Ende der 1920er-Jahre hatte die
Aviation Corporation (kurz AVCO), eine Holdinggesellschaft die
zur heutigen Textron-Gruppe gehört, Beteiligungen an mehreren
Fluggesellschaften erworben, darunter auch an Universal Air
Lines System. Am 25. Januar 1930 fusionierte Avco alle
übernommenen Fluggesellschaften mit der Universal Air Lines
System, die daraufhin den Namen American Airways erhielt.
American Airways kam durch den Zusammenschluss auch in Besitz
der Streckenrechte dieser Einzelgesellschaften. Hierzu gehörten
unter anderem Verbindungen von Boston und New York nach Chicago,
sowie von dort nach Dallas. Zudem erteilte Walter Folger Brown,
der damalige United States Postmaster General, der Gesellschaft
im Jahr 1930 Linienrechte zwischen Dallas und Los Angeles. Als
AVCO ihre Gesellschaftsanteile nach den US-Luftpost-Skandal im
Jahr 1934 veräußerte, übernahm E.L. Cord die in American
Airlines umbenannte Fluggesellschaft. Erster CEO war Cyrus
Rowlett Smith. Im Zweiten Weltkrieg absolvierte die
Fluggesellschaft viele Truppentransporte. Die Gesellschaft
gehört auch heute noch zu den Linien- und
Charterfluggesellschaften, die vom US-Militär für
Truppentransporte genutzt werden.
American Airlines war Erstkunde der
Kolbenmotor-Propellerflugzeuge der Typen DC-2, DC-3, DC-4, DC-6
und DC-7. Das erste Turboprop-Flugzeug war eine Lockheed L-188
Electra. Am 25. Januar 1959 wurde dann als erstes Strahlflugzeug
die Boeing 707 in Betrieb genommen. American Airlines entschied
sich 1968 nach einer eigenen Ausschreibung als Erstkunde für die
DC-10. Die erste Boeing 747 wurde am 2. März 1970 gekauft. Im
Jahr 1984 trat American Airlines als Großkunde für 67 Flugzeuge
und weitere 100 Optionen für die McDonnell Douglas DC-9-82 auf,
nachdem man 1983 dieses Muster eingeführt hatte. American
Airlines ist mit Abstand der größte Betreiber der MD-80-Serie.
In den frühen 1960er-Jahren entwickelte
American Airlines zusammen mit IBM das erste elektronische
Buchungssystem Sabre. AA führte 1981 das Vielfliegerprogramm mit
Bonusmeilen-System als Marketinginstrument ein: Das
AAdvantage-Programm hat auch heute noch die meisten Teilnehmer
weltweit. Auch beim Management von Auslastung, Kosten und
Verkaufspreisen revolutionierte AA mit einem ausgeklügelten
Ertragsmanagement die Luftfahrtbranche. Im Jahr 1999 war
American Airlines Gründungsmitglied der Luftfahrtallianz
oneworld. Canadian Airlines International war wichtigster
Code-Sharing-Partner der American.
Im April 2001 wurde die in Konkurs
gegangene Trans World Airlines (TWA) aufgekauft, wodurch mit dem
fusionierten Unternehmen die größte Fluggesellschaft der Welt
entstand. Bei den Terroranschlägen vom 11. September 2001 wurden
unter anderem zwei Maschinen der American Airlines entführt,
wovon die eine von den Selbstmordattentätern in das World Trade
Center in New York City gelenkt wurde und die andere in das
Pentagon in Arlington gesteuert wurde. Zusammen mit United
Airlines, US Airways, Delta Air Lines, Continental Airlines und
Boeing hat American Airlines eine Klageschrift gegen FBI und CIA
aufgrund der Anschläge vom 11. September 2001 eingereicht. Ziel
ist die Klärung der Frage, ob die Airline-Branche eine Mitschuld
an den Terroranschlägen von 9/11 trägt und/oder ob ihre
Reaktionen richtig und angemessen waren. Am 25. August 2009
landete der letzte Flug mit einem Airbus A300-600R auf dem John
F. Kennedy International Airport. Die A300 war 21 Jahre im
Dienst der American Airlines. Die Strecken der A300 wurden von
Maschinen des Typs Boeing 757 übernommen.
Am 29. November 2011 meldeten American
Airlines, deren Mutterkonzern AMR und mehrere
Tochtergesellschaften Insolvenz nach Chapter 11 an. Der
Flugbetrieb wurde aufrechterhalten. Ziel des Schritts war, sich
von hohen Schulden zu befreien, um weiterarbeiten zu können.
American Airlines erwirtschaftete seit langem hohe Verluste.
Allein in den ersten neun Monaten des Jahres 2011 war ein Minus
von 884 Millionen Dollar angefallen. Der Fluggesellschaft machen
nach eigenen Angaben die hohen Kerosinkosten und die scharfe
Konkurrenz zu schaffen. Am 17. Januar 2013 präsentierte American
Airlines nach 30 Jahren ein vollständiges neues Corporate
Design. Neben der Bemalung der Flugzeuge wird auch das Logo der
Gesellschaft durch eine völlig neue Version ersetzt. Die
Gesellschaft verzichtet zukünftig auch auf die reine
Klarlacklackierung ihrer Flugzeuge, die einer mattgrauen
Bemalung weicht.
Am 14. Februar 2013 gaben US Airways
und die AMR Corporation, Muttergesellschaft von AA bekannt, zur
weltgrößten Fluggesellschaft American Airlines zu fusionieren,
deren Hauptsitz Fort Worth sein wird. Die fusionierte
Gesellschaft führt nach Genehmigungen durch Behörden und
Anteilseigner den Namen American Airlines weiter, wird von US
Airways CEO Doug Parker geleitet werden und stellt nach
Passagierkilometern die größte Fluggesellschaft der Welt dar.
Beide Fluggesellschaften erhofften sich zu diesem Zeitpunkt
Einsparungen von 1,2 Milliarden US-Dollar. Außerdem bietet
American Airlines nunmehr Strecken an der US-Ostküste an, wo sie
bisher als unterrepräsentiert galt.
Das Justizministerium der Vereinigten
Staaten reichte im August 2013 Klage gegen die geplante Fusion
ein, da die US-Regierung mit Verschlechterungen für die
Passagiere rechnete. Nach Ansicht des Ministeriums wären
Preiserhöhungen und schlechterer Service die Folge. Zudem könne
auch der örtliche Wettbewerb im kommerziellen Luftverkehr
erlahmen. Zwischenzeitlich einigte man sich jedoch und
genehmigte den Zusammenschluss endgültig. Um hohe Preise
aufgrund der marktbeherrschenden Stellung durch die neue
Fluggesellschaft vorzubeugen, müssen American Airlines und US
Airways einige Flugsteige und Start- beziehungsweise Landeslots
an amerikanischen Großflughäfen an Billig-Airlines abtreten. Am
8. April 2015 erhielten American Airlines und US Airways ihre
gemeinsame Betriebslizenz, nachdem zahlreiche Abläufe im Betrieb
formal vereinheitlicht wurden. Alle Flüge werden nun mit dem
Rufzeichen American durchgeführt.
Als erste amerikanische
Fluggesellschaft führt American Airlines mit der Einflottung der
Boeing 787-9 eine wirklich neue Beförderungsklasse namens
Premium Economy ein. In Zukunft soll die neue Klasse auf
internationalen Flügen der Boeing 777, Boeing 787 und Airbus
A330 eingeführt werden. Am 13. September 2016 wurde die erste
Boeing 787-9 von der Airline übernommen. Mit Stand April 2020
werden weitere 480 Flugzeuge von Tochter- und
Partnergesellschaften für Regional- und Zubringerflüge im Namen
und Auftrag von American Airlines unter dem Namen American Eagle
betrieben.
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