Allgemeines

Marienthal grenzt im Nordwesten an Eilbek, im Norden an Wandsbek und im Osten an Jenfeld; im Süden grenzt es an Horn und im Südwesten an Hamm-Nord. Marienthal ist komplett umgeben durch Stadtteile, die überwiegend durch Geschossbauweise geprägt sind. Mit Wandsbek hat Marienthal einen ausgesprochen urbanen Nachbarstadtteil, der gute Einkaufsmöglichkeiten und eine gute Infrastruktur bietet. Obgleich Marienthal relativ zentral liegt und verkehrsmäßig gut angebunden ist, ist der Stadtteil ruhig, grün und es dominiert die Einzelhausbauweise.


Geschichte

Die Entstehung Marienthals ist eng mit der Geschichte Wandsbeks verwoben: Die erste urkundliche Erwähnung Wandsbeks erfolgte 1296. Das Dorf bestand aus wenigen Gehöften und dem gleichnamigen Gut. Ab 1460 gehörte Wandsbek territorial zum Königreich Dänemark, wenngleich Nationalität und Sprache der Einwohner deutsch blieben. Eine Reihe Hamburger Bürger hatte später den Gutshof als Pfandbesitz bzw. Lehnsgut inne, bis das Land 1524 schließlich adeliges, also privates Gut wurde, über das der Eigentümer frei verfügen konnte. 1645 erwarb der Hamburger Bürger Albert Balthasar Behrens den Ort. Durch die Käufe der Dörfer Hinschenfelde und Tonndorf erweiterte er das Dorf Wandsbek beträchtlich.

1762 gelangte das Land an den wohlhabenden Kaufmann und Finanzminister Dänemarks Heinrich Carl Graf von Schimmelmann (* 1724, † 1782), der inmitten des Dorfes ab 1762 das Wandsbeker Schloss errichten ließ. Bereits zu dieser Zeit wuchs Wandsbek sowohl im Hinblick auf Einwohnerzahl und Kultur als auch auf Wirtschaft und Industrialisierung erheblich. Schimmelmann verkaufte den nördlichen Teil des Grundes - entsprechend etwa Hinschenfelde und Tonndorf - 1807 an den Staat Dänemark. Den südliche Teil hingegen - entsprechend dem Gebiet Marienthals - behielt er in seinem privaten Eigentum.

1857 erwarb der Grundstücksspekulant Johann Anton Wilhelm von Carstenn dieses Gebiet für 230.000 Reichstaler von Schimmelmanns Nachfahren. Carstenn ließ 1861 das intakte Schloss abreißen und parzellierte das gesamte Gebiet, um die Grundstücke gewinnbringend zu verkaufen. Auf diese Weise wurde der Bereich erschlossen, es entstand eine Villenbebauung, ein Villenvorort Wandsbeks. Ebenfalls 1861 beantragte Carstenn, das gesamte Gebiet Marienthal zu benennen. Er erhielt die Genehmigung und der Ort den gewünschten, neuen amtlichen Namen. Er geht auf die Freiherrin Maria von Kielmannsegg (* 1643, † 1709) zurück, deren Ehemann Friedrich Christian von Kielmannsegg 1684 ganz in der Nähe, am Wandsbeker Mühlenteich, einen Witwensitz für seine Ehefrau errichten ließ. Maria von Kielmannsegg gab dem Sitz den Namen Haus Marienthal.

Wandsbek kaufte im Zuge der Erschließung einen langen, schmalen Waldstreifen, das Wandsbeker Gehölz, auf, um es vor der Einteilung als Grundstücke zu bewahren. Noch heute fungiert das Gehölz als Naherholungsgebiet mitten in der Stadt. Die Eisenbahnlinie Hamburg-Lübeck wurde 1865 eröffnet, die durch Marienthal verläuft bzw. die Grenze zu Wandsbek bildet. Zunächst diente die Eisenbahn eher dem Güter- als dem Personenverkehr. Anfangs sollte die Bahnlinie nördlich Wandsbeks entstehen, später wurde die südliche Variante gewählt. Die Eisenbahnlinie samt Bahnhof diente Marienthal bei der Bildung als Villenvorort.

Im Zuge des Deutsch-Dänischen Krieges gelangte Wandsbek 1864 zu Preußen. Es erhielt 1870 aufgrund seiner Zahl von über 10.000 Einwohnern Stadtrechte. 1873 wurde Wandsbek Verwaltungssitz des Kreises Stormarn. Mit Hilfe des Kreises vereitelte Wandsbek die Abspaltung Marienthals. Vielmehr erfolgte 1878 die Eingemeindung Marienthals nach Wandsbek, Marienthal wurde de facto Wandsbeker Stadtteil, durfte sich aber Bezirk Marienthal nennen. Auch Hinschenfelde wurde ab 1900 Wandsbeker Stadtteil. Durch die Zahl von 27.000 Einwohnern konnte Wandsbek kreisfreie Stadt werden. Im Gegenzug sorgte die Stadt Wandsbek dafür, dass Marienthal Villenvorort blieb, eine dichte Bebauung blieb Marienthal daher weitgehend erspart. Im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes gelangte Wandsbek - und mit ihm Marienthal - 1938 an Hamburg. 1949/1951 verschwand das historische Hinschenfelde verwaltungsmäßig vollständig. Es bildeten sich die Hamburger Stadtteile Wandsbek, Tonndorf und Marienthal.


Husarendenkmal

Das Regiment war Teil der 18. Division, die ein Großverband der preußischen Armee des Deutschen Kaiserreiches war. Die Division wiederum war Teil des IX. Armee-Korps, das der III. Armee-Inspektion unterstellt war. Die Einheit wurde 1866 als Königlich Preußisches Husaren-Regiment (Hannoversches) Nr. 15 in Düsseldorf gegründet und dort aufgestellt. Im Zusammenhang mit der Gründung des Deutschen Reichs am 18. Januar 1871 in Versailles und dem Inkrafttreten der Verfassung vom 16. April 1871 ist die Abteilung im Juni 1871 nach Wandsbek verlegt worden. Diese Verlegung des Standortes der Einheit sorgte für die volkstümliche Bezeichnung Wandsbeker Husaren. Zu Ehren der niederländischen Königin Wilhelmina benannte Wilhelm II. das Regiment 1898 in Königlich Preußisches Husaren-Regiment Königin Wilhelmina der Niederlande (Hannoversches) Nr. 15 um. Die Uniform der Reiter bestand aus einer dunkelblauen, mit weißen Schnüren besetzten Jacke, dunkelblau melierten Reithosen, grauen Hosen mit rotem Vorstoß und einer schwarzen Seehundfellmütze. Das Husarenregiment war an vielen Kriegsschauplätzen eingesetzt: 1870: Schlacht bei Spichern / 1870: Schlacht bei Gravelotte / 1914: Marne-Schlacht / 1915: Schlacht an den Masurischen Seen. Im Jahr 1919 wurde das Regiment nach 53 Jahren seines Bestehens aufgelöst. Noch heute erinnern in der Nähe der ehemaligen Kaserne Am Husarendenkmal in Hamburg-Marienthal ein Gedenkstein von 1923 und ein bronzener Meldereiter von 1938 an den aufgelösten Truppenteil.

             


Ehrenmal

Im Jahre 1923 wurde in der Straße "Am Husarendenkmal" in der Nähe der alten Husarenkaserne des Regimentes Nr. 15 das Gefallenenehrenmal des Husarenregimentes errichtet.

       

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