Eurasia Corporation

Bei der Eurasia Corporation handelte es sich um eine chinesische Fluggesellschaft, die als Joint-Venture zwischen der Deutschen Luft Hansa und der chinesischen Regierung gegründet wurde. Ausgangspunkt der Gründung war das Transeurasia-Projekt der DLH.  Das Transeurasia-Projekt beinhaltete die Schaffung eines „Großflugweges“ nach China. Das Projekt wurde bereits 1925 von der Deutschen Aero Lloyd in Angriff genommen. Als Ergebnis der Vorstudien legte die DAL der UdSSR einen Vorschlag für den Aufbau einer transkontinentalen Linie nach China oder Japan vor. Diese Initiative wurde von der Reichsregierung und den zuständigen Ministerien aus außen-, wirtschafts- und luftpolitischen Gründen befürwortet.

Nachdem der große Vertrag zwischen DLH, der UdSSR und China, der eine Luftverbindung zwischen dem Reich und China mit Linienführung über die UdSSR nicht zustande gekommen war, konnte ein „kleiner“ Vertrag zwischen dem Reich und China ratifiziert werden. Daher konnte am 1. Februar 1931 die „Eurasia“ gegründet werden. An dieser beteiligte sich die DLH mit einem Drittel, die chinesische Regierung mit zwei Dritteln des Kapitals. Die deutsche Kapitaleinlage wurde vorwiegend durch Sachwerte, d. h. Flugzeuge, geleistet, von denen die ersten vier im Februar 1931 in China eintrafen. Allerdings war die DLH gezwungen, das notwendige Kapital der chinesischen Seite vorzuschießen bzw. selbst einzubringen. Die vorgestreckten 400.000 RM sollten bis 1936 vom chinesischen Verkehrsministerium zurückgezahlt werden, was sich aber später wegen Geldmangels als fast unmöglich erwies. Am 31. Mai 1931 konnte mit Flugzeugen und Personal der DLH der Betrieb auf der Strecke Shanghai–Nanjing–Peking–Manjur aufgenommen werden. Ständige Kampfhandlungen in China erschwerten den Aufbau von festen Luftverkehrslinien.

Bei Kriegsbeginn in Europa am 1. September 1939 musste die Eurasia die Strecken nach Hongkong und Hanoi einstellen, da auf ihnen nur deutsches Personal eingesetzt war.[26] Durch den Einsatz chinesischen Personals konnten diese Strecken aber bald wieder eröffnet werden. Der Betrieb wurde, obwohl immer wieder von kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen, bis Ende 1941 aufrechterhalten, obwohl inzwischen die meisten Flugzeuge durch Unfälle und Kriegseinflüsse verloren gegangen waren. Insgesamt wurden 26 Flugzeuge, vorwiegend Junkers F 13, W 33, W 34 und Ju 52/3m eingesetzt.Von diesen gingen elf durch Bruch verloren, zehn wurden durch kriegerische Ereignisse zerstört. Im Gegensatz zur CNAC hatte die Eurasia aber bei den Verlusten durch Kriegseinwirkungen nur Verletzte zu beklagen. Anfang Juli 1941 brach die Regierung Chiang Kai-shek die diplomatischen Beziehungen zum Deutschen Reich ab, nachdem das Reich die unter japanischer Aufsicht stehende Reformregierung in Nanjing anerkannt hatte. Als Folge forderte die chinesische Regierung das sofortige Ausscheiden des deutschen Personals aus der Eurasia sowie die Abreise nach Indochina. Ab 1. August 1941 lag die Geschäftsführung der Eurasia ausschließlich in chinesischen Händen. Der Anteil der DLH an der Gesellschaft blieb allerdings bestehen, die Interessen der DLH wurden von der chinesischen Seite mit übernommen. Das deutsche Personal musste bis zum 15. September 1941 das Land verlassen. Gleichzeitig wurden die Zahlungen der Schulden der chinesischen Regierung an die DLH eingestellt und die DLH auf eine Lösung nach dem Krieg verwiesen.

Eine glaubwürdige Rolle konnte das Reich in China durch die Kriegsführung des Verbündeten Japan nicht mehr spielen. Daher war die Ausweisung der Eurasia-Mitarbeiter eine logische Folge der Politik des Reiches in Fernost, deren Folgen die DLH zu tragen hatte. Allerdings war der deutsche Einfluss bis 1940 erheblich gesunken. Ende 1940 arbeiteten noch neun Deutsche bei der Eurasia, davon zwei Flugzeugführer. Insgesamt waren 777 Mitarbeiter beschäftigt. Ab 1938 begann die DLH, ihr fliegendes Personal abzuziehen. Waren 1938 erst 25 % der Flugleistung von chinesischen Flugzeugführern erbracht worden, stieg dieser Anteil bis 1940 auf 83 %. Die Trennung von den deutschen Mitarbeitern brachte nicht den erhofften Erfolg. Die amerikanische Seite war nicht zur Lieferung von Flugmaterial bereit, da die Eurasia auf der Schwarzen Liste stand. Stattdessen wurde die CNAC unterstützt, an der die PAA beteiligt war. Die CNAC versuchte natürlich in dieser Situation, ihren Vorteil wahrzunehmen und die Eurasia wirtschaftlich zu schädigen. Das gelang ihr ausnehmend gut, da die CATCO als Nachfolgegesellschaft der Eurasia erst 1946 die Leistungen der Vorgängerin im Jahre 1940 erreichte.

Die Geschichte der Eurasia und damit die der Beteiligung der DLH am Luftverkehr in China endete im November 1943. Zu diesem Zeitpunkt war die Eurasia liquidiert und der deutsche Anteil als Feindeigentum konfisziert worden.


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Fotos / grafiken

 
   
d-aegs / eurasia XVII    


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