DIENST - mobbing / eigene erfahrungen


hinweise

die unten geschilderten dinge haben tatsächlich so stattgefunden und können i.d.r. auch belegt werden. Ich weiß aus gesprächen und auch schriftstücken, dass es vielen anderen kollegen und kolleginnen bei der polizei hamburg ebenfalls so oder ähnlich ergangen ist. man fürchtet allerdings repressalien wie bei mir, wenn man sich öffentlich dazu äußert.


Mobbing - Allgemeines

Wer heutzutage Ärger mit seinem Chef oder mit seinen Kollegen hat, redet schnell von Mobbing. Dadurch ist den wirklichen Mobbingopfern nicht geholfen, im Gegenteil. Es ist daher wichtig, dass man sich darüber einig ist, was man mit "Mobbing" eigentlich meint. Es gibt im wesentlichen zwei Definitionen von "Mobbing", eine allgemeine, die von Beratungsstellen und in der politischen Diskussion verwendet wird, und eine juristische Definition, auf die man sich vor Gericht berufen kann.


Mobbing - Juristische Definition (LAG Thüringen)

01

DER BETROFFENE WIRD VON KOLLEGEN ODER VORGESTZTEN ANGEFEINDET, SCHIKANIERT ODER DISKRIMINIERT

02

DER BETROFFENE BEFINDET SICH IN EINER UNTERLEGENEN POSITION. ES GIBT EINE KLARE TÄTER-OPFER-BEZIEHUNG. EINE SOLCHE POSITION IST BEISPIELSWEISE; WENN DER BETROFFENE ANSCHULDIGUNGEN AUSGESETZT IST UND/ODER ALS  EINZELNER EINER MEHRZAHL VON "GEGNERN" GEGENÜBERSTEHT

03

DIE FEINSELIGEN HANDLUNGEN WERDEN ÜBER EINEN LÄNGEREN ZEITRAUM HINWEIG UND SYSTEMATISCH VORGENOMMEN. HIER GIBT ES KEINE KLARE ZEITLICHE GRENZE DOCH DÜRFTE DER ZEITRAUM VON 2 BIS 3 WOCHEN JEDENFALLS ZU KURZ SEIN. EIN ANZEICHEN FÜR SYSTEMATISCHE FEINDSELIGKEITEN KANN SEIN, DASS DER BETROFFENE ERKRANKT, WOBEI OFT PSYCHOSOMATISCHE BESCHWERDEN, MAGENKRÄMPFE, SCHLAFSTÖRUNGEN ODER MIGRÄNE AUFTRETEN KÖNNEN.

04

DIE FEINSELIGKEITEN SIND RECHTSIDRIG, D.H. ES GIBT FÜR DIE HANDLUNGEN KEINEN RECHTLICH ZULÄSSIGEN GRUND WIE ES Z.B. BEI HARTER, ABER SACHLICHER KRITIK AN ARBEITSLEISTUNGEN DER FALL WÄRE. RECHTSWIDRIG SIND DIE FEINDSELIGKEITEN INSBESONDERE DANN, WENN DER BETROFFENEN ZUR AUFGABE DES ARBEITSPLATZES GENÖTIGT WERDEN SOLL.


Mobbing - Allgemeine Definition (Heinz leymann)

Eine Person wird an ihrem arbeitsplatz gemobbt, wenn sie im Konflikt mit kollegen oder vorgesetzten in eine unterlegene position gekommen ist und auf systematische weise über mindestens 6 monate hinweg mindestens einmal pro woche einer fer folgenden 45 feinseligen handlungen ausgesetzt ist:

01

der vorgesetzte schränkt die möglichkeiten ein, sich zu äußern - siehe unten -

24

man greift politische oder religiöse einstellungen an

02

man wird ständig unterbrochen - siehe unten -

25

man macht sich über das privatleben lustig - siehe unten -

03

kollegen schränken die möglichkeiten ein, sich zu äußern - siehe unten -

26

man macht sich über die nationalität lustig

04

anschreien oder lautes schimpfen - siehe unten -

27

man zwingt jemanden, arbeiten auszuführen, die das selbstbewusstsein verletzen

05

ständige kritik an der arbeit - siehe unten -

28

man beurteilt den arbeitsplatz in falscher und / oder kränkender weise - siehe unten -

06

ständige kritik am privatleben - siehe unten -

29

man stellt die entscheidungen des betroffenen in frage - siehe unten -

07

telefonterror - siehe unten -

30

man ruft ihm oder ihr obzöne schimpfwörter oder andere entwürdigende Ausdrücke nach

08

mündliche drohungen - siehe unten -

31

sexuelle annäherungen oder verbale sexualle angebote

09

schriftliche drohungen - siehe unten -

32

man weist dem betroffenen keine arbeitsaufgaben zu

10

kontaktverweigerung durch abwertende blicke oder gesten

33

man nimmt dem betroffenen jede beschäftigung am arbeitsplatz

11

kontaktverweigerung durch andeutungen ohne dass man es direkt ausspricht

34

man gibt ihm sinnlose aufgaben - siehe unten -

12

 man spricht nicht mehr mit den betroffenen - siehe unten -

35

man gibt ihm aufgaben weit unter seinem eigentlichen können - siehe unten -

13

man lässt sich nicht ansprechen - siehe unten -

36

man gibt ihm ständig neue aufgaben

14

versetzung in einen raum weitab von kollegen

37

man gibt ihm "kränkende" arbeitsaufgaben - siehe unten -

15

den arbeitskollegen wird verboten. den betroffenen anzusprchen

38

man gibt dem betroffenen diskreditierende arbeitsaufgaben, die seine Qualifikation übersteigen

16

man wird "wie luft" behandelt

38

 Zwang zu gesundheitsschädlichen aufgaben - siehe unten -

17

hinter dem rücken des betroffenen wird schlecht über ihn gesprochen - siehe unten -

40

androhung körperlicher gewalt

18

man verBREITET gerüchte

41

anwendung leichter gewalt, z.b. um jemanden einen "denkzettel" zu verpassen

19

man macht jemanden lächerlich

42

körperliche misshandlung

20

man verdächtigt jemanden, psychisch krank zu sein - siehe unten -

43

man veursacht kosten für den betroffenen, um ihm zu schaden

21

man will jemanden zu einer psychiatrischen untersuchung zwingen - siehe unten -

44

man richtet physischen schaden im heim oder am arbeitsplatz des betroffenen an

22

man macht sich über eine behinderung lustig - siehe unten -

45

sexuelle handgreiflichkeiten

24

man immitiert den Gang, die stimme oder gesten, um jemanden lächerlich zu machen

 


Meine Erlebnisse

1997

mobbing nach zwangsweisem sparten- und dienststellenwechsel (K zu sch)
- keine uniform in der kleiderkammer zu bekommen (meine Auskleidung erfolgte 1993). dies wurde später zum sog. kleiderkammerskandal
- dienststelle akzeptiert die angaben von mir und dem mitarbeitern der kleiderkammer nicht - befehl zur einkleidung wird geschrieben - befehlsverweigerung wird unterstellt
- tägliche gespräche beim Refü B. später beim Refü/v s. - werde als bodybuilder als zu fett bezeichet - bin ein schlechter mensch u.v.m.
- ich soll in wenigen wochen so abnehmen, dass ich in eine uniform passe - weitere maßnahmen werden angedroht (Meldung in personalakte etc.)
- mitarbeiter der kleiderkammer, die mir helfen, werden von der revierleitung niedergemacht (am telefon in meiner anwesenheit)
- überwachung von anschließenden terminen bei schneidereien (bundeswehr Itzehoe oder Leder Roth), streifenwagen der dienststelle stehen stets "verdeckt" um die Ecke
- überwachung meines privatlebens durch besuche und nachfragen in meinem Sportcenter (wurde mir durch den leiter und mitglieder mitgeteilt)
- anwendung meiner kenntnisse und erfahrungen aus dem kripo-bereich werden mir erstmalig verboten (erfolgt später an einer weiteren Dienststelle erneut)
- ich werde ohne uniform zu normalen einsätzen geschickt oder muss tagelang an ampeln "rotlichtüberwachung" machen

2003

erhebliches Mobbing vor Dienststellenwechsel (nach wechsel des refü und des dgl)

- anordnung, mit fast 40 jahren in die aah zu gehen obwohl bekannt war, dass ich keine helme tragen darf (attest) und es keine passende kleidung bzw. schutzausstattung gibt

- mit einem fingierten auftrag (zusammen mit einem praktikanten) in die lbp gelockt worden, wo durch die wartenden Ref/V und DGL der Befehl erging, helme aufzusetzen und draufzuhauen (Folge war ein schleudertraumea und eine weitere hws-verletzung)

- erneut Verdeckte Überwachung meines Privatlebens (z.B. Besuche von BFS des PK in meinem Fitness-Studio mit Fragen nach meinen Aufenthaltsorten) wegen erkrankung durch mobbing und kv in der lbp

- stressige dauergspräche bei dgl m. und refü/v s. fast jeden tag

- untersagung der ausbildung von praktikanten als strfmassnahme ebenso die anordnung, mir bei zukünftigen beurteilungen 6 Punkte abzuziehen (wurde ohne meine kenntnis an pers gesendet)

- umsetzung in eine andere schicht, entbindung von allen weiteren aufgaben

- versetzung an eine dienststelle, die von mir von vorn herein abgelehnt wurde

- urlaubszeiten wurden in meiner Abwesenheit durch dgl festgelegt (immer für februar und november) / urlaub wurde meistens nur auf Bewährung gewährt

- dgl streicht urlaubswünsche zu seinen gunsten (auch bei anderen kollegen)

2003

sofortiges mobbing an der neuen dienststelle
- begrüßung durch refü/v im eigenen raum mit den worten "sie sind also der angekündigte problemfall"
- beschwerde beim personlarat über mobbing unmittelbar danach wird von dort abgetan "ich soll trotzdem arbeiten"
- wachhabende der dienststelle untersagen mir, anzeigen vollständig zu schreiben
- ich bekomme überwiegend unangenehme aufgaben in unverhältnismäßig hoher anzahl (ampelregelungen im winter, abordnungen zu ampelregelungen oder bewachungen usw.)

2004

Mobbing im Zusammenhang mit dem Wechsel zu blauen Uniform durch DGL, DGL/V, Ref/V
- Schneider eingespart, keine Kleiderkammer, Uniformteile für mich nicht zu bekommen
- nur Standartgrössen vorhanden, die für Bodybuilder nicht passen
- eintrag in personalakte und Vermerke, weil ich mich angeblich weigere, eine Uniform zu besorgen
- Angaben der Kleiderkammern in Han.Münden oder in Schleswig-Holstein (keine neue Uniform in meinen Grössen möglich, Dauer mindestens 3 bis 6 Monate)
- Angaben werden von Vorgesetzten als Unsinn abgetan / ich muss erneut per Befehl auf eigene Kosten zusehen, dass ich eine Uniform bekomme
- erneute verdeckte Überwachung bei meinen eigenen Terminen in Schneidereinen und Ausrüstern

2005

mobbing durch vorgesetzte

- meine nicht passenden hemden sind verknickt, gespräche jede woche, warum ich mich weigere, eine vernünftige uniform zu tragen

- verbot, dinge anzuwenden, die ich bei der kripo gelernt habe

- soll wichtige teile in anzeigen nicht schreiben, weil das später andere dienststellen erledigen sollen ("..nicht deren arbeit wegnehmen" oder "..davon hast du keine Ahnung" oder "du bist nicht mehr bei K").

- weigerung, meine Arbeitszeiten / überstunden korrekt einzutragen (40 min eher anfangen, bei Arbeitsende zur normalen zeit aber keine überstunden!)

2007

- verweigerung sabbatjahr durch pers und dienststelle

2008 / 2009

- verfälschung der personalakte (während meines sabbatjahres in den usa / keine kenntnis an mich)
- manipulierte beurteilung (keine kenntnis an mich bis apr 2009 / jegliche weitere beförderungen in der zukunft werden abgelehnt)

2010

- manpulation bei beurteilung (Blanko-formulare sollen unterschrieben werden)
- widersprüche verschwinden zusammen mit der personalakte bis anfang 2013
- verbot, meinen dienstlichen werdegang im rahmen von beurteilungen zu erwähnen

2011 / 2012 / 2013

- widersprüche i.s. befürderungsverweigerungen / beurteilungen incl. dienstpost verschwinden
- versiegelte umschläge in der personalakte (medizinische daten) wurden geöffnet
- beurteilungszeiträume werden rückwirkend für nicht existent erklärt, damit man nicht beurteilen / befördern muss

2014 / 2015 / 2016

- telefonterror durch personalärztlichen dienst und sogar dienststelle

- einsichtnahmen in die kranken- und personalakten werden nicht gewährt

- arzttermine bei ärzten, die nicht für meine krankheiten zuständig sind

- behindertenstatus und gleichstellung mit einem schwerbehinderten wird ignoriert

- private Webseite wird als anlass für eine ärtzliche untersuchung herangezogen

- androhung von gehaltskürzungen oder disziplinarmaßnahmen, wenn ich nicht direkt nach operationen arbeiten komme

- personalärztlicher dienst gibt an, dass nur dort krank oder gesundgeschrieben wird - fachärztliche krankschreibungen zählen nicht

- anordnung, das krankmeldungen nur in der normalen tagesdienstzeit eerfolgen dürfen

- anordnung, dass folgekrankschreibungen schon 3 tage vor dem ende der davorliegenden krankschreibung an der dienststelle vorliegen müssen

2017

- versetzung in den vorzeitigen ruhestand (ohne krank zu sein)
- verweigerung einer vorgelegten bem ab dezember 2016 (wie schon 2015/2016)
- hämische e-mails von personalrat und gdp direkt nach beginn ruhestand ("wir können jetzt nichts mehr tun")


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