ALLGEMEINES / GESCHICHTE

Am 28. Juni 2001 wurde der Nationalpark gegründet, um die Naturschätze rund um den Gletschervulkan Snæfellsjökull und Reste menschlicher Siedlungen - wie etwa die Überreste von Winterfischerhütten bei Dritvík - in dem Gebiet zu schützen und der Allgemeinheit zugänglich zu machen. Der Nationalpark umfasst 170 km² und beinhaltet den äußersten westlichen Teil der Halbinsel Snæfellsnes. Die östliche Grenze des Nationalparks verläuft zunächst von ca. 1 km westlich des Dagverðarnes-Flugplatzes nach Norden, biegt dann um den Gletscher Snæfellsjökull, der sich fast zur Gänze im Nationalpark befindet, leicht nach Osten ab, um dann wieder nach Norden zu verlaufen. Beim östlichen Geldingafell macht die Grenze einen scharfen Knick nach Westen um ab dem westlichen Geldingafell in einem Bogen nach Nordnordwest zu verlaufen und ca. 1 km westlich von Hellissandur das Meer zu erreichen. Das Hauptbüro befindet sich in Hellissandur, ein Ausstellungsraum seit 2004 in Hellnar. Ein Nationalparkwärter ist für den Nationalpark zuständig, in den Sommermonaten kommen noch weitere Mitarbeiter hinzu, die zum Beispiel die Ausstellungsräume in Hellnar betreuen oder geführte Wanderungen im Nationalpark, u.A. auf den Gletscher hinauf, durchführen.

     
     

SNAEFELLSJÖLULL

Der Snæfellsjökull ist ein 1446 m hoher Stratovulkan. Der Berg hieß ursprünglich Snæfell oder Snjófell, zur Unterscheidung von zwei anderen Bergen dieses Namens wird aber bei ihm die isländische Bezeichnung für Gletscher (jökull) an den Namen gehängt. Er liegt auf dem Gebiet der Gemeinde Snæfellsbær. Der Zentralvulkan ist ca. 700.000 Jahre alt. Insgesamt ist er seit der Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren etwa 30 bis 40 mal ausgebrochen. Der letzte bekannte Ausbruch fand vor ca. 1800 Jahren statt. Die meisten der Ausbrüche waren explosiv. Der Krater mit den Schloten erschien beim letzten Ausbruch. Die Asche dieses Ausbruchs findet sich über den ganzen Westen Islands verstreut. Im Norden und Osten findet man eher tertiäre Gesteinsschichten, während die Süd- und Westhänge von nacheiszeitlichen Laven bedeckt sind. Der Snæfellsjökull ist die einzige Eiskappe Islands, die von Reykjavík aus zu sehen ist. Der Gletscher reicht nahezu bis an den höchsten Punkt des Berges, der einen eisfreien Nunatak darstellt. Am weitesten hinab reicht das Eis beim nordwestlichen Auslassgletscher, dem Blágilsjökull; dort befand sich das Gletscherende im Jahr 2008 auf einer Höhe von 637 m.  Die Kappe des Stratovulkans bildet ein Gletscher, der eine kleine Caldera ausfüllt, an deren Rand drei kleine Vulkanschlote sitzen.

     

LONDRANGAR

Die Lóndrangar sind zwei Felsnadeln vulkanischen Ursprungs an der westlichen Südküste der Halbinsel Snæfellsnes im Westen Islands. Sie bestehen aus Basalt und sind das Ergebnis eines Erosionsprozesses. Die Höhe der beiden Erhebungen beträgt 75 und 61 Meter. Sie liegen im Westen des Snæfellsjökull-Nationalparks in Westisland, die Entfernung bis nach Hellnar beträgt etwa 10 km. Ursprünglich waren sie Teil eines Kraters, desen weicheren Bestandteile durch die Erosion im Laufe der Zeit abgetragen wurden. An den Felsen brüten unter anderem Eissturmvögel, Trottellummen, Papageitaucher und Dreizehenmöwe.


SAXHOLL
 

MALLARIF
 

Vatnshellir

Die Vatnshellir-Höhle (übersetzt "Wasserhöhle") liegt in einem alten Lavafeld an der Südküste der Snæfellsnes-Halbinsel.Sie ist ca. 8000-10000 Jahre alt. In mühevoller Arbeit wurde hier von Freiwilligen die erste Schauhöhle Islands errichtet. Nach drei Jahren Arbeit konnte die Höhle 2010 eröffnet werden. Die Höhle besteht aus mehreren Teilen.  Während der einfach zugängliche Teil seit schon seit Jahren bekannt ist, wurden die tiefer liegenden Bereiche erst durch die Umwandlung in eine Schauhöhle und der damit einhergehenden Installation von Wendeltreppen einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich. Der obere Teil ist ca. 35 Meter lang. In das mittlere und untere Stockwerk (genannt Undirheimar = Unterwelt) gelangt man nur während des Schauhöhlenbetriebs, der meistens nur in den Sommermonaten an 2 Tagen pro Woche stattfindet. Außerdem ist dafür eine eine Voranmeldung erforderlich. Der Weg führt über eine 8 Meter tiefe Treppe in einen 100 Meter langen Bereich, an dessen Ende eine weitere Treppe weiter nach unten führt. Dort kann man - in 32 Metern Tiefe - noch einmal 70 Meter einer Höhle besichtigen.

     

Gudridur Thorbjarnardottir (laugabrekka)

Guðríður Þorbjarnardóttir war eine Entdeckerin, die um das Jahr 1000 auf Island lebte. Sie war möglicherweise die erste Frau, die (um 1004) ein Kind europäischer Abstammung in Amerika zur Welt brachte. Nach drei Jahren kehrte die Expedition nach Grönland zurück. Karlsefni reiste mit Gudridur und seinem Sohn Snorri über Norwegen nach Island und kehrte auf seinen Gutshof in Glaumbær nahe dem Skagafjörður zurück. Nach der Heirat ihres Sohnes unternahm Guðríður eine Pilgerreise nach Rom, wobei ihr Sohn Snorri während ihrer Abwesenheit eine Kirche in der Nähe des Gutes in Glaumbaer errichten ließ. Sie wurde nach ihrer Rückkehr Nonne und lebte als Eremitin.

     
     
 

Fotos, Texte, Grafiken: JHreisen - Wikipedia /  Daten und Links ohne Gewähr (12.2023)