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| Allgemeines | |||
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Der Flughafen Friedrichshafen (auch Bodensee-Airport, IATA-Code: FDH, ICAO-Code: EDNY) ist ein regionaler Verkehrsflughafen in Friedrichshafen am Bodensee. Der Flughafen Friedrichshafen ist der südlichste Verkehrsflughafen Deutschlands, sein Einzugsbereich reicht aber auch nach Vorarlberg und (durch die Fähre nach Romanshorn) in die Ostschweiz. Betreiber ist die Flughafen Friedrichshafen GmbH, kurz FFG. Gesellschafter sind die Stadt Friedrichshafen sowie der Bodenseekreis mit jeweils 39,38 %, das Land Baden-Württemberg mit 5,74 %, die ZF Friedrichshafen AG mit 4,32 %, die Technische Werke Friedrichshafen GmbH mit 4,11 %, die Luftschiffbau Zeppelin GmbH mit 3,54 %, der Förderverein Flughafen Friedrichshafen e. V. (u. a. ehemalige Anteile der IHK Bodensee-Oberschwaben) mit 2,55 %, sowie die Rolls-Royce Solutions GmbH mit 0,98 %. Des Weiteren dient der Flughafen Friedrichshafen als Heimatbasis für die Deutsche Zeppelin-Reederei. Das Gelände der Neuen Messe Friedrichshafen liegt direkt nördlich des Flughafens. WEBSEITE: www.bodensee-airport.eu |
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| geschichte |
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Die Geschichte des Verkehrsflughafens geht bis ins Jahr 1913 zurück. Damals suchte das Deutsche Reich ein Gelände in der Nähe der Zeppelin-Werke, auf dem die Luftschiffbesatzungen ausgebildet werden konnten. Im Jahr 1915 wurde dort die erste Luftschiffhalle fertiggestellt, was als Geburtsstunde des Flughafens Friedrichshafen gilt. Im gleichen Jahr fand die Jungfernfahrt des ersten fertiggestellten Luftschiffes statt. Im Jahr 1928 wurde die Flughafen Friedrichshafen GmbH offiziell gegründet. Im Jahr 1929 begann die Deutsche Lufthansa in Friedrichshafen mit den ersten Linienflügen. Im Jahr 1934 errichtete die Dornier Metallbauten (DMB), die Vorgängergesellschaft der Dornier-Werke am Flughafen eine neue Werftanlage mit Versuchsabteilung und Flugbetrieb. Am 18. März 1944 wurden die Flughäfen Friedrichshafen, München, Oberpfaffenhofen, Lechfeld, Landsberg und Memmingen von insgesamt über 700 Bombern angegriffen. Es war der Tag des Krieges, an dem die größte Zahl von Bombern nach dem Angriff in Dübendorf in der Schweiz notlandeten.[4] Im Jahr 1945 besetzten die Französischen Streitkräfte den Flughafen, den die Alliierten als Airfield R.58 bezeichnet haben, und im November verlegten drei mit Spitfire XVI ausgerüstete Staffeln der Forces françaises libres, die bis dahin Teil der British Air Force of Occupation waren, von RAF Fassberg nach Friedrichshafen. Damit begann auch die Erweiterung der Landebahn
und der Bau vieler Flughafengebäude. Die Franzosen bezeichneten ihre
Basis fortan als Base aérienne Tactique 136 (BAT.136), hier lag in den
ersten neun Monaten des Jahres 1950 die 4ème Escadre Chasse der Armée de
l’air, zunächst mit amerikanischen P-47 Thunderbolt. Später flog diese
Einheit Jets, zunächst britische Vampire Mk.1 und später die Dassault
Ouragan aus dem eigenen Land. Im Jahr 1954 verlegten die französischen
Luftstreitkräfte ihre Basis auf den neu erbauten Militärflugplatz bei
Bremgarten. Von 1966 bis 1973 befanden sich Stellungen des
Flugabwehrraketenbataillon 33 (MIM-23 HAWK) der Bundeswehr auf dem
Gelände. Die Truppe war in der Luitpoldkaserne (Lindau) untergebracht.
Ab September 1973 nutzten die französischen Heeresflieger den Platz.
Hier lag zunächst die Fliegergruppe des 2. französischen Korps, Groupe
d’aviation légère du 2ème corps d’armée (GALCA 2) und ab September 1978
das daraus entstandene 2e régiment d’hélicoptères de combat (2° RHC).
Die hauptsächlich stationierten Hubschraubertypen waren SA319 Alouette
III, SA330 Puma und SA341/342 Gazelle. Nach dem Fall der Berliner Mauer
endete 1992 die Stationierung französischer Militärmaschinen. Im Jahr
1994 bekam der Flughafen eine neue Start- und Landebahn und wurde
technisch auf den neuesten Stand gebracht. Der bisher als
Verkehrslandeplatz zugelassene Flugplatz wurde damit auch neu eingestuft
zu einem Flughafen des allgemeinen Verkehrs. Im Jahr 1998 wurde der
Flughafen von der Bundesrepublik Deutschland an die Flughafen
Friedrichshafen GmbH verkauft. Seit 1997 hat der Flughafen einen eigenen
Haltepunkt an der benachbarten Bahnstrecke Ulm–Friedrichshafen. Während
der International Bodensee Airshow (IBAS) im Jahr 1998 auf dem Flugplatz
St. Gallen-Altenrhein auf der Schweizer Seite des Bodensees waren die
beiden Kunstflugstaffeln Red Arrows und Frecce Tricolori in
Friedrichshafen stationiert. Im Winter 1999 sowie im Sommer 2000 flog
Britannia Airways mit Zwischenstopp in Genf (Winter) bzw. München
(Sommer) alle 14 Tage von Friedrichshafen nach Puerto Plata in der
Dominikanischen Republik mit einer Boeing 767. Im Frühjahr 2010 zog sich die
Billigfluggesellschaft Ryanair, die bisher von Friedrichshafen nach
London Stansted und Alicante geflogen war, vom Bodensee zurück. Seither
konzentriert sie ihren Flugbetrieb in der Region auf den Flughafen
Memmingen. Da das Abfertigungsterminal ursprünglich nur für jährlich
500.000 Passagiere ausgelegt war, wurde der Flughafen mit einer
Investitionssumme von über 30 Millionen Euro auf eine Kapazität von 1,5
Millionen Passagieren ausgebaut. Am 1. September 2010 wurde nach
20-monatiger Bauzeit das 5500 m² große neue Terminal eröffnet. Der
Umsatz stieg 2010 um 14 Prozent auf 10,6 Millionen Euro, der operative
Gewinn um 15 Prozent auf 1,5 Millionen Euro. Durch die Abschreibungen
von jährlich rund 3 Millionen Euro plus Zinsen ergab sich aber im
Geschäftsjahr 2010 noch ein Verlust von 2,6 Millionen Euro. Seit dem 2.
Mai 2013 fliegt Turkish Airlines den Flughafen direkt von Istanbul aus
an und erlaubt damit der Gegend eine direkte internationale Verbindung.
Sie bietet ebenfalls Direktflüge nach Ankara und Antalya an. Seit dem
14. Dezember 2014 fliegt British Airways saisonal im Linienbetrieb
zweimal wöchentlich London (Gatwick) an. Der 2014 aufgenommene Luftfrachtbetrieb mit der
Firma Apron Airline Support Services aus Stuttgart wurde Ende September
2015 eingestellt, da es trotz großer Anstrengungen nicht gelungen war,
im angestrebten Volumen Luftfrachtverkehre über den Flughafen
Friedrichshafen zu lenken. Mit der Einstellung des Flugbetriebes von
Intersky am 5. November 2015 verlor der Flughafen die wichtigste
Regionalfluggesellschaft, die für 19 % des Passagieraufkommens (115.000
Passagiere, vor allem Geschäftsreisende) verantwortlich war. Dadurch
sank die Passagierzahl unter die kritische Marke von 500.000. Dies
ermöglicht keinen rentablen Betrieb des Flughafens mehr. Am 15. Februar 2016 eröffnete VLM Airlines eine
neue Basis in Friedrichshafen und flog zweimal werktäglich nach
Düsseldorf, Berlin-Tegel und Hamburg. Am 22. Juni wurden alle Flüge
eingestellt, da VLM Airlines Insolvenz beantragte. Der Flughafen
Friedrichshafen reduzierte im Laufe der Jahre seit seiner Vergrößerung
sukzessive sein Defizit, konnte aber auch im Geschäftsjahr 2017 noch
keinen Gewinn verzeichnen. Grund hierfür war, dass die Zahl der
abgefertigten Flüge und Passagiere nur langsam wächst und die
vorhandenen Kapazitäten nur unvollständig ausgelastet werden. Anfang
Juni 2018 stationierte Sun-Air of Scandinavia eine Dornier 328 am
Flughafen Friedrichshafen und begann mit elf wöchentlichen Flügen nach
Düsseldorf; Anfang 2020 waren es neun Flüge wöchentlich. Mit der
Stationierung weiterer Dornier-Maschinen wird seit Januar 2019 Hamburg
neunmal wöchentlich und Toulouse viermal wöchentlich angeflogen.[14] Die
Verbindung nach Hamburg wurde jedoch mangels Auslastung am 11. Februar
2020 wieder eingestellt. Am 5. Februar 2021 gab der Bodensee-Airport in
Friedrichshafen bekannt, dass wegen der jüngsten Einbrüche durch die
Corona-Krise eine Insolvenz in Eigenverwaltung erfolge. Ziel sei nun
eine Sanierung. |
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