Allgemeines

Der Hamburger Hafen hat eine Fläche von 7236 Hektar, von der ein Fünftel als Freihafen ausgewiesen ist. Er ist der größte Seehafen in Deutschland und, nach den Häfen von Rotterdam und Antwerpen, der drittgrößte in Europa. Zudem ist er, nach Umschlagszahlen gerechnet, mit seinen vier Containerterminals nach Rotterdam der zweitgrößte Containerhafen Europas und der elftgrößte der Erde (Stand 2008). Als Universalhafen werden hier nahezu jegliche Form von Waren umgeschlagen. Diverse Schifffahrtslinien verbinden ihn mit mehr als 900 Häfen weltweit in über 170 Ländern. 2008 wurden 140,4 Mio. Tonnen Waren umgeschlagen, davon 95,1 Mio. Tonnen in Containern, das entsprach einer Maßeinheit von 9,7 Mio. Standardcontainern. Der restliche Umschlag entfiel auf das übrige Stückgut und Massengut.

Neben dem Warenumschlag erfolgt im Hamburger Hafen die gewerbliche Verarbeitung, Lagerung und Veredelung von zumeist importierten Gütern. Er ist Standort für die Mineralölindustrie und von den etwa 1,2 Mio. Tonnen importierten Rohkaffee wird der grösste Teil hier gelagert und veredelt. Der Schiffbau auf den Hamburger Werften ist zwar präsent, jedoch seit den 1960er Jahren stark rückläufig. Ein neuer wirtschaftlicher Faktor ist seit 2006 der zunehmende Anlauf von Kreuzfahrtschiffen. Auch für die wachsende Bedeutung des Tourismus in der Stadt ist der Hafen, zumindest mit seinem Nordufer der Elbe, ein maßgeblicher Anziehungspunkt.

Die Ursprünge des Hamburger Hafens liegen im 9. Jahrhundert. Als offizielles Gründungsdatum gilt der 7. Mai 1189, der jedes Jahr mit einem mehrtägigen Fest, dem Hafengeburtstag, gefeiert wird. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurde er mit zahlreichen Hafenbecken und Kaianlagen bis zu seiner heutigen Größe erweitert, seit den 1970er Jahren erfährt er durch den steigenden Einsatz der Container in der Handelsschifffahrt eine massive Umstrukturierung, sowohl in der Arbeitswelt wie in der Flächennutzung. Der Hafen wird von der Hamburg Port Authority verwaltet, die im Jahr 2005 aus dem Amt für Strom- und Hafenbau hervorgegangen ist. Sie ist zugleich, im Namen der Stadt, Eigentümerin des überwiegenden Teils der Hafengrundstücke.

   
         
         
 


Geschichte

Der Hamburger Hafen hat sich im Laufe seines Bestehens räumlich von einem Anlandeplatz an einem Bille-Mündungsarm in der Altstadt, über einen Alsterhafen zu dem bekannten Hafen an der Elbe verlagert und dort weit Richtung Westen vorgeschoben. Seit den 1970er Jahren bestimmen Containerschiffe und stark automatisierter Umschlag das Bild. 1968 begann mit der Aufstellung der ersten Containerbrücke am Burchardkai der Ausbau Waltershofs zum Containerterminal Burchardkai (CTB) durch die Hamburger Hafen- und Lagerhaus-AG (HHLA). Mit dem Bau der Köhlbrandbrücke, der Kattwyk-Hubbrücke für die Hafenbahn und des neuen Elbtunnels, alle 1974, wurden die logistischen Voraussetzungen für den wachsenden Transportbedarf geschaffen. Es folgten 1977 das Containerterminal Tollerort, das 1996 ebenfalls von der HHLA übernommen wurde und 1999 der Eurogate Container Terminal Hamburg (CTH) am Predöhlkai in Waltershof.

Das von Hamburg 1961 erlassene Hafenerweiterungsgesetz griff Planungen der hamburgisch-preußischen Hafengemeinschaft von 1929 auf und sah für die Erweiterung des Hafens die ehemaligen Dörfer Altenwerder, Francop und Moorburg vor. 1973 beschloss der Hamburger Senat die Räumung von Altenwerder. Auch der 1989 vorgestellte Hafenentwicklungsplan hielt an der Hafenerweiterung im Süderelberaum fest. Bis 1998 wurde Altenwerder, trotz massiver Proteste aus der Bevölkerung, endgültig und vollständig geräumt und abgerissen, lediglich die Kirche und der Friedhof blieben bestehen. Im Jahr 2002 hat an dieser Stelle das Containerterminal Altenwerder (CTA) seinen Betrieb aufgenommen, es galt als das modernste Terminal der Erde.

Die Hafenwirtschaft hat sich entsprechend weiter elbabwärts verlagert, die Hafenbecken auf dem Großen und dem Kleinen Grasbrook entsprachen ab den 1980er Jahren weder in Größe, Tiefgang noch Platzkapazität den Anforderungen eines Seehafens. Auch ist der Platzbedarf in den Containerhäfen anders als beim herkömmlichen Umschlag, es werden große Stell- und Verladeflächen benötigt. Inzwischen wurden zahlreiche Hafenbecken wieder zugeschüttet, so z.B. der Indiahafen, der Vulkanhafen oder der Griesenwerder Hafen, um diese Stellflächen zu schaffen. Die innenstadtnahen Hafengebiete wurden zu Industriebrachen, für die die Stadt neue Nutzungsmöglichkeiten sucht. So wird z.B. auf dem gesamten Gebiet zwischen Kehrwieder und Elbbrücken, dem Herz des Hafens im 19. Jahrhundert, seit 2004 der neue Stadtteil HafenCity für Wohn-, Arbeits- und Freizeitzwecke aufgebaut. Es gilt als eines der ehrgeizigsten städtebaulichen Projekte der Gegenwart.


Köhlbrandbrücke

 


Kattwyk-Hubbrücke

Die Kattwyk-Brücke über der Süderelbe ist eine 290 Meter lange Hubbrücke mit zwei 70 m hohen Endportalen für den Eisenbahn- und Straßenverkehr. Sie verbindet Moorburg mit der Elbinsel Wilhelmsburg und wurde am 21. März 1973 eingeweiht. Mit einer Hubhöhe von 46 m handelt es sich um die größte Hubbrücke der Welt.

   

   

   

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Rethe-Hubbrücke

Die Rethe-Hubbrücke ist eine Hubbrücke für den Straßen- und Eisenbahnverkehr im Hamburger Hafen. Sie wurde am 20. Juni 1934, nach 15 Monaten Bauzeit, eröffnet. Der Bau war eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme im Dritten Reich. Die Brücke war mit ihren 50 Meter hohen Hubtürmen damals weltweit eine der größten ihrer Art. Mit einer Hubhöhe von 35,25 m wird eine Durchfahrtshöhe von 42 m erreicht. Die Spannweite der Brücke beträgt 73 m, die Durchfahrtsbreite nur 55 m. Der Grund dafür liegt darin, dass die Brücke die Rethe in einem Winkel von 63° überspannt wird, da man sich an die vorhandene Führung der Gleise hielt. Während des Zweiten Weltkrieges wurde sie stark beschädigt. Bis in die 1950er Jahre musste der noch vorhandene moderne Stahl als Reparationsleistung an die Siegermächte abgegeben werden. Daher wurde für die Reparatur der Brücke Altstahl, der nicht schweißbar war, verwendet. 1985 führte man eine Grundinstandsetzung mit einer angestrebten Restlebensdauer von 15 bis 20 Jahren durch. Im Februar 2010 begannen die Bauarbeiten für eine Klappbrücke, die die Rethe-Hubbrücke ersetzen soll. Die Hubbrücke soll im Jahr 2013 abgerissen werden, damit die moderne Klappbrücke ihren Dienst aufnehmen kann. Sie wird eine der weltweit größten Klappbrücken, mit voneinander unabhängigen Querungen für Schiene und Straße.

    

    

    

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Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia / Daten und Links ohne Gewähr (01.2023)