Der Große Geysir wurde 1294 das erste Mal in
den sog. Oddsverja annáll erwähnt, als ein starkes Erdbeben die
bereits vorher bekannten Quellen des Haukadalur erschütterte und die
geologische Aktivität maßgeblich veränderte. Im Jahr 1647 wurde er
vom Bischof Brynjólfur Sveinsson erstmals unter dem Namen Geysir
beschrieben. Schon im 17. Jahrhundert erkannte man dann, dass die
Aktivitäten der Springquelle direkt mit Erdbeben in Zusammenhang
stehen müssen. 1845 erreichte er eine Höhe von 170 Meter.
Seine Ausbrüche erreichten meist Höhen bis zu 60 Meter. Ab 1915
stellte der Große Geysir seine Aktivität ein. Erst 1935 wurde er für
einige Jahre wieder aktiv, um danach für längere Zeit zu schlafen.
In den 1970er Jahren wurde er als Touristenattraktion mit Hilfe von
vielen Kilogramm Schmierseife zum Ausbrechen gebracht, was aber je
nach Wetterlage über einen Tag dauern konnte. Später beschränkte man
diese Maßnahme auf das erste Wochenende im August
(Kaufmannswochenende). Auf Druck der Umweltschutzverbände wurde auch
das Anfang der 1980er Jahre abgeschafft. Seit einem Erdbeben im Jahr
2000 ist er nun wieder aktiv, er bricht allerdings nur unregelmäßig
aus. Zwischen 17. und 20. Juni 2000 erreichte der Geysir für zwei
Tage eine Höhe von 122 Metern und gilt als der höchste Geysir. Die
Höhe seiner Ausbrüche beträgt nun nur bis zu 10 Meter, allerdings
hat sich die Dauer eines Ausbruches dadurch verlängert. Wenige Meter
neben ihm befinden sich der regelmäßig aktive Geysir Strokkur sowie
weitere Springquellen wie Smiður und Litli Geysir (Der kleine
Geysir) sowie eine große Anzahl von anderen Heißwasserquellen, wie
etwa Blesi.
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