur. Bis April 2015 folgten noch zehn weitere, so dass TUIfly nun zwölf 737-800 mit Sky Interior besitzt.

Im Januar 2014 wurde bekannt gegeben, dass TUIfly die markante gelbe Lackierung ihrer Flugzeuge ersetzen wird. Im Zuge der Umstellung auf ein konzernweites, neues Corporate Design werden ab Februar 2014 alle Flugzeuge sukzessive mit der neuen blau-weißen Farbgebung versehen, die beispielsweise bereits bei der Schwestergesellschaft Jetairfly eingeführt wurde. Das erste Flugzeug in der neuen blauen Lackierung traf am 17. Februar 2014 nach einem Nonstop-Flug von Boeing aus Seattle in Hannover ein. Wie im Mai 2015 bekannt wurde, sollen in Zukunft alle Fluggesellschaften des Konzernverbundes (bis auf Corsair International, welche verkauft werden soll) unter dem neuen Einheitsnamen „Tui“ auftreten. Die Änderung erfolgte einerseits aus Marketingüberlegungen, andererseits lassen sich Personal und Flugzeuge so einfach innerhalb des ganzen Konzernverbundes einsetzen.

Im September 2016 bestätigte TUI Gespräche mit Air Berlin. Plan war, die Flugzeuge von TUIfly, zusammen mit den Maschinen von Niki Luftfahrt und 14 von TUIfly und Air Berlin geleaste Maschinen zusammen in einem neuen Unternehmen aufgehen zu lassen. Die Gespräche mit TUI wurden im Juni 2017 ergebnislos abgebrochen. An dem neuen Unternehmen hätte TUIfly 25 % der Anteile gehalten. Zusammen wäre eine neue Fluggesellschaft mit 61 Flugzeugen entstanden.


AIRBUS
       
A300 A310-200/300 A319 A320
     
A321      

BOEING
     
B727-100/200 B737-200 B737-300 B737-400
 
B737-500 B737-700 B737-800 B737-8MAX
     
B767-300      

sonstige
       
BAC 1-11-500 FOKKER 100    

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