Allgemeines

Der Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“ (IATA-Code: BER, ICAO-Code: EDDB) ist ein internationaler Verkehrsflughafen in Schönefeld, direkt an der südlichen Berliner Stadtgrenze. 2024 flogen vom Flughafen aus 69 Airlines zu 133 Flugzielen in 50 Ländern. Gemessen am Fluggastaufkommen war er 2024 mit 25,5 Millionen Passagieren der drittgrößte deutsche Flughafen. Die Anlage wird durch die Flughafen Berlin Brandenburg GmbH betrieben. Eigentümer der GmbH sind die Länder Berlin und Brandenburg sowie die Bundesrepublik Deutschland. Der Bau des Flughafens, der 2006 begann, war eines der größten Bauprojekte Deutschlands. Die Aufnahme des Flugbetriebs war anfangs für 2007 geplant. 2020 wurde der Flughafen eröffnet. Die Gesamtkosten für das Projekt betrugen etwa 7,3 Milliarden Euro. WEBSEITE: HIER

     
           
            
 

geschichte

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DDR - BERLIN - SCHÖNEFELD

Am 15. Oktober 1934 begann der Bau der Henschel Flugzeug-Werke (HFW) in Schönefeld, die bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs über 14.000 Flugzeuge bauten. Hierfür wurden drei je 800 m lange Start- und Landebahnen aus Beton errichtet. Während der Schlacht um Berlin wurden die HFW am 22. April 1945 von sowjetischen Truppen besetzt. Nachdem die sowjetische Besatzungsmacht die Betriebsanlagen für den Flugzeugbau entweder demontiert und abtransportiert oder gesprengt hatte, wurden auf dem Gelände bis 1947 Eisenbahnen repariert sowie Landmaschinen gebaut und instand gesetzt. Im Jahr 1946 zogen die sowjetischen Luftstreitkräfte von Johannisthal nach Schönefeld um; Aeroflot nahm im selben Jahr den Flugbetrieb auf. Am 17. Juli 1947 ordnete die Sowjetische Militäradministration in Deutschland im SMAD-Befehl Nummer 93 den Aufbau eines zivilen Flughafens in Schönefeld an. Nach der Beendigung des ursprünglichen Baus 1959 wurde der Flughafen bis zur deutschen Wiedervereinigung 1990 mehrmals ausgebaut. Dadurch wurde er zum Zentralflughafen der DDR; eingeplant war eine Kapazität von langfristig 18 Millionen Passagieren pro Jahr. Er wurde zu einem Jugendobjekt erklärt, was die Bedeutung für die DDR unterstrich und beinhaltete, dass hier überwiegend junge Menschen Arbeit fanden. Die Lage außerhalb der Stadtgrenzen Berlins führte dazu, dass in Schönefeld (anders als in Tegel und Tempelhof) trotz der besonderen Stellung im Zusammenhang mit dem Viermächte-Status Berlins nicht nur alliierte Fluggesellschaften, sondern auch solche aus sämtlichen Staaten der Welt uneingeschränkt starten und landen konnten. „Sämtliche Staaten“ umfasste auch DDR-Fluglinien wie die Interflug oder vor ihrer Auflösung 1963 die Deutsche Lufthansa der DDR. Rein rechtlich hätten sogar westdeutsche Fluggesellschaften wie die Lufthansa Schönefeld anfliegen können, was aber angesichts des Kalten Krieges aus ideologischen Gründen nicht erfolgte. Lediglich das östliche Ende der Startbahn Nord ragte ein Stück nach Bohnsdorf hinein, sodass ein östlicher Anflug (bzw. Start in Richtung Osten) auf dieser Startbahn teilweise über Ost-Berliner Stadtgebiet erfolgen musste, was zwar für nicht-alliierte Fluggesellschaften strenggenommen nicht rechtens war, jedoch von den Besatzungsmächten offenbar geduldet wurde. Am 3. Oktober 1959 landete in Berlin-Schönefeld erstmals ein Düsenpassagierflugzeug, eine Caravelle der SAS. Der Flughafen wurde 1961 als Gruppe 1 der ICAO eingestuft. Im Jahr 1960 beschloss die DDR-Führung einen Generalplan zur Erweiterung zum Zentralflughafen Berlin-Schönefeld. Grundlage der Planung waren die erwarteten Passagierzahlen für die kommenden Jahrzehnte (3,5 Millionen für Schönefeld und rund 14 Millionen für ganz Berlin bis zum Jahr 1980) sowie die Notwendigkeit eines Flughafens, der die Erfordernisse modernen Strahlverkehrs und effizienter Passagierabfertigung erfüllt. Die Planungen sahen die Trennung des Kurz- und Langstreckenverkehrs vor. Nördlich des Bahnhofs sollte ein Abfertigungsgebäude mit zwei Pieren sowie zwei kurzen Pisten entstehen; südlich ein Abfertigungsgebäude mit ebenfalls zwei Pieren und einer oder zwei zusätzlichen Start- und Landebahnen. Die bestehende Bahn sollte auf über vier Kilometer verlängert werden. Darüber hinaus war eine großzügige Anbindung mit S-Bahn-, U-Bahn- und Fernbahnverkehr geplant. Von den 1960er Jahren bis zur politischen Wende in der DDR war der Zentralflughafen Berlin-Schönefeld auch für die Bevölkerung aus West-Berlin sehr interessant, weil sich von hier aus viele Ziele in Osteuropa, wie beispielsweise Budapest oder Prag, sowie später immer mehr Ziele in Westeuropa (außer in der Bundesrepublik) erreichen ließen, die von den Flughäfen Tempelhof bzw. Tegel aus entweder nicht bedient oder erheblich teurer angeflogen wurden. Da im Flugverkehr des Ostblocks die Abgeltung von Kerosin oft im Rahmen besonderer Handelsbedingungen innerhalb der Staaten untereinander erfolgte, spielten die Betriebskosten für die Interflug nur eine untergeordnete Rolle, sodass sie es sich leisten konnte, die Flugpreise teilweise bis zu 70 Prozent unter das Niveau streckengleicher Flüge von Tegel oder Tempelhof aus zu senken. Als Zubringer für West-Berliner Passagiere existierte ab 1963 auf Initiative des West-Berliner Ostblockreisen-Anbieters Otto Haffner eine Busverbindung der Ost-Berliner Verkehrsbetriebe, für die die DDR eigens den Grenzübergang Waltersdorfer Chaussee angelegt hatte. Die 1990 eingestellte Buslinie führte vom Flughafen zum Hotel Arosa in Charlottenburg (Kurfürstendamm Ecke Adenauerplatz), hielt am Messegelände am dortigen Zentralen Omnibusbahnhof sowie in Wilmersdorf an der Güntzel- Ecke Uhlandstraße vor Haffners Reisebüro Helios. Die Grenze von einer Million Passagiere wurde 1969 überschritten, was bis auf drei Millionen 1990 gesteigert werden konnte. Kurz vor dem Ende der DDR wurden durch die Interflug von Schönefeld aus 53 Ziele auf vier Kontinenten bedient.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (10.2025)