Allgemeines

Der Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle (IATA-Code: CDG, ICAO-Code: LFPG, auch Roissy) ist vor Paris-Orly der größte internationale Verkehrsflughafen der französischen Hauptstadt Paris sowie mit 70,3 Millionen Passagieren im Jahr 2024 nach London Heathrow und Istanbul der drittgrößte Passagierflughafen Europas. Im weltweiten Vergleich der Flughäfen steht Paris Charles de Gaulle auf Rang 14. Der nach dem französischen General und Staatsmann Charles de Gaulle benannte Flughafen ist das internationale Drehkreuz der Air France und mit über 600 Unternehmen und etwa 75.500 Beschäftigten einer der wichtigsten Wirtschaftsstandorte der Île-de-France. WEBSEITE: www.parisaeroport.fr

 
   

geschichte

In den 1960er Jahren wurde absehbar, dass der Flughafen Orly bald die Grenzen seiner Kapazität erreicht haben würde und ein neuer Großflughafen für Paris notwendig wurde. Durch den behördenartigen Status des Flughafenbetreibers Groupe ADP (ehemals Aéroports de Paris), von seiner Gründung 1945 bis zur Privatisierung 2005 laut Gesetz für alle Landeplätze im Radius von 50 km um Paris zuständig, war es möglich, die Entwicklungen im Pariser Flughafensystem zentral zu steuern und den Flughafen innerhalb weniger Jahre auf dem Reißbrett zu entwerfen. Der französische Ministerrat wählte am 13. Januar 1964 das Gelände östlich von Roissy-en-France, das sich über sechs Gemeinden und drei Departements verteilte, für den neuen Flughafen aus, der am 8. März 1974 als Flughafen Charles-de-Gaulle in Betrieb ging. Anders als bei zeitgenössischen Großprojekten, wie den geplanten neuen Flughäfen in München oder Hamburg-Kaltenkirchen, galt es in dem dünn besiedelten Ackergelände in der Nähe der Dorfschaft Roissy-en-France weder Bürgerproteste noch Umweltauflagen oder Planungsbeschränkungen zu beachten. So begannen die Bauarbeiten für das erste Terminal schon 1968, ein Jahr später folgten die Nebengebäude der Energie-, Klima- und Telefonzentrale. Der erste Kontrollturm wuchs von 1970 bis 1972 auf insgesamt 80 Meter Höhe, 1971 war die erste Landebahn einsatzbereit. Zu den damaligen Innovationen des modernen Flughafens gehörten die parallelen Start- und Landebahnen, die gleichzeitig benutzt werden können, und ein speziell für den Flugverkehr konzipiertes Abfertigungsgebäude. Bei früheren Flughäfen wie Orly waren die Start- und Landebahnen für verschiedene Windrichtungen ausgelegt und blockierten sich oftmals gegenseitig. Die Terminals bestanden in der Regel hauptsächlich aus einer zentralen Halle. Der junge Architekt Paul Andreu wurde mit dem Entwurf des Flughafens betraut. In der Planungsphase veranstaltete er innovative, unkonventionelle Workshops und Gesprächsabende mit Innenarchitekten und Möbeldesignern, Psychologen und Musikern, einem Typographen und anderen Künstlern. In der ersten Baustufe waren zunächst zwei parallele Landebahnen und ein erster Terminal sowie Frachtbereiche und Nebengebäude zwischen den Bahnen vorgesehen. Der Masterplan sah maximal fünf Pisten und fünf identische Terminals für maximal 50 Millionen Passagiere vor, wurde jedoch schon 1970 zugunsten des Terminals 2 wesentlich geändert. Zunächst unter dem Arbeitstitel Paris Nord beschlossen, wurde er als Flughafen Roissy geplant, aber ein Jahr vor der Eröffnung nach dem verstorbenen General de Gaulle umbenannt. Die Einweihung des Großprojektes am 8. März 1974 wurde überschattet vom Absturz einer DC-10 der Turkish Airlines, die fünf Tage zuvor auf dem Weg von Paris-Orly nach London in der Nähe abgestürzt war (siehe auch Turkish-Airlines-Flug 981). Vom 3. bis zum 10. Dezember 2022 trug der Flughafen den Namen Paris-Anne de Gaulle, nach der Tochter von Yvonne und Charles de Gaulle.


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (10.2025)