Allgemeines

Altona-Altstadt ist ein Stadtteil von Hamburg im Bezirk Altona. Die Stadtteilgrenzen umfassen den Kernbereich der bis 1938 selbständigen holsteinischen Stadt Altona (Elbe). Der Stadtteil grenzt im Westen und Nordwesten mit Kaistraße, Museumstraße, Max-Brauer-Allee und Holstenstraße an Hamburg-Ottensen und Altona-Nord, im Norden mit der Stresemannstraße an den 2006 neu gebildeten Stadtteil Hamburg-Sternschanze, im Osten mit Bernstorffstraße, Kleine Freiheit, Holstenstraße, Pepermölenbek, Trommelstraße und Antonistraße an Hamburg-St. Pauli und im Süden an die Elbe. Bis zur Eingemeindung Altonas nach Hamburg 1938 war die Grenze weiter östlich vom Schulterblatt, längs dem Grünen Jäger, östlich der Bleicherstraße und der Großen Freiheit, sodann zwischen Finkenstraße und Herrenweide zur Bachstraße (heute Pepermölenbek) und mit dieser zur Elbe verlaufen. Sie wurde dann zugunsten St. Paulis bis zur Linie Holstenstraße–Kleine Freiheit–Bernstorffstraße nach Westen verschoben; im Süden wurde dafür eine kleine Fläche zwischen Hein-Köllisch-Platz und Pinnasberg Altona zugeordnet. Durch diese Grenzziehung liegt die nur für Altona (und gerade nicht für das hamburgische Gebiet) typische Große Freiheit seither in Hamburg-St. Pauli, während die alte St.-Pauli-Kirche sich jetzt in Altona befindet.

     


Geschichte (Auszüge)

Um 1535 wurde Altona als Fischersiedlung in der Grafschaft Holstein-Pinneberg gegründet. Der Legende zufolge soll die Keimzelle und Anlass für den Namen eine Rotbierkneipe des Fischers Joachim von Lohe gewesen sein, um die herum sich Handwerker und Fischer ansiedelten – jedoch nach Ansicht des Hamburger Rates all to nah („allzu nah“) an der Stadtgrenze. Als genaue Stelle wird der Geesthang zwischen dem späteren Nobistor und dem Altonaer Fischmarkt im Bereich der heutigen Straße Pepermölenbek vermutet. Mit der Grafschaft Holstein-Pinneberg gelangte Altona 1647 zum Herzogtum Holstein und wurde vom nunmehrigen Landesherrn König Friedrich III. von Dänemark am 23. August 1664 zur Stadt erhoben. Nach und nach wuchs es zur zweitgrößten Stadt unter dänischer Herrschaft. Zuvor musste die Stadt im Januar 1713 während des Großen Nordischen Krieges aber noch die Einäscherung durch schwedische Truppen erleiden. Im Osten beginnend wurde planmäßig Haus für Haus von den schwedischen Soldaten des Generals Stenbock in Brand gesetzt. Aus dieser totalen Zerstörung erklärt sich, dass außer der Straßenanlage der Palmaille so gut wie nichts mehr an das Altona vor dem Schwedenbrand erinnert. Allerdings wurde Altona danach sehr zügig wieder auf- und ausgebaut. In Altona entstand der erste Freihafen Nordeuropas. Seine Blütezeit hatte es unter dem Bürgermeister Carl Heinrich Behn, † 1853, in dessen Amtszeit es aber auch der Schleswig-Holsteinische Krieg (1848–1851) fällt. Nach dem Deutsch-Dänischen Krieg (1864) und dem Preußisch-Österreichischen Krieg wurde Schleswig-Holstein als Ganzes 1867 zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein. Im Juli 1943 zerstörten alliierte Bomber große Teile der Altstadt und verwandelten insbesondere das extrem dicht (in Teilbereichen mit bis zu 800 Ew./ha) besiedelte Grenzgebiet zu St. Pauli zwischen Nobistor und Allee, Holsten- und Große Elbstraße in ein großflächiges Ruinenfeld. Das Quartier, das die Obrigkeit in der Weimarer Zeit wegen seiner politisch wie sozial kaum kontrollierbaren Bevölkerungsmischung (Arbeiter, Unterstützungsempfänger und sozial Deklassierte) schon mal als „Abruzzenviertel“ bezeichnete, wurde nach Kriegsende ebenso wie Altonas „ansehnlicherer“ Kern um das alte Rathaus und den Münzmarkt auch nicht wieder aufgebaut. Lediglich die Hauptkirche St. Trinitatis wurde restauriert und konnte so − wie der gegenüberliegende jüdische Friedhof an der Königstraße − erhalten werden. Weiter westlich, in Richtung Rathaus und Bahnhof, blieb insbesondere die Straßenanlage der Palmaille mit ihren großbürgerlichen Bauten aus dem frühen 19. Jahrhundert weitgehend intakt; neben dem Eingang zum S-Bahnhof Königstraße (Ecke Behn-/Struenseestraße) sind Reste des Heilig-Geist-Kirchhofes in eine dortige Grünanlage integriert worden.Im zerstörten Teil der Altstadt entstand aufgrund der Neu-Altona-Planung Geschosswohnungsbau in aufgelockerter Bauweise, durchsetzt mit einzelnen Hochhäusern, nördlich des Fischmarktes, am Hexenberg, auch wieder in hoher Verdichtung. Dieses „Neu-Altona“ zieht sich mit einem Grünzug entlang der Holstenstraße nach Nordwesten. Dieser Park wurde in den 1980ern nach Walter Möller, einem der Blutsonntagsopfer, Walter-Möller-Park genannt. Lediglich zwischen Thedestraße und Max-Brauer-Allee, also im Gebiet der Behn'schen Stadterweiterung, war der Altbaubestand nach 1945 noch geschlossen vorhanden, und hier gelang es aktiven Bewohnern des Viertels ab Anfang der 1980er Jahre, dessen weitgehenden Erhalt gegen das damals noch favorisierte Konzept der Flächensanierung durchzusetzen. Die Große Bergstraße erstreckte sich vom Altonaer Bahnhof bis Kleine Freiheit/Reichenstraße (heute Holstenstraße/Nobistor). In den 1960er Jahren wurde sie durch die Schaffung der Achse Simon-von-Utrecht-Straße/Louise-Schroeder-Straße/Jessenstraße/Ehrenbergstraße und Umbenennung ihres östlichen Endes in Nobistor um die Hälfte verkürzt. Dem Bau der Neuen Großen Bergstraße südlich der Großen Bergstraße zwischen Altonaer Poststraße und Bahnhofsplatz als erste Fußgänger-Einkaufsstraße folgte um 1970 – nach Abriss der gesamten Südseite der Großen Bergstraße zwischen Virchow- und Altonaer Poststraße – der Neubau des Einkaufszentrums Frappant und des Forum Altona. Seit den 1990er-Jahren kam es hier zu einem teilweise langjährigen Leerstand von Geschäftslokalen in der Altona-Passage und im ehemaligen Frappant-Gebäude am Goetheplatz sowie zur Schließung von „Kundenmagneten“ (etwa Karstadt). Das Gebiet ist mit Stand 2009 Sanierungsgebiet; für den Frappant-Komplex, in dem sich seit 2003 Künstler angesiedelt haben, hat sich seit Anfang 2009 das Unternehmen Ikea interessiert, das hier sein erstes innerstädtisches Vollsortiment-Möbelhaus errichten wird.


Fischauktionshalle

Die Fischauktionshalle in Hamburg-Altona wurde 1895–1896 in Altona am neugebauten Fischereihafen an der Elbe errichtet, um Versteigerung, Handel und Versand von dort angelandeten Fischen zu ermöglichen. Daneben diente das Gebäude der Lagerung und Reparatur von Fischereigeräten und der Verteilung von Kühleis. Die Halle dient seit ihrer Restaurierung 1984 als Ort für Veranstaltungen. Der mit Ziegelwerk ausgefachte Stahlträgerbau steht seit 1984 unter Denkmalschutz und zeugt von der Bedeutung des Fischhandels der ehemals konkurrierenden Städte Hamburg und Altona.

  


Köhlbrandtreppe

Vom Elbufer an der Einmündung der Carsten-Rehder-Straße in die Große Elbstraße aus ist die 1887 eingeweihte Köhlbrandtreppe in Hamburg-Altona-Altstadt mit ihrem monumentalen Kopfbau zu sehen. Diese Anlage benutzten bis in die 1960er Jahre täglich tausende von Arbeitern auf ihrem Weg zwischen den eng bebauten Wohnquartieren in der Oberstadt und dem Fähranleger bzw. den Hafen- und Gewerbebetrieben am Elbufer. Bis in den Zweiten Weltkrieg war hier auch eine Endstation der Hamburger Straßenbahn. Auf der Wasserseite dieser Straßeneinmündung befindet sich mit dem Holzhafen auch das 1722 angelegte und somit älteste erhaltene Becken im gesamten Hamburger Hafengebiet. Die Köhlbrandtreppe steht als Ensemble zusammen mit dem benachbarten Etagenwohnhaus Köhlbrandtreppe 1 seit dem 5. April 2001 unter Denkmalschutz. In unmittelbarer Nachbarschaft sind auch zwei typische Altonaer Gaststätten erhalten, die früher hauptsächlich von Hafenarbeitern, Seeleuten und den Beschäftigten der Fischindustrie besucht wurden: "Die Haifischbar", Namensgeber einer gleichnamigen Fernsehshow aus den 1960er Jahren, und "Zum Schellfischposten", in dem seit 2007 die TV-Sendung Inas Nacht aufgezeichnet wird.

    


Altonaer Fischmarkt

Der Altonaer Fischmarkt ist ein öffentlicher Markt im Hamburger Stadtteil Altona. Seine Geschichte ist in die Konkurrenz der beiden rivalisierenden Städte Altona/Elbe und Hamburg eingebettet. Heute wird er als Touristenattraktion vermarktet, hat aber dennoch eine ökonomische Funktion. Vor den Toren Hamburgs siedelten sich seit dem 16. Jahrhundert Fischer und Handwerker an. Nachdem der dänische König Christian IV. 1640 Herzog von Holstein wurde, versuchten die Dänen, der Hansestadt Hamburg Konkurrenz zu machen. 1664 verlieh König Friedrich III. von Dänemark Altona das Stadtrecht. Seit dem Jahr 1703 durfte auch sonntags vor dem Kirchgang in Altona Handel getrieben werden. Ursprünglich diente der in Altona abgehaltene Markt zur Versorgung der Bürger mit frischem Fisch. Bereits seit dem frühen 18. Jahrhundert werden auf dem Altonaer Fischmarkt auch Obst, Gemüse und Pflanzen verkauft. Die Besonderheit, auch sonntags früh geöffnet zu sein, liegt allerdings daran, dass der mit den Fangbooten angelandete Fisch bereits morgens vor dem Kirchgang verkauft werden sollte, um ihn möglichst frisch in die herrschaftlichen Küchen zu bekommen. Vom Bahnhof Altona führte schon 1846 eine Gleisstrecke der Altonaer Hafenbahn zunächst mit einem Seilaufzug über den Geesthang und ab 1876 durch den Schellfischtunnel zum Fischmarkt. Zeitweise erfolgte hier der größte Umschlag an Seefischen und Fischkonserven der auf dem Fischmarktgebiet ansässigen Konservenindustrie für die deutschen Inlandsgebiete. Der Tunnel ist inzwischen geschlossen, kann aber mit begleitenden Führern besichtigt werden. 1896 wurde die Fischauktionshalle in Altona eröffnet, die im Stil einer dreischiffigen Basilika erbaut war. Große Fischdampfer machten den Elbfischern Konkurrenz, ohne die Hilfe des Auktionators hätten die Großhändler zu niedrige Preise durchdrücken können. Bereits in den 1930er Jahren war auch die Auktionshalle technisch 'überholt', der Handel verlagerte sich weiter nach Westen, wo Kühlhallen und Fischfabriken gebaut wurden. Heute wird Fisch in virtuellen Auktionen versteigert, der sonntägliche Fischmarkt versorgt Einheimische mit Schnäppchen und Touristen mit Einkaufserlebnissen.

       

    

Der sonntägliche Fischmarkt findet von 5:00 bis 9:30 Uhr (in der Zeit vom 15. November bis 15. März ab 7:00 Uhr) mit Verkaufsständen unter freiem Himmel auf der Großen Elbstrasse in Altona statt.


U-BOOT 434

INFOS und FOTOS: HIER

       


weitere Sehenswürdigkeiten

  • St. Trinitatis, die ehemalige barocke Hauptkirche Altonas, 1742/43 von Cay Dose geplant.
  • Neues Altonaer Rathaus, der Südflügel von 1844 ist der ehemalige Altonaer Bahnhof der Altona-Kieler Eisenbahn-Gesellschaft.

  • Die klassizistische, 1819 gebaute Kirche St. Pauli auf dem Pinnasberg, gehörte früher zum Hamburger Stadtteil St. Pauli und war für diesen der Namensgeber.

  • Platz der Republik, eine repräsentative Grünanlage zwischen dem Altonaer Rathaus und dem neuen Bahnhof.

  • Stuhlmannbrunnen vor dem neuen Altonaer Bahnhof, stellt zwei miteinander kämpfende Kentauren dar, die als Sinnbild der wirtschaftlich konkurrierenden Städte Altona/Elbe und Hamburg gedeutet werden.

  • Schellfischtunnel, inzwischen stillgelegter, vormals längster Eisenbahntunnel Norddeutschlands vom Altonaer Bahnhof unter dem Elbhang hinab zur Altonaer Hafenbahn bei Neumühlen.

  • Altonaer Balkon am Elbhang, ein Aussichtspunkt mit weitem Blick über den Hamburger Hafen.

  • Beginn des Elbuferweges am Wasser entlang in Richtung Övelgönne und Blankenese bis Wedel.

  • Neubauten am Elbufer, z.B. Dockland-Bürogebäude und Kreuzfahrtterminal Altona.

  • Jüdischer Friedhof Altona, bedeutendes jüdisches Gräberfeld an der Königstraße


Links

  

  

  

  

  

  

  

  


Fotos, texte, grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (02.2023)