Allgemeines

Da die Deutsche Lufthansa unter einem erheblichen Flugzeugmangel litt, nachdem ein großer Teil der Flotte bei Kriegsbeginn an die Luftwaffe abgegeben werden musste, war sie darauf angewiesen, Flugzeuge von anderen Gesellschaften zu chartern. Interessant waren für sie in diesem Falle die Dewoitine 338 und die MB 220. Entsprechend wurden die verfügbaren elf MB 220 am 1. Februar 1943 gechartert. Das bedeutet, dass im November 1942 von den verfügbaren 15 Flugzeugen vier MB 220 in Nordafrika gewesen sein müssen. Die Flugzeuge wurden zwischen März und Juni 1943 nach Berlin überführt und erhielten deutsche Zivilzulassungen. Der Einsatz der Flugzeuge erfolgte ab dem 1. Juni 1943 auf der Strecke Wien-Belgrad. Als Bordmechaniker flog ein Angehöriger der Air France mit. Als Wartungsbasis blieb die Air France Toulouse bestehen. Am 16. April 1944 machte die D-AUAK (ex F-AQNO) Bruch in Belgrad. Die Flugzeuge blieben bis August 1944 im Einsatz, als durch die alliierte Invasion in Südfrankreich die Wartungsbasis wegfiel. Zu diesem Zeitpunkt hatte die DLH sieben MB 220 zur Verfügung, da sich drei Flugzeuge in Toulouse zur Überholung befanden. Diese Flugzeuge wurden bei Kriegsende zerstört. Die Bedeutung der MB 220 für die Lufthansa war gering. Sie flog 731.000 km im Planverkehr und absolvierte damit etwa zwei Prozent des gesamten Kriegsluftverkehrs der Lufthansa.


Reg

Typ

Bj

CN

LN

Pax

Name

Hinweise

     

f-aoha

bloch 220

1937/1938

1

 

2 + 2/3 + 16

n.n.

03.03.1940 in südfrankreich abgestürzt

 

frankreich

   

f-aohb

Bloch 220

1937/1938

2

 

2 + 2/3 + 16

GascognE

1943 an Lufthansa als D-AXWJ / D-AUAH

 

air france

lufthansa

 

f-aohc

Bloch 220

1937/1938

3

 

2 + 2/3 + 16

guyenne

 

air france

 

 

f-aohd

Bloch 220

1937/1938

4

 

2 + 2/3 + 16

auvergne

 

air france

 

 

f-aohe

Bloch 220

1937/1938

5

 

2 + 2/3 + 16

auris

 

air france

 

f-aohf

Bloch 220

1937/1938

6

 

2 + 2/3 + 16

saintonge

1943 an lufthansa als d-axwd / d-akgd

 

air france

lufthansa

 

f-aohg

Bloch 220

1937/1938

7

 

2 + 2/3 + 16

flandre

1943 an lufthansa als D-AXWH / D-AUAI / D-AKAI

 

air france

Lufthansa

 

f-aohh

Bloch 220

1937/1938

8

 

2 + 2/3 + 16

savoie

1943 an lufthansa als D-AXWA / D-AKGA

 

air france

lufthansa

 

f-aohi

Bloch 220

1937/1938

9

 

2 + 2/3 + 16

berry

1943 an lufthansa als D-axwe / d-akgf

 

air france

lufthansa

 

f-aohj

Bloch 220

1937/1938

10

 

2 + 2/3 + 16

poitou

1943 an lufthansa als d-axwf / d-akge

 

air france

lufthansa

 

f-aqnk

Bloch 220

1937/1938

11

 

2 + 2/3 + 16

anjou

1943 an lufthansa als d-axwb / d-akgb

 

air france

lufthansa

 

f-aqnl

Bloch 220

1937/1938

12

 

2 + 2/3 + 16

languedoc

 

air france

 

f-aqnm

Bloch 220

1937/1938

13

 

2 + 2/3 + 16

provence

1943 an lufthansa als d-axwc / d-akgc

 

air france

lufthansa

 

f-aqnn

Bloch 220

1937/1938

14

 

2 + 2/3 + 16

champagne

1943 an lufthansa als d-axwi / d-auaj

 

air france

lufthansa

 

f-aqno

Bloch 220

1937/1938

15

 

2 + 2/3 + 16

alsace

1943 an lufthansa als d-axwk / d-auak

 

air france

lufthansa

 

f-aqnp

Bloch 220

1937/1938

16

 

2 + 2/3 + 16

lorraine

 

air france

 

f-ario

Bloch 220

1937/1938

17

 

2 + 2/3 + 16

roussillon

1943 an lufthansa als d-axwg / d-aual

 

air france

lufthansa

 

Technische Daten BLOCH 220

Die Bloch MB.220 war ein zweimotoriges Verkehrsflugzeug des französischen Herstellers Société des Avions Marcel Bloch aus den 1930er-Jahren. Sie konnte bis zu 16 Passagiere befördern. Alle Serienmodelle traten in den Dienst der Air France und waren teilweise noch in den 1950er-Jahren im Einsatz. Die nach dem Zweiten Weltkrieg noch vorhandenen Flugzeuge wurden ummotorisiert und erhielten die neue Bezeichnung MB.221. Die MB.220 entstand als zivile Version des Bombers MB.210 nach dem Vorbild der Douglas DC-2. Der Erstflug des Prototyps fand am 11. Juni 1936 statt. Die Auslieferung der 16 von Air France bestellten Serienmodelle begann 1937. Die für sechzehn Passagiere ausgelegte Kabine verfügte über Sitze mit verstellbarer Rückenlehne und einem Klapptisch sowie über eine geräuscharme Klima- und Heizungsanlage. Neben den zwei Piloten befanden sich üblicherweise ein oder zwei Flugbegleiter an Bord.

  

  

Länge: 19,59 m

Geschwindigkeit: 280 km/h (Reise) / 350 km/h (max)

Spannweite: 22,82 m

Reichweite: ca. 1.400 km

Max. Startgewicht: 9.500 kg

Motorisierung: zwei 14-Zylinder-Doppelsternmotoren Gnôme-Rhône 14N mit je 1.000 PS (735 kW)

Fotos

 
 


Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - Lufthansa - bundesarchiv u.a. / Daten und Links ohne Gewähr (12.2021)