Allgemeines

Neuenfelde ist ein Stadtteil im Bezirk Harburg. Er liegt am Mühlenberger Loch, zwischen Cranz und Finkenwerder. Mit Cranz und Francop stellt Neuenfelde den Hamburger Teil und Osten der Elbmarsch-Kulturlandschaft Altes Land dar. Nordöstlich von Neuenfelde liegt das Airbus-Werk Finkenwerder.


Geschichte

Neuenfelde entstand aus zwei Dörfern. Das eine Dorf auf dem etwas höher gelegenen Elbufersaum hieß Hasselwerder (ursprünglich "Haslewarther"), erstmals erwähnt in einer Urkunde von 1059. Hasselwerder wurde wie die anderen höher gelegenen Gebiete früh von Sachsen besiedelt. Seit etwa 1140 wurden holländische Siedler ins Land geholt, um Deiche zu bauen und das tiefer liegende Binnenland zu kultivieren. Von ihnen wurde u.a. auch Nincop gegründet. Wann das war, ist auch hier nicht bekannt. Urkundlich wird der Ort erstmals 1257 erwähnt. Diese von den Holländern gegründeten Dörfer wurden Marschhufendörfer genannt. Nach dem „Hollerrecht“ durften sie ihre kirchlichen und rechtlichen Angelegenheiten selbstständig regeln und hatten auch Anspruch auf Siedlungsland. Lange Zeit lebten diese beiden Bevölkerungsgruppen eher neben- als miteinander. Durch Sturmfluten, Deichsicherung und Hochzeiten wuchsen die Orte seit Beginn des 15. Jahrhunderts aber immer mehr zu einem Gemeinwesen zusammen. Wachsende Schwierigkeiten in der Entwicklung der einzelnen Orte - u.a. bei Wegerecht, Be- und Entwässerung, Schulwesen - ließen gemeinsame Einrichtungen entstehen, wie das „Kirchspiel Neuenfelde“ (Ende des 15. Jahrhunderts), die „Schule Neuenfelde“, die „Post Neuenfelde“ oder auch das „Standesamt Neuenfelde“. Dieses führte dann im Jahre 1929 mit Zustimmung der Stader Regierung zum Zusammenschluss der beiden Gemeinden zur neuen Gemeinde Neuenfelde. Lange konnte Neuenfelde aber keine eigenständige Gemeinde bleiben. Zuerst ging Neuenfelde 1935 vom Kreis Jork in den Kreis Harburg über, um 1937 durch das „Groß-Hamburg-Gesetz“ seine Eigenständigkeit zu verlieren und als neuer Stadtteil in Hamburg aufzugehen.


Sietas-Werft

Der Betrieb liegt hinter der Hauptdeichlinie der Elbe an der Estemündung im Mühlenberger Loch. Das Unternehmen wurde bereits 1635 von Carsten Sietasch gegründet und ist die älteste noch bestehende Werft in Hamburg. Zudem zählt sie zu den ältesten Betrieben der Hansestadt. Seit der Gründung war das Unternehmen ununterbrochen im Familienbesitz und wurde bis Anfang 2009 in der neunten Generation geführt. Nachdem die Werft durch steigende Stahlpreise, den rasanten Ratenverfall bei Containerschiffen und falsche Kostenkalkulation in finanzielle Schwierigkeiten gerät, wird vom größten Gläubiger der Werft, der HSH Nordbank, Anfang März 2009 ein neues Management eingesetzt. Damit wird die Werft erstmals seit 1635 von Familienfremden geführt. Die Werft beschäftigt heute etwa 900 Mitarbeiter, die auf einer Werksfläche von ca. 16 Hektar verschiedene Schiffstypen fertigen. In erster Linie wurden in den vergangenen Jahren kleine bis mittelgroße Containerschiffe gebaut. Nachdem jedoch im Zuge der weltweiten Rezession 2009 besonders die Containerschifffahrt stark zurück ging und J.J. Sietas mit zahlreichen Abbestellungen und schwindenem Auftragsbestand zu kämpfen hatte, will man sich nun vom Containerschiffbau abwenden und sich künftig auf Nischen im Spezialschiffbau konzentrieren. Hierzu zählen Schwergutschiffe, Fähren, Offshore Schiffe usw., aber auch Einzelsegmente für große Kreuzfahrtschiffe für die Meyer-Werft in Papenburg werden in Hamburg vorgefertigt. Das vorerst letzte Containerschiff wurde im November 2009 fertiggestellt. Ende 2011 musste die Werft Insolvenz anmelden und im Frühjahr 2012 ca. 30% ihrer Mitarbeiter entlassen.

       


St. Pankratius-Pfarrkirche

Die St. Pankratius-Pfarrkirche in Neuenfelde - von 23. Mai bis 3. Dezember 1682 auf einer Talsanddüne erbaut und in fünfzig Jahren einheitlich barock eingerichtet - ist u.a. als Arp Schnitger-Stätte berühmt (Schnitgers größte erhaltene zweimanualige Orgel von 1688, Kirchenstuhl und Gruft). Nach einer Restaurierung der figürlichen Bemalung ihres Tonnengewölbes ist sie seit Oktober 2005 wieder täglich geöffnet.

       
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Fotos, texte, grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (03.2023)