Allgemeines

Die Rohrbach Ro VIII Roland war ein dreimotoriges Verkehrsflugzeug des Berliner Herstellers Rohrbach Metallflugzeugbau. Die Luft Hansa setzte das für zehn Passagiere ausgelegte Modell in den 1920er und 1930er Jahren auf zahlreichen internationalen Strecken ein. Nachdem Adolf Rohrbach die Berliner Zeppelinwerke verlassen hatte, gründete er 1922 ein eigenes Unternehmen und begann wenig später mit der Entwicklung eines dreimotorigen Passagierflugzeugs. Zu den Konstrukteuren gehörte unter anderem Kurt Tank. Der Erstflug der Ro VIII fand am 5. September 1926 statt. las Ganzmetallflugzeug war als freitragender Hochdecker ausgelegt. Der Rumpf bestand großenteils aus Duraluminium. Als Antrieb des Prototyps dienten drei BMW IV-Sechszylinder-Reihenmotoren mit je 169 kW. Die Roland war erstmals mit einer Toilette versehen und bot mit ihrer beheizbaren, schallgedämmten Kabine einen für damalige Verhältnisse hohen Komfort. Im hinteren Teil des Flugzeugs befand sich ein Abteil für Gepäck und Post. Um die Vorgaben der Luft Hansa zu erfüllen, mussten an der Serienversion einige Verbesserungen vorgenommen werden. So erhielt das zunächst offene zweisitzige Cockpit eine Abdeckung, um den Luftwiderstand zu verringern. Aufgrund der niedrigen Temperaturen beim Überfliegen der Alpen entschied man sich bei der Roland II für ein geschlossenes Cockpit. Von der Roland I genannten Serienversion entstanden zwischen 1926 und 1927 fünf Exemplare, die an die Luft Hansa ausgeliefert wurden und anschließend zwischen Berlin und London oder Amsterdam verkehrten. In den Jahren 1927 und 1928 gingen drei dieser Flugzeuge in den Besitz der spanischen Fluggesellschaft Iberia, die sie zwischen Madrid und Barcelona einsetzte. Als Ersatz erhielt die Luft Hansa drei verbesserte Maschinen. Mit ihren 235 kW leistenden BMW Va-Motoren stieg die Geschwindigkeit auf über 200 km/h. Auf diesen Antrieb wurden später auch die älteren Maschinen umgerüstet. 1929 erschien die Roland II, von der neun Exemplare an die Luft Hansa verkauft wurden. Sie verfügten über verbesserte Tragflächen und ein neues Cockpit. Der Antrieb blieb unverändert. In den folgenden Jahren bedienten sie die Strecken nach London, Zürich, Kopenhagen und Wien. Drei dieser Maschinen gingen in den 1930er Jahren in den Besitz der Deruluft über. Einige Exemplare erhielten später Junkers L 5-Motoren. Eine Maschine (D 991, WNr. 18, „Zugspitze“) wurde im Sommer 1928 als eine sogenannte „Notrüstungstype“ in eine militärische Version umgebaut. Diese Version wurde als „Roland Mb“ oder „Militär Roland“ bezeichnet. Die "Rocco" wurde 1926/27 in Berlin gebaut, in Kopenhagen montiert und auf dem Luftweg nach Travemünde überführt, wo sie im Luftverkehr auf den Ostseestrecken Dienst tat.


Reg

Typ

Bj

CN

Pax

Name

Informationen

Fotos

Fotos

D-999

Roland I

1926

 

2+10

Watzmann

1926 bis 1927 bei Lufthansa, später D-AHIM

 

 

D-991

Roland I

1926

 

2+10

Zugspitze

1926 bis 1927 bei Lufthansa

 

 

D-1297

Roland I

1927

 

2+10

Wasserkuppe

1929 bis 1934 bei Lufthansa

 

 

D-1292

Roland I

1928

 

2+10

Brocken

bis 1927 bei Lufthansa

  

 

D-1280

Roland I

1926

 

2+10

Feldberg

bis 1927 bei Lufthansa

  

 

D-1124

Roland I

1927

 

2+10

Schneekoppe

Dezember 1927 an IBERIA

 

 

D-1314

Roland Ia

1928

 

2+10

Inselberg

bis 1935 bei Lufthansa, an RLM abgegeben

  

 

D-1327

Roland Ia

1928

 

2+10

Hohentwiel

bis 1934 bei Lufthansa, an DVS abgegeben

  

 

D-1338

Roland Ia

1928

 

2+10

Zugspitze

bis 1927 bei Lufthansa, 1931 durch Feuer zerstört

  

 

D-1692

Roland II

1929

 

2+10

Stolzenfels

1935 an RLM abgegeben

  

 

D-1710

Roland II

1929

 

2+10

Rheinstein

D-ASOL, bis 1935 bei Lufthansa, an RLM abgegeben

  

 

D-1712

Roland II

1929

 

2+10

Schönburg

1932 an Deruluft als D-1712, 1935 abgestürzt

  

 

D-1720

Roland II

1929

 

2+10

Niederwald

später D-AHOL, bis 1935 bei Lufthansa, an RLM

  

 

D-1727

Roland II

1929

 

2+10

Freienfels

später D-AXEV

 

 

D-1729

Roland II

1929

 

2+10

Drachenfels

1933 an Deruluft als D-1729

 

 

D-1735

Roland II

1929

 

2+10

Marksburg

1932 an Deruluft als D-1735

 

 

D-1745

Roland II

1929

 

2+10

Siegburg

D-ARUT, 1935 an RLM abgegeben

 

 

D-1756

Roland II

1929

 

2+10

Rolandseck

1934 an DVS GmbH

 

 

D-1693

Romar I

1928

 

4+12

Hamburg

1929 an Lufthansa, 1933 demontiert

 

 

D-1734

Romar I

1929

 

4+12

Bremen

1929 an Lufthansa, abgestürzt, 1933 demontiert

 

 

D-1747

Romar I

1929

 

4+12

Lübeck

1929 an Lufthansa, 1933 demontiert

 

 

D-1261

Rocco

1927

 

2+10

??

1928 für 2 Monate von Lufthansa genutzt

 

 

Technische Daten Roland I

Länge: 16,30 m

Geschwindigkeit: 195 km/h

Spannweite: 26,00 m

Dienstgipfelhöhe: 4.300 m

Höhe: 4,50 m

Reichweite: 875 km

Max. Startgewicht: 

Motorisierung: drei BMW IV-Sechszylinder-Reihenmotoren mit je 169 kW


Technische Daten Rocco

Länge: 19,3 m

Geschwindigkeit: 220 km/h

Spannweite: 26 m

Dienstgipfelhöhe: 3.150 m

Höhe: 

Reichweite: 2.400 km

Max. Startgewicht: 9.600 kg

Motorisierung: 


Fotos

  


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Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia - Lufthansa - bundesarchiv u.a.

Daten und Links ohne Gewähr (01.2017)