|
|
||
|
|
|
|
| Allgemeines | |||
|
Der internationale Flughafen Basel-Mulhouse (Markenname seit 1987 EuroAirport Basel Mulhouse Freiburg, IATA-Code: BSL, MLH, ICAO-Code: LFSB) liegt 6 km nordwestlich von Basel (Schweiz) und 20 km südöstlich von Mülhausen (Frankreich) auf den Gemarkungen der französischen Gemeinden Blotzheim, Hésingue und Saint-Louis im Département Haut-Rhin. Weltweit einmalig wird der Flughafen von zwei Staaten gemeinsam betrieben. Da er auch für den südwestdeutschen Raum grosse Bedeutung hat, bekam er den Zusatz Freiburg; deutsche Vertreter sind im Verwaltungsrat und im trinationalen Beirat, allerdings ohne Stimmrecht, vertreten. Vor Eröffnung des EuroAirports waren die Schweizer Flüge vom Flugplatz Basel-Sternenfeld in Birsfelden abgewickelt worden, während Mülhausen durch den Flugplatz Mülhausen-Habsheim bedient worden war. WEBSEITE: www.euroairport.com |
|||
![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
| geschichte |
|
im 24. März 1945, also noch vor Kriegsende, wurden die Verhandlungen mit Frankreich wieder aufgenommen. Wenig später kam ein neuer Standort zwischen Saint-Louis und Blotzheim ins Spiel, der verglichen mit dem ursprünglichen Projekt weitaus kostengünstiger und flugtechnisch besser geeignet war. Die französischen Behördenvertreter sprachen sich am 9. August grundsätzlich für die Variante Blotzheim aus. Die Basler Regierung reichte am 12. Oktober beim Bundesrat offiziell ein detailliertes Projekt ein, das einige Tage später auch der Öffentlichkeit bekannt wurde. Die offiziellen Verhandlungen auf Regierungsebene begannen am 5. Februar 1946. Bereits am 8. März tätigten der Basler Regierungsrat Gustav Wenk und der Präfekt des Départements Haut-Rhin den Spatenstich. 350 zivile Arbeiter und zeitweise bis zu 100 deutsche Kriegsgefangene waren am Bau der Anlage beteiligt. Nach drei Probelandungen in den Tagen zuvor erfolgte am 8. Mai 1946 die offizielle Einweihung des provisorischen Flughafens Basel-Mülhausen. In nur zwei Monaten waren eine 1270 m lange und 40 m breite Piste sowie mehrere einfache Dienstgebäude entstanden. Die Kosten trug zum größten Teil der französische Staat. Aufgrund der rekordschnellen Bauzeit war verschiedentlich vom «Wunder von Blotzheim» die Rede. Obwohl die KLM Basel ab dem 1. Juni anflog und
die Swissair ab dem 7. Juli, stagnierten die Passagierzahlen die
nächsten fünf Jahre. Gründe dafür waren die sehr rudimentären
Einrichtungen und die Tatsache, dass der Zugang zum Flughafen von der
Schweiz nicht ohne Grenzübertritt möglich war. Auf Wunsch der Air France
wurde die Piste 1948 auf 1500 m verlängert, wobei der Kanton Basel-Stadt
die Kosten übernahm. Der französische Staat, damals der alleinige
Betreiber, war Ende 1947 nicht länger gewillt, die durch die geringe
Auslastung verursachten hohen Defizite zu tragen. Um die drohende
Flughafenschliessung zu verhindern, beteiligte sich der Kanton
Basel-Stadt ab Mai 1948 an den Betriebskosten. Der Staatsvertrag wurde
am 4. Juli 1949 unterzeichnet und im Dezember von der schweizerischen
Bundesversammlung sowie der französischen Nationalversammlung
ratifiziert. Fast fünf Jahre nach Aufnahme der Verhandlungen trat er am
25. November 1950 in Kraft. Der Vertrag legte fest, dass Frankreich das
erforderliche Gelände zur Verfügung stellte, während die Schweiz den
weiteren Ausbau des Flughafens finanzierte. Für die Kontrolle des
Flugbetriebs sollte Frankreich nach französischem Recht zuständig sein. Das Bauprogramm für den definitiven Flughafen
umfasste die Nord-Süd-Hauptpiste (2000 × 60 m), die Ost-West-Nebenpiste
(1600 × 60 m), eine Zollfreistrasse, Flugsicherungsanlagen und ein
Abfertigungsgebäude mit diversen Nebenbauten. Der Große Rat von
Basel-Stadt genehmigte am 1. September 1949 einen Kredit von 29,7
Millionen Franken, wovon der Bund 30 % übernahm. Die Zollfreistrasse
wurde am 2. Oktober 1952 eröffnet, die Nebenpiste im März 1953 und die
Hauptpiste im Dezember 1953. Letztere war auf 2370 m verlängert worden,
wofür der Kanton Basel-Stadt nach erfolgreicher Volksabstimmung 3,9
Millionen Franken bewilligte. 1956 zählte man erstmals mehr als 100'000
Passagiere jährlich. Da die Tiefbauten allein fast den gesamten
Baukredit aufgebraucht hatten und das geplante Abfertigungsgebäude
technisch bereits überholt war, mussten für die Hochbauten zunächst
Provisorien genügen. 1956 stimmte der Ortsteil Neuweg (La Chaussée) der
Abtrennung von Blotzheim und dem Anschluss an die Stadt Saint-Louis zu;
der Wechsel wurde am 7. März 1958 vollzogen. Seither liegt der Flughafen
nicht mehr auf Blotzheimer Gemeindegebiet, sondern auf den Gemarkungen
von Saint-Louis und Hésingue. Um den Anschluss an Genf-Cointrin und
Zürich-Kloten nicht zu verlieren, sprach der Große Rat von Basel-Stadt
einen Kredit von 75,055 Millionen Franken zu. Allerdings wurde diese
Vorlage im Juni 1960 in einer Volksabstimmung abgelehnt, woraufhin ein
reduziertes Projekt ausgearbeitet werden musste. Dieses umfasste
Investitionen in der Höhe von 54,48 Millionen Franken und wurde im
Oktober 1962 vom Volk deutlich angenommen. Die Bundesversammlung
genehmigte im Oktober 1963 eine Kostenbeteiligung von 25,051 Millionen.
Das Abfertigungsgebäude konnte am 27. Juni 1970 in Betrieb genommen
werden. Aufgrund der kurzen Hauptpiste war Basel-Mülhausen aber nur
bedingt konkurrenzfähig, da größere Düsenflugzeuge lediglich mit
deutlich reduziertem Startgewicht abheben konnten. Geplant waren die
Verlängerung der Hauptpiste auf 4000 m und parallel dazu eine weitere
Piste für die allgemeine Luftfahrt. Frankreich war sehr an diesem Ausbau
interessiert und vergrößerte die Flughafenfläche um zusätzliche 131
Hektaren auf 536 Hektaren. Doch das Projekt scheiterte in Basel-Stadt in
der Volksabstimmung vom 21. September 1971 mit 25'547 zu 21'329 Stimmen.
Dafür waren drei Faktoren entscheidend: Das fehlende Nachtflugverbot,
übertriebene Wachstumsprognosen und die Tatsache, dass die
Kantonsregierung eine Lärmstudie mit negativen Erkenntnissen sieben
Monate lang zurückgehalten hatte. Fünf Jahre später präsentierte die
baselstädtische Regierung eine modifizierte Ausbauvorlage. Außer der
Verlängerung der Hauptpiste auf 3900 m waren keine weiteren
nennenswerten Bauvorhaben geplant. Von den Baukosten sollten der Kanton
Basel-Stadt 23 Millionen Franken übernehmen, die Wirtschaft und die
Swissair zusammen 5 Millionen, der Bund die restlichen 12 Millionen.
Nach der Zustimmung des Großen Rates ergriffen die «Arbeitsgemeinschaft
zum Schutz von Natur und Umwelt» und die Partei der Arbeit das
Referendum. Im Gegensatz zu 1971 betrieben die Befürworter einen
beträchtlichen Aufwand und gingen auch auf die Fluglärmproblematik ein.
Die Volksabstimmung vom 7. November 1976 verlief positiv mit 27'704 Ja-
gegen 16'481 Nein-Stimmen. Im Juni 1977 stimmte die Bundesversammlung
dem 35-prozentigen Subventionsanteil zu und erhob Basel-Mülhausen
gleichzeitig zum Interkontinentalflughafen. Die einen Monat später
beginnenden Bauarbeiten umfassten auch einen Tunnel für die Straße
Blotzheim–Neuweg und die Bahnstrecke
Waldighoffen–Saint-Louis-la-Chaussée (bis 1992 für den Güterverkehr in
Betrieb). Die offizielle Eröffnung der verlängerten Hauptpiste erfolgte
am 28. April 1979. In den Jahren danach kam es zu mehreren
kleineren Ausbauten. Von 1979 bis 1981 wurde die Frachthalle vergrößert,
1988 eine provisorische Halle für Express- und Kurierfracht errichtet
(1996 durch das «West End» ersetzt). 1987 erhielt der Flughafen die
Markenbezeichnung EuroAirport Basel-Mulhouse-Freiburg. Die Neugestaltung
der Abflughallen im Jahr 1990 war mit dem Anbau eines Fingerdocks
verbunden, womit zusätzliche Flugzeugstandplätze geschaffen werden
konnten (2000/01 zum heutigen Y-Dock erweitert). Die Ost-West-Querpiste
wurde im Jahr 2001 um 220 Meter verlängert. Der französische Teil des
Terminals wurde 2002 vergrößert, der schweizerische Teil 2005.
Schliesslich baute man bis 2013 den alten Mittelteil des Terminals um
und passte sein Erscheinungsbild den modernen Neubauten an. 2014 zählte
der Flughafen erstmals mehr als 6 Millionen Passagiere. Neuester
Ausbauschritt ist der im Januar 2015 eröffnete neue Cargo-Terminal. |
|
Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (10.2025) |