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Wolfshagen im Harz - Geschichte Teil 1 - bis 2000 |
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Allgemeines |
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Zeittafel (Auszüge) |
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bis 400 v.Chr. |
Im Tölletal gibt es möglicherweise einzelne Siedlungen (nicht genau belegbar) |
500 |
Die Ritter von der Gowische errichten eine Burg in der Nähe der heutigen Kirche |
937 |
Die Ritter von der Gowische bauen eine größere Burg auf dem Burghagen. |
1000 |
Am Frankenberg werden von den Rittern von der Gowische ortsfremde Bergbau- und Verhüttungsspezialisten angesiedelt |
1070 |
Eine handschriftliche Notiz von Heinrich IV. gibt einen Hinweis auf den Ort Wolfshagen und die Ritter von der Gowische |
1158 |
Die Wälder um Wolfshagen werden von Herzog Heinrich der Löwe an die Ritter von der Gowische weitergegeben |
1172 |
Das Kloster Steterburg erwirbt ein "Gut" in Wolfshagen |
1199 |
Viele Wolfshäger Bergbauspezialisten gehen ins Erzgebirge (heutige Stadt Freiberg) |
1300 ff |
Die Ritterfamilie von der Gowische zerfällt. |
1316 |
Der Name "Wulweshagen" wird erstmalig im Jahr 1316 erwähnt. Der 1. März ist allgemein bekannt als der Geburtstag von Wolfshagen, weil dieser Tag in einer Schenkungsurkunde erwähnt wird. Heinrich, Herzog von Braunschweig, schenkt die Hälfte des Waldes Scherde (Schäder) dem Ritter Widekind von Garsenbüttel zum Zwecke der Vergabung an ein Gotteshaus. (700-Jahr-Feiern: HIER) |
1325 |
Bau der ersten Kapelle durch die Familie von der Gowische |
1356 |
Herzog Ernst der Jüngere verkauft Wolfshagen an den Goslarer Ratsherren Hans Meise. Wolfshagen war ein blühendes Dorf bis zum Jahr 1350, bis der Erzabbau im Rammelsberg in Goslar zum Erliegen kam. Die kleinen Wolfshäger Hüttenbetriebe waren am Ende. |
1450 |
Durch den Neubeginn des Bergbaus am Rammelsberg geht es auch in Wolfshagen wieder aufwärts |
1475 |
Am Borberg entsteht das erste Kupferbergwerk |
1514 |
Durch das Amt Seesen wird eine "zinspflichtige" Sägemühle in Wolfshagen erwähnt |
1539 |
Die Bevölkerung wird erstmalig gezählt (23 Männer), Frauen und Kinder zählen nicht |
1556 |
Am Exeberg entsteht das Eisenbergwerk von Erasmus Ebner |
1580 |
Das grösste Bergwerk am Borberg (König David) entsteht |
1594 |
Die Kirche Wolfshagen wird Seesen unterstellt |
16. Jh. |
Später im 16. Jh entstand die Sophienhütte am Talausgang der Tölle. Sie war nach der Gemahlin von Herzog Heinrich d.J. von Braunschweig benannt. Etwas später entstand an der Grane die Herzog-Juliushütte, wo viele Wolfshäger arbeiten konnten. |
1629 ff |
Während des 30-jährigen Krieges droht Wolfshagen die Zerstörung und Plünderung. Im Jahr 1629 wird daher die Kirchenglocke ausgebaut und nach Goslar gebracht. Dort wird sie für 140 Mariengulden als Pfand übergeben. Von dem Geld für die Glocke kann man den Ort freikaufen, muss aber noch fast 60 Jahre lang die Schulden zurückzahlen. |
1638 |
Die Superindentur Harzburg wird kirchliche Oberbehörde für Wolfshagen |
1639 |
Mitte des 17. Jahrhunderts gibt es in Wolfshagen ca. 200 Einwohner. Aufzeichnungen über Getraute, getaufte und Begrabene beginnen, sind aber nicht mehr auffindbar. |
1697 bis 1781 |
Bergbauversuche am Heimberg in den Gruben Sankt Edmund, Trönberg und Herzog von Cumberland I-III |
1713 bis 1739 |
Bau der Kirche am heutigen Standort |
1743 |
Wiederaufnahme des Bergbaus am Burghagen, Bau eines Pochwerkes an der Tölle |
1746 |
Bau der alten Försterei auf den Försterwiesen im Tölletal |
1774 |
In Wolfshagen gibt es 568 Einwohner, die in 82 Häusern leben |
1779 |
Die erste Gemeindebäckerei am Bäckerbrink wird von Johann Friedrich Tilly in Betrieb genommen |
1781 |
Die Schützengesellschaft wird von 20 Männern gegründet, die im August auch das erste Schützenfest veranstalten |
1797 |
Heinrich Engelhard Steinweg wird in Wolfshagen geboren |
1798 |
Im Jahr 1798 werden in Wolfshagen 786 Einwohner und 103 Häuser gezählt |
1807 |
Unter der Französichen Herrschaft wird Wolfshagen dem Kanton Goslar zugeteilt |
1814 |
Wolfshagen wird dem Kreisgericht Harzburg unterstellt |
1823 |
Die kleine Kirchenglocke wird erneuert und ersetzt die 200 Jahre alte Glocke. In Wolfshagen leben 1059 Einwohner. |
1824 |
Der Schriftsteller Heinrich Christian Engelhard Heine wird in Wolfshagen geboren |
1825 |
Wolfshagen wird dem Amt Lutter am Barenberge zugeordnet |
1844 |
Der Kirchturm und auch die Orgel in der Kirche werden umgebaut. Die Einweihung erfolgt 1846. |
1850 |
Wolfshagen wird dem Kreis Gandesheim zugeordet |
1851 |
Das heutige Pfarrhaus wird gebaut und bis 1903 als zweites Schulgebäude genutzt |
1853 |
Mitten im Ort auf der Großen Meine wird ein Spritzenhaus für die Freiwillige Feuerwehr gebaut. Das Gebäude wird später auch als Leichenhalle genutzt. |
1857 |
Die Seuche "Rote Ruhr" grassiert in Wolfshagen und fordert 15 Opfer |
1858 |
In Wolfshagen leben jetzt 1334 Einwohner |
1870 bis 1871 |
Im Deutsch-Französichen Krieg fallen 15 Wolfshäger Männer bei der schlacht von sedan. |
1874 |
Die Freiwillige Feuerwehr Wolfshagen wird gegründet |
1875 |
Die Wolfshäger Schützengesellschaft wird gegründet, ebenso der Männergesangsverein |
1883 |
Der Männeturnverein (MTV) Wolfshagen wird gegründet |
1884 |
Die Kirchenorgel wird neu gebaut, eine neue Turmuhr wird eingebaut und die kleine Glocke wird neu gegossen |
1885 |
Am Heimberg-Frauenberg beginnt Heinrich Habig mit seinen Söhnen den Abbau von Diabas-Gestein |
1886 |
Der Ortsverschönerungsverein (heute Harzklub Zweigverein Wolfshagen) wird von Lehrern der örtlichen Volksschule gegründet und 1892 in Harzklub Zweigverein Wolfshagen umbenannt. |
1890 |
Mit Hilfe des Harzklub gelang es, dass Wolfshagen im Jahr 1890 ein staatlich anerkannter Luftkurort wurde. Das Kurhotel Genz und das Badehaus Burghagen werden gebaut. |
1892 |
Bau einer öffentlichen Wasserleitung zwischen Steinbruch und Oberdorf (heute Streittorstraße und Goldklumpen) als Erstz für einige Dorfbrunnen |
1893 |
Im Jahr 1893 gibt es den ersten Poststempel, auf dem Wolfshagen (Harz) steht. Eine Postagentur befindet sich ebenfalls im Ort. |
1894 |
Die Kirche wird erneut umgebaut und erhält einen neuen Turm |
1897 |
In Wolfshagen leben 1635 Einwohner in 183 Häusern |
1901 bis 1903 |
Das neue Schulgebäude an der Trift wird gebaut, die Villa Dorothea durch den Gastwirt Gustav Höfner gebaut |
1904 |
Wolfshagen wird selbständige Pfarre und ist nicht mehr eine Filale von Astfeld |
1905 |
An der Varleystraße (heute am Hotel Tannengrund) richtet der Naturheilverein Wolfshagen eine Flussbadeanstalt ein |
1905 |
In Wolfshagen gibt es 1707 Einwohner, 208 Häuser und 440 Haushalte |
1907 |
Die Reste der Burg von der Gowische am Burghagen werden durch den Harzklub freigelegt |
1914 |
Im Haus von Kaufmann Fricke befindet sich die Spar- und Darlehnskasse Wolfshagen |
1914 bis 1918 |
Im Ersten Weltkrieg fallen 69 Männer aus Wolfshagen und 11 werden vermisst |
1917 |
Die große Kirchenglocke wird abgegeben und eingeschmolzen |
1919 |
Die Villa Victoria wird von der Halberstädter Krankenkasse übernommen |
1920 |
Es wird eine Kur-Taxe in Wolfshagen eingeführt, die nur von Personen zu zahlen war, die länger als 5 Tage im Ort blieben. |
1924 |
Der Fosseckensteinbruch am Heimberg wird eingerichtet |
1925 |
Die neue Kirchenglocke wird eingebaut |
1926 |
Der DRK Ortsverein wird gegründet. Die Unterbringung erfolgt im Spritzenhaus in der Ortsmitte. |
1929 |
Zwischen Goslar und Wolfshagen wird eine Kraftpostverbindung zur Personenbeförderung eingerichtet. |
1930 |
Der TSV Wolfshagen wird von den Brüdern Sälzer (Hermann und Willi) gegründet |
1931 |
Die neue Friedhofskapelle wird eingeweiht |
ab 1933 |
Die Bewohner (Kinder, Jugendliche, Männer) mussten der Hitlerjugend, dem Bund Deutscher Mädchen oder der SA beitreten. |
1935 |
Die ersten KDF (Kraft durch Freude) - Urlauber kommen mit Planwagen und Musik nach Wolfshagen |
1936 |
Das 1920 gegründete Sägewerk Röttger & Co wird durch einen Großbrand zerstört |
1937 |
Der Harzklub-Zweigverein Wolfshagen wird verboten und in den NS-Kulturbund eingebunden. |
1939 |
Ausbruch der 2. Weltkrieges. Wolfshagen hat 2038 Einwohner |
1942 |
Die Kirchenglocke muss erneut abgegeben werden und wird für Kriegszwecke eingeschmolzen |
1945 |
Ein Englischer Bomber stürzt am Großen Sülteberg in der Nähe des Kinderheims ab. Die 8 Besatzungsmitglieder werden zunächst auf dem Wolfshäger Friedhof beigesetzt, aber später in ihre Heimat überführt |
1945 |
Am 10. April besetzen die Amerikaner Wolfshagen mit Panzern und ca. 70 Soldaten. Das Dorf wird durchsucht, aber nicht geplündert. Insgesamt fielen 125 Männer im Krieg, während 55 noch vermisst blieben. |
1946 |
Die Villa Viktoria am Goldklumpen wird in ein Altenheim umgebaut und vom Ladkreis Gandersheim übernommen. |
1947 |
Am Austritt des Bauerholzbaches wird eine Wasseraufbereitungsanlage in Betrieb genommen |
1948 |
In der Menschenwiese (heute Lautenthaler Straße) wird von Arnold Hund die erste Tankstelle eröffnet (eine Säule mit Handpumpe) |
1948 |
Die Villa Viktoria wird geschlossen und in eine Jugendherberge mit 150 Betten umgebaut |
1949 |
Auf dem Gelände der Villa Dorothea wird eine Bekleidungsfabrik eröffnet (heute Modefabrik Hausbrandt) |
1949 |
Der Harzklub-Zweigverein Wolfshagen beginnt unter Walter Pahl wieder mit der Arbeit. Zeitgleich bekommt Wolfshagen eine Straßenbeleuchtung. |
1950 |
Der "kleine" Campingplatz am Krähenberg mit 30 Stellplätzen wird eröffnet. |
1950 |
Das Neubaugebiet an der Breslauer Straße wird erschlossen |
1951 |
Alle Häuser und Straßen erhalten Namen und neue Hausnummern. |
1952 |
Das erste Schwimmbad wird im Jahr 1952 gebaut. Zeitgleich wird der Sportplatz auf die Mispliethwiesen verlegt. |
1953 |
Die Hamburger Firma Rathjens übernimmt den Diabas-Steinbruch. |
1955 |
Die Grundschule bekommt ein Nebengebäude mit Toiletten, Duschen und einem Versammlungsraum |
1958 |
Die Umgehungsstraße am Heimberg wird zur Entlastung des Ortes fertiggestellt |
1961 |
Der Fanfarenzug Wolfshagen wird gegründet und am Jahnskamp wird ein Kurpark eingerichtet |
1962 |
Ein vermutlicher Tornado richtet am Rieseberg und am Borberg große Schäden an den Bäumen an |
1963 |
Die Turnhalle mit dem Sportgelände dahinter wird hinter der Grundschule gebaut |
1965 |
Die alte Müllkippe an den Mispliethwiesen wird mit Abraum aus dem Steinbruch zugeschüttet |
1966 |
Neubau der Badeanstalt im Tannengrund als beheizbares Waldfreibad |
1966 |
Die Hahnenkleer Bank eröffnet eine Filiale in Wolfshagen |
1968 |
Der Bauerholzbach wird überbaut. Die Straße (Kreisstraße 35) nach Lautenthal wird umgebaut und verbreitert |
1968 |
Der "große" Campingplatz wird auf den Schäderwiesen eingerichtet. Er hat 300 Stellplätze. |
1968 |
Die alte Orgel in der Kirche wird erneuert und der Straßenengpass im Tölletal wird beseitigt |
1968 bis 1972 |
Die Ferienhaussiedlung unterhalb des Campingplatzes entsteht. Es werden 120 NURDA-Häuser gebaut. |
1969 |
Der Borbergsbach wird in der Ortsmitte mit mehreren Häusern überbaut |
1969 |
In Wolfshagen leben 2820 Einwohner in 510 Häusern. Es gibt schon 351 Gästebetten in Hotels und Pensionen. Insgesamt werden über 65.000 Übernachtungen in Wolfshagen gezählt. |
1971 |
Das neue Feuerwehr-Gerätehaus neben der Schule wird eingeweiht. Es bietet Platz für 3 Fahrzeuge. Im August gibt es in Wolfshagen einen Wassernotstand, der mithilfe der Feuerwehr bekämpft wurde. |
1971 bis 1972 |
Der Campingplatz wird auf 600 Stellplätze ausgebaut. |
1972 |
Wolfshagen wird zusammen mit Astfeld, Bredelem, Lautenthal, Herzog-Julius-Hütte und Langelsheim zur Stadt Langelsheim zusammengefasst (Kurzbezeichnung Langelsheim 3) |
1972 |
An der Hauptstraße wird die sog. Kur-Apotheke eröffnet |
1973 |
Ein starker Orkan richtet in den Wäldern rund um Wolfshagen große Schäden an |
1974 |
Der Harzklub-Zweigverein Wolfshagen weiht die Schäderbaude ein, die von mitgliedern komplett in Eigenleistung gebaut wurde. |
1975 |
Die Bezirksregierung in Braunschweig ernennt Wolfshagen zum Staatlich anerkannten Erholungsort. Im August wird die Feuerwehr Wolfshagen bei den großen Heidebränden in Niedersachsen eingesetzt. |
1976 |
In Wolfshagen werden insgesamt 197.000 Übernachungen gezählt, davon allein 113.000 auf dem Campingplatz. |
1977 |
Der Kindergarten Wolfshagen wird in einem Haus hinter dem Kinderheim am Sülteberg eröffnet |
1977 |
Da der Landkreis Gandersheim aufgelöst wurde, gehört Wolfshagen nurn zum Landkreis Goslar |
1979 |
In Wolfshagen leben 2840 Einwohner. Der Fremdenverkehrsverein wird gegründet. |
1982 |
Die neue Wolfshäger Festhalle am Jahnskamp wird eingeweiht |
1986 |
Der Diabas-Steinbruch wird nach 100 Jahren geschlossen und in der Folgezeit renaturiert. |
1996 |
Das Neubaugebiet am Töllegrund wird zur Bebauung freigegeben |
1997 |
Die Kreuzallee wird verlängert und führt nun bis zum Ferienhausgebiet |
1999 |
Das Sägewerk Röttger & Co wird geschlossen und später abgerissen |
Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen / Daten und Links ohne Gewähr (02.2024) |