Allgemeines

Die Lufthansa CityLine GmbH mit Sitz in Köln ist eine deutsche Regionalfluggesellschaft, 100%ige Tochtergesellschaft des Konzerns Deutsche Lufthansa AG und Gründungsmitglied der Allianz Lufthansa Regional. Die Flugzeuge der Lufthansa CityLine tragen die Lufthansa-Markenzeichen (Kranich-Logo, Rumpfbemalung). Allerdings weist auf einigen CityLine-Flugzeugen der Lufthansa-Schriftzug die Ergänzung "Regional" auf, um auf die Mitgliedschaft in der Allianz Lufthansa Regional hinzuweisen. Die Regionalfluggesellschaft beschäftigt ca. 2400 Mitarbeiter und fliegt 62 Flughäfen in 26 Ländern an. Die Flüge werden unter LH-Flugnummern durchgeführt. Von November 2015 bis März 2020 führte Lufthansa CityLine zudem Langstreckenflüge für Lufthansa durch. Hierzu wurden Airbus-Flugzeuge vom Typ Airbus A340-300 übernommen, die auf 300 Sitze umgerüstet, und in eine Star-Alliance-Bemalung ohne Lufthansa-Schriftzug umlackiert wurden. Aufgrund der Covid-19-Pandemie wurde die Langstreckenoperation vorzeitig eingestellt.

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Geschichte (Auszüge)

1958

1958 wird von Jan Jakobs Janssen und Martin Decker der Seebäder-Flugdienst Ostfriesische Lufttaxi – Dekker und Janssen OHG gegründet.

1970

1970 wird der Seebäder-Flugdienst in Ostfriesische Lufttaxi GmbH umbenannt. Gesellschafter sind die Aktiengesellschaft für Industrie- und Verkehrswesen (AGIV) in Frankfurt a. M. sowie die Reederei Fisser & van Doornum. Die AGIV übernimmt 1973 sämtliche Anteile der Reederei Fisser & van Doornum und wird damit Alleingesellschafter der OLT. Erstmals betreibt die OLT ein eigenes Flugzeug, eine 20-sitzige Twin Otter.

1974

1974 wird der Seebäder- vom Regionalflugverkehr getrennt, und so die Deutsche Luftverkehrsgesellschaft mbH (DLT) für den Regionalflug gegründet.

1977

1977 wird erstmals eine 30-sitzige Shorts 330 eingesetzt. 1978 werden die ersten Auslandsverbindungen der DLT eröffnet: Bremen-Kopenhagen und Hannover-Amsterdam. Beide Strecken werden im Auftrag der Lufthansa betrieben. Im selben Jahr vereinbart die Deutsche Lufthansa AG mit der AGIV, 26 Prozent des Gesellschaftskapitals der DLT zu erwerben, welches noch 6 Millionen Deutsche Mark beträgt. 1979 wird das innerdeutsche Streckennetz der DLT in Zusammenarbeit mit der Deutschen Lufthansa AG erweitert.

1980

1980 erhöhen beide Gesellschafter das Firmenkapital der DLT auf 16 Millionen Deutsche Mark. 1981 fliegt die erste von später sechs Maschinen des 44-sitzigen Typs HS 748 auf den Strecken der DLT. 1984 werden die meisten DLT-Flüge unter LH-Flugnummern im Auftrag von Lufthansa durchgeführt. Im selben Jahr erfolgt die Ausmusterung der letzten von früher sechs Maschinen vom Typ Shorts 330.

1985

1985 wird das Firmenkapital auf 40 Millionen Deutsche Mark erhöht (AGIV hält 60 Prozent, Deutsche Lufthansa AG 40 Prozent). Im Jahr 1986 stößt die erste Embraer 120 mit 28 Sitzen zur DLT-Flotte. 1987 ist DLT die erste Fluggesellschaft in Europa, die Maschinen des Typs Fokker 50 in ihrer Flotte betreibt. Im selben Jahr gründet DLT für Triebwerksinstandhaltung die Tochtergesellschaft A.E.R.O. Services GmbH in Alzey.

1988

1988 werden sämtliche Flüge der DLT im Auftrag von Lufthansa unter LH-Flugnummern durchgeführt. 1989 wird das Firmenkapital von der Deutschen Lufthansa AG um 52 Prozent auf 50 Millionen Deutsche Mark erhöht, so dass sie Mehrheitsgesellschafter der DLT wird.

1990

1990 wird DLT auf Grund eines Kooperationsabkommens mit der Deutschen Lufthansa AG als selbständiges Unternehmen mit eigener Ergebnisverantwortung und Planungshoheit geführt. Als weltweit erste Fluggesellschaft bestellt DLT den 50-sitzigen Regionaljet Canadair CRJ. Die jährliche Beförderungsleistung (Passagiere) überschreitet erstmals die Millionengrenze.

1991

1991 wird DLT in Lufthansa CityLine GmbH umbenannt. In Köln wird die eigene Werft zur Instandhaltung des Canadair CRJ eröffnet. Im selben Jahr kommt die CityLine Simulator und Training GmbH, Berlin, als Tochtergesellschaft hinzu.

1992

1992 wird das Logo der Lufthansa zum gemeinsamen Logo von Lufthansa und Lufthansa CityLine. Das Streckennetz der Lufthansa CityLine wird weiter ausgebaut (200 Flüge täglich zu rund 50 Wirtschaftsmetropolen in 15 europäischen Ländern). Im selben Monat wird der Canadair CRJ erstmals im kommerziellen Streckendienst eingesetzt.

1992
1993

1993 wird Lufthansa CityLine eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Deutschen Lufthansa AG. Ende des Jahres umfasst die CRJ-Flotte 13 Maschinen. Planungs- und Marketingaufgaben werden von der Deutschen Lufthansa AG wahrgenommen.

1993

Am 6. Januar 1993 verunglückte auf dem Lufthansa-Flug LH5634 eine De Havilland DHC-8-311. Die Maschine der Stuttgarter Fluggesellschaft Contact Air wurde für Lufthansa CityLine eingesetzt, welche wiederum diesen Linienflug von Bremen zum Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle im Auftrag von Lufthansa durchführte. Während des Anflugs auf Paris war die bereits zur Landung freigegebene Bahn 27 (jetzt 27L) kurzfristig gesperrt worden, so dass die Piloten ein Swing-Over-Manöver durchführten, um auf die Bahn 28 (jetzt 26R) zu wechseln. Bei Dunkelheit, schlechter Sicht und tiefhängenden Wolken sowie aufgrund verschiedener Versäumnisse der Cockpitbesatzung misslang dieses Manöver und die Maschine hatte um 19:20 Uhr Ortszeit rund 1,8 Kilometer vor der Landebahn Bodenberührung. Dabei kamen 4 der 19 Insassen ums Leben, die vierköpfige Besatzung überlebte den Unfall.

1994

1994 fliegt Lufthansa CityLine unter Marke der Deutschen Lufthansa AG einschließlich LH-Flugzeugbemalung, LH-Schriftzug und LH-Logo. Als neuer Flugzeugtyp stößt im Oktober der Regionaljet Avro RJ85 mit drei Maschinen zur Flotte der Lufthansa CityLine. Die Canadair-CRJ-Flotte vergrößert sich um zwei Maschinen auf insgesamt 15 Maschinen. Bis 1995 sind weitere Regionaljets (CRJ und RJ85) vorgesehen.

1995

1995 beschließt der Aufsichtsrat der Deutschen Lufthansa AG, sämtliche Maschinen vom Typ Fokker 50 bis 1997 an die Stuttgarter Contact Air zu veräußern, so dass die Lufthansa CityLine ausschließlich Düsenflugzeuge betreibt.

1996

1996 kommen ein Simulator Avro RJ85 und ein Simulator CRJ im Simulatorenzentrum am Flughafen Berlin-Schönefeld hinzu. Das Simulatorenzentrum wird auch von anderen Fluggesellschaften für das Pilotentraining benutzt.

1997

1997 ist Lufthansa CityLine Europas erste Regionalfluggesellschaft mit ausschließlichen düsengetriebenen Flugzeugen (31 CRJ und 18 Avro RJ85).

1998

1998 bekommt Lufthansa CityLine ihr 50. Düsenflugzeug. Im selben Jahr erfolgt der Umzug der Verwaltung von Lufthansa CityLine in das neue Gebäude am Flughafen Köln/Bonn, so dass alle Unternehmensbereiche dort zentralisiert sind.

2000

2000 stößt der neue Regionaljet CRJ200 zur Flotte der Lufthansa CityLine. Am 4. November kommt die 40. Canadair CRJ hinzu. Am 1. Juli 2001 wird der erste 70-sitzige Canadair CRJ 700 im Liniendienst eingesetzt.

2003

2003, im Gründungsjahr der Lufthansa Regional, ist Lufthansa Cityline Gründungsmitglied dieser neuen Allianz von Regionalfluggesellschaften. Der bisherige Lufthansa-Schriftzug auf den Flugzeugen der Lufthansa Cityline wird durch Ergänzung um das Wort „Regional“ entsprechend angepasst.

2009

Am 17. Juni 2009 feierte die CityLine ihr 50-jähriges Jubiläum. Vor genau einem halben Jahrhundert wurde der erste kommerzielle und zugleich im Bordbuch dokumentierte Flug der damaligen Vorgängergesellschaft, der Ostfriesischen Lufttaxi (OLT), durchgeführt.

2009

Im Herbst 2009 kamen die ersten Flugzeuge des brasilianischen Herstellers Embraer zur Flotte. Sie werden die größten je bei der CityLine eingesetzten Maschinen sein und zum Teil älteres und kleineres Fluggerät ablösen. Aufgrund tarifrechtlicher Bedingungen wurden diese Flugzeuge zunächst in einer anderen Lackierung ("CityLine"-Schriftzug) geflogen. Zwischenzeitlich erhielten erste Maschinen die Standardlackierung mit großem "Lufthansa Regional"-Schriftzug und Lufthansa-Logo auf dem Leitwerk sowie dem Zusatz "operated by Lufthansa CityLine".

2012

Am 27. August 2012 musterte die Lufthansa CityLine ihren letzten Avro RJ85 aus, nachdem dieser Typ 18 Jahre lang betrieben worden war

2013

Im Mai 2013 wurde ein Umzug der Verwaltung nach München angekündigt und im September 2014 umgesetzt. Im Oktober 2014 gab die Gesellschaft bekannt, bis Ende 2015 alle verbliebenen Bombardier CRJ700 auszuflotten und an einen Zwischenhändler und Verwerter zu verkaufen.

2015

Ende 2015 werden viele Maschinen vom Typ CRJ-900 an Eurowings und Maschinen vom Typ Embraer an Austrian Airlines abgegeben. Zudem wird die CityLine mehrere ältere Maschinen vom Typ A340-300 von der Lufthansa übernehmen.

2014

Im Dezember 2014 entschied Lufthansa, unter dem Projekt JUMP bis zu acht Airbus A340-300 an Lufthansa CityLine zu übertragen um ab November 2015 Langstreckenflüge für die Muttergesellschaft anbieten zu können. Dazu wurden die Kabinen der A340-300 auf 298 Sitze umgerüstet und in eine Star-Alliance-Bemalung ohne Lufthansa-Schriftzug umlackiert.

2019

Seit 2019 fliegt die Airline zusätzlich Mittelstreckenflugzeuge des Typs A319-100, welche von Lufthansa übernommen wurden.

2020

Im Sommer 2020 gab Lufthansa CityLine die letzte A340-300 aus dem Projekt JUMP an Lufthansa zurück, nachdem der Langstreckenflugbetrieb bereits im März vorzeitig beendet worden war.

2022

Ab Ende Februar 2022 wird Lufthansa CityLine im Auftrag von Lufthansa Cargo Frachtflüge mit einem umgebauten Airbus A321 übernehmen. Eine weitere Maschine soll im Laufe des Jahres 2022 folgen. Die Frachtflüge werden zunächst von Frankfurt aus durchgeführt

2023  
2024  

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