Die
Lufthansa Cargo AG wurde am 30. November 1994 als eigenständiges
Logistik-Unternehmen innerhalb des Lufthansa-Konzerns gegründet. Zum
Einen wurde auf diese Weise der Geschäftszweig Lufthansa Cargo
aus der heutigen Passagierfluggesellschaft Lufthansa
ausgegliedert. Zum Anderen ging die bereits zuvor von der Deutschen
Lufthansa AG gegründete Tochtergesellschaft German Cargo Services
GmbH in der Lufthansa Cargo AG auf.
Rund
die Hälfte des Umsatzes der Lufthansa Cargo AG wird im
asiatisch-pazifischen Raum getätigt. Im Oktober 2004 wurde in einem
Joint Venture zwischen Shenzhen Airlines (51%), Lufthansa Cargo AG
(25%) und der DEG-Deutsche Investitions- und Entwicklungsgesellschaft
mbH (24%) die chinesische Frachtflugliniengesellschaft Jade Cargo
International gegründet. Der Flugbetrieb wurde im August 2006
aufgenommen. Des Weiteren ist die Lufthansa Cargo AG an dem 2004
errichteten „International Cargo Center Shenzhen (ICCS)“ beteiligt.
Zusammen mit DHL wurde die 2009 in Betrieb gegangene AeroLogic am
Flughafen Leipzig/Halle gegründet.
Am
27. Juli 2010 um 11.38 Uhr Ortszeit verunglückte eine MD-11F mit der
Kennung D-ALCQ auf ihrem Flug LH8460 von Frankfurt nach Hongkong bei
einer Zwischenlandung auf dem King Khalid International Airport von Riad
(Saudi-Arabien) und zerbrach in zwei Teile (Bilder
HIER).
Die beiden Piloten überlebten.
Bei der Maschine handelt es sich um eine ehemalige Passagierversion der
MD-11, die 1993 gebaut und an Alitalia ausgeliefert wurde; im Jahr 2004
erfolgte der Umbau zum Frachter und die Übernahme durch Lufthansa
Cargo. Im
März 2011 werden bei Boeing insgesamt 5 Frachtmaschinen vomTyp 777-300F
bestellt, die ab 2013 geliefert wurde. Die 777F ist 20 Prozent sparsamer
als die MD-11 und deutlich leiser. Im April 2011 gab Lufthansa Cargo
bekannt, dass ein neuer Frachtpakt nach dem Vorbild der Star
Alliance gegründet werden soll. Die Frachtkapazitäten von Austrian
Airlines sind seit 2010 dabei in das Angebot der Lufthansa Cargo
integriert. Im
Mai 2011 eröffnete Lufthansa Cargo einen Hub für
temperaturempfindliche Fracht am Flughafen Hyderabad in Indien. Er soll
zum wichtigsten Drehkreuz für temperaturempfindliche Pharmatransporte
in Südasien ausgebaut werden. Die Medikamente sollten über Frankfurt
in die USA befördert werden.
Am 13. Februar 2013 unterschrieb Karl Ulrich
Garnadt als Vorstandsvorsitzender von LH Cargo einen
Kooperationsvertrag mit „Aktion Deutschland Hilft“, einem Bündnis
mehrere Hilfsorganisationen. Im Fall einer humanitären oder
Naturkatastrophe stellt Lufthansa Cargo schnell und günstig ein
Flugzeug zur Verfügung, um Hilfsgüter und Einsatzmaterial in die
betroffenen Regionen zu fliegen. Dadurch soll für die
Hilfsorganisationen ein Kosten- und vor allem Zeitvorteil erreicht
werden. Zur Bekräftigung der Zusammenarbeit hat die Fluggesellschaft
ein Flugzeug mit zusätzlichen Aufklebern ausgestattet (Reg. D-ALCC).
Seit September 2014 arbeitet Lufthansa Cargo im Rahmen eines
Fracht-Joint-Ventures mit der japanischen Fluggesellschaft ANA
zusammen. Ein ähnliches Abkommen wurde im Dezember 2015 mit United
Cargo abgeschlossen. Mit Cathay Pacific kam im Mai 2016 eine weitere
Kooperation zustande. Mit Beginn des
Winterflugplans 2016/2017 wurde der Zwischenstopp in Sibirien von
Krasnojarsk nach Novosibirsk verlegt. Ein Grund für die Verlegung
ist, dass nun die meisten Flüge über die Sibirienroute mit Boeing
777F bedient werden, die keinen Zwischenstopp benötigen. Für die
verbleibenden Flüge mit der McDonnell Douglas MD-11 war der
Unterhalt einer eigenen Station in Krasnojarsk zu teuer geworden,
zumal in Novosibirsk alle benötigten Geräte zur Verfügung stehen und
nicht selbst vorgehalten werden müssen. Ab 2022 sollen zwei
frachtversionen des A321 zur Flotte stossen, die mit personal von
Lufthansa CITYLINE betrieben werden. Am 18.Oktober 2021 wurde die
letzte MD-11F ausser Dienst genommen. Im Mai
2022 wurde verkündet, dass lufthansa cargo drei weitere B777F und auch
7 neue b777-8f erhalten wird. zudem wurden leasingverträge für weitere
maschinen verlängert. |