Allgemeines

Air Tahiti ist eine französisch-polynesische Regionalfluggesellschaft in mit Sitz in Papeete und Basis auf dem Flughafen Tahiti. Sie gilt neben Air Tahiti Nui als die wichtigste Fluggesellschaft des Überseeterritoriums. Air Tahiti bedient vom Flughafen Tahiti aus 46 Ziele auf den Polynesischen Inseln und Rarotonga auf den Cookinseln. Von 45 Landebahnen auf Französisch-Polynesischen Inseln besitzen nur elf eine Landebahnbefeuerung, was Landungen nach dem Sonnenuntergang auf den meisten Inseln unmöglich macht.


GESCHICHTE

Im Jahr 1943 hatte das United States Marine Corps einen Militärflugplatz auf Bora Bora gebaut, der ab 1950 zur zivilen Nutzung freigegeben wurde. Ortsansässige Unternehmer gründeten im selben Jahr eine erste Fluggesellschaft namens Air Tahiti, die ihren Betrieb mit einem Amphibienflugzeug des Typs Grumman G-44 zwischen Bora Bora und Tahiti aufnahm. Weil sich die Maschine als zu klein erwies, stellte die französische Territorialverwaltung dem Unternehmen im Jahr 1951 ein Amphibienflugzeug des Typs Grumman G-73 zur Verfügung. Die Gesellschaft flog ab dem 25. Juni 1953 zusätzlich die Gambierinseln sowie ab Oktober 1953 auch Nuku Hiva (Marquesas) an.

Im Juli 1953 wurde mit der Régie Aérienne Interinsulaire (kurz RAI; ICAO-Code: RI) eine zweite Fluggesellschaft in der Region gegründet, die als Staatsunternehmen dem französischen Verkehrsministerium unterstellt war. Die Territorialverwaltung entzog Air Tahiti anschließend die Verkehrsrechte, woraufhin diese Gesellschaft aufgelöst wurde. Die staatliche RAI übernahm die zuvor an Air Tahiti verliehene Grumman G-73 und beauftragte gleichzeitig die private französische Fluggesellschaft Transports Aériens Intercontinentaux (TAI) mit der Fortsetzung des Flugbetriebs zwischen den Inseln. Die Auftragsflüge erfolgten im Markenauftritt der RAI. Das Staatsunternehmen stellte kurz darauf zwei Consolidated PBY „Catalina“ in Dienst, mit denen das Streckennetz im Jahr 1955 nach Tubuai und Raivavae (Austral-Inseln) erweitert wurde. Als Ersatz für die im Februar 1958 verunglückte „Catalina“ erwarb die Gesellschaft im Mai 1958 ein Flugboot des Typs Short Sandringham. Die Maschine kam ab dem 15. Oktober 1958 zunächst überwiegend zwischen Bora Bora und Tahiti zum Einsatz.

Nachdem TAI im Oktober 1958 eine Langstreckenverbindung zwischen Nouméa (Neukaledonien) und Bora Bora eingerichtet hatte, erwarb sie die Mehrheitsbeteiligung an der RAI, die infolge ihrer Privatisierung den leicht geänderten Namen Réseau Aérien Interinsulaire erhielt. Nach der Fertigstellung des Flughafens in Papeete war es RAI ab 1960 möglich, von ihrer Muttergesellschaft gemietete Douglas DC-4 zwischen Tahiti und Bora Bora einzusetzen. Die zu dieser Zeit bestehenden Routen von Papeete nach Huahine, Raiatea, Rangiroa and Tikehau wurden weiterhin mit der Short Sandringham beflogen. Am 1. Oktober 1963 fusionierten die Fluggesellschaften TAI und UAT miteinander, wodurch RAI zu einem Tochterunternehmen der neu entstandenen Union de Transports Aériens (UTA) wurde. Zu dieser Zeit umfasste das regionale Liniennetz weiterhin sechs Zielorte, wobei nun aber Moorea anstelle von Tikehau bedient wurde.

Zum Jahresbeginn 1970 firmierte UTA ihr Tochterunternehmen RAI in Air Polynésie um (ICAO-Code: VT). Die Gesellschaft betrieb damals zwei Douglas DC-4, eine De Havilland Canada DHC-6 „Twin Otter“ sowie die Short Sandringham, welche am 29. September 1970 ausgemustert wurde. Im Jahr 1971 beförderte das Unternehmen 140.000 Passagiere. Als Ersatz für die veralteten Douglas DC-4 erwarb Air Polynésie im Frühjahr 1972 zwei gebrauchte Fokker F-27-200. Diese Maschinen wurden wiederum im Oktober 1974 von drei gebrauchten Fairchild F-27A abgelöst. Das von Papeete ausgehende Streckennetz umfasste im selben Jahr zwölf Zielorte. Ende der 1970er Jahre betrieb Air Polynésie eine Britten-Norman BN-2 Islander, eine DHC-6-100, eine DHC-6-300, drei Fairchild F-27A sowie eine F-27J.

UTA veräußerte ihre an der Air Polynésie gehaltenen Beteiligungen im Jahr 1986. Die Firmenanteile wurden zu 75 Prozent von Privatinvestoren sowie zu 25 Prozent von der Territorialverwaltung des Überseegebietes übernommen. Die Gesellschaft erhielt daraufhin im Januar 1987 ihren heutigen Namen Air Tahiti. Nach dem Besitzerwechsel und der Namensänderung wurde die Flotte von Grund auf erneuert und die vorhandenen Maschinen ab 1989 durch moderne ATR-Flugzeuge ersetzt. Das Streckennetz wurde im Anschluss nochmals erweitert. Air Tahiti entschied sich neben der ATR 42 schon früh für die vergrößerten Flugzeuge des Typs ATR 72. Die älteren Maschinen des Typs ATR wurden mittlerweile durch modernere Versionen ersetzt. Im Jahr 2006 verzeichnete die Gesellschaft einen Sitzladefaktor von 67,3 % und beschäftigte mehr als 1.030 Mitarbeiter. Bis 2006 verfügte die Gesellschaft über eine Dornier Do 228.


FLOTTE (HIER)
 
ATR-42-500 ATR-72-500 ATR-72-600  

EHEMALIGE FLOTTE
   
GRUMMAN G-44 GRUMMAN G-73 PBY CATALINA SHORT SANDRINGHAM
     
DC-4 DHC-6-300 FOKKER-27 FAIRCHILD -27A
     
BN-2 ISLANDER DO-228    

Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - AirLINE / Daten und links ohne Gewähr (02.2023)